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The securitization of climate change
a comparative analysis of climate change discourses in the US and EU security policy
Laura Vujcic
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Patrick Müller
DOI
10.25365/thesis.75145
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24152.39026.578785-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit folgt der Prämisse, dass das "Framing" von Klimawandel im sicherheitspolitischen Diskurs länderübergreifend hinsichtlich der Konstruktion der Bedrohung und der jeweiligen politischen Maßnahmen, die dadurch legitimiert werden, erheblich variiert (Diez et al., 2016, S. 3). Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, (i) die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Klimawandeldiskursen in den USA und der EU aufzuzeigen und (ii) die spezifischen Rahmenbedingungen zu analysieren, durch die entsprechende Diskurse identifiziert, konzeptualisiert und in sicherheitspolitischen Dokumenten thematisiert werden; darüber hinaus werden (iii) mögliche Erklärungen für beobachtete Ergebnisse gegeben und durch Erkenntnisse aus der Fachliteratur in Kontext gesetzt. Aufbauend auf der Theorie von Versicherheitlichung (Securitization) (Buzan et al., 1998) und Risikobewertung (Riskification) (Corry, 2012; von Lucke et al., 2014; Diez et al., 2016) wird ein theoretischer Rahmen entwickelt, der die Analyse des empirischen Materials leitet, wobei methodisch auf die qualitative Inhaltsanalyse (Mayring, 2022) und einen argumentativen Diskursanalyseansatz (Hajer, 1995) zurückgegriffen wird. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass sowohl die EU als auch die USA in den späten 2010er Jahren eine Versicherheitlichung des Klimawandels erfahren haben. Dabei führten Unterschiede in den jeweiligen politischen Systemen sowie ungleiche Machtverhältnisse, insbesondere hinsichtlich dessen, wer für Sicherheit "sprechen" kann, zu Diskrepanzen. Während die EU in Bezug auf die Versicherheitlichung des Klimawandels über den gesamten untersuchten Zeitraum stabil blieb, änderte sich die Logik der Versicherheitlichung ab 2016, indem das Thema nicht mehr als Bedrohung (threat), sondern zunehmend als Risiko (risk) eingestuft wurde. In den USA können die drastischen Veränderungen vor allem mit dem amtierenden Präsidenten erklärt werden. Der Wandel von einer erstmaligen Versicherheitlichung (securitization) von Klimawandel und dessen Einstufung als Bedrohung (threatification) unter der Obama-Regierung, über die Entsicherheitlichung (de-securitization) unter der Trump-Regierung, bis hin zur erneuten Versicherheitlichung (re-securitization) unter der Biden-Regierung ist evident. Unter Bezugnahme auf relevante Ergebnisse facheinschlägiger Literatur konnte demonstriert werden, dass die Konzeption oder das Framing des Klimawandels im Sinne einer Einstufung als Bedrohung oder Risiko keinen kausalen Einfluss auf die vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen hatte. Bei nahezu allen Gegenmaßnahmen handelte es sich um langfristige Strategien oder indirekte Maßnahmen zur Bewältigung aber nicht zur Eliminierung der Problematik, was sie somit als Maßnahmen zur Risikominimierung definiert.
Abstract
(Englisch)
This thesis follows the premise that the framing of climate change in the security policy discourse varies significantly between countries regarding the construction of the threat and the respective policies they legitimize (Diez et al., 2016, p. 3). The aim of this work is to (i) exemplify the key similarities and differences between the US and EU conceptualizations of climate change discourses and (ii) analyse the particular frameworks through which the respective discourses are identified, conceptualized and addressed in security policy documents, additionally, (iii) potential explanations for the observed results are given and put into context through findings of relevant literature. Building on the theory of securitization (Buzan et al., 1998) and riskification (Corry, 2012; von Lucke et al., 2014; Diez et al., 2016) a theoretical framework is developed that guides the analysis of the empirical material, methodologically relying on qualitative content analysis (Mayring, 2022) and an argumentative discourse analysis approach (Hajer, 1995). The results of the analysis show that the EU and the USA both experienced a securitization of climate change in the late 2010s. At the same time, differences in their respective political systems and unequal power relations, especially concerning the question of who can “speak” security, causes differences between the US and the EU. While the EU remains stable regarding the securitization of climate change throughout the examined period it shifts in the logic of securitization from 2016 on by classifying the issue not as a threat but more and more as a risk. The USA experience drastic changes mostly influenced by the presidential legislature at the time. In that the shift of securitization and threatification under the Obama administration, to de-securitization under the Trump administration, to re-securitization and again threatification under the Biden administration is evident. Additionally, and in line with other scholars the conclusion was made that the conception or framing of climate change in terms of threatification or riskification did not influence the proposed countermeasures causally. Nearly all countermeasures were long-term strategies, indirect actions, and measures to manage rather than eradicate the issue – defining them overwhelmingly as measures of riskification.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Versicherheitlichung Klimawandel Kopenhagener Schule Pariser Schule transatlantische Sicherheitspolitik
Schlagwörter
(Englisch)
Securitization climate change Copenhagen School Paris School threatification vs. riskification US EU security policy transatlantic security politics
Autor*innen
Laura Vujcic
Haupttitel (Englisch)
The securitization of climate change
Hauptuntertitel (Englisch)
a comparative analysis of climate change discourses in the US and EU security policy
Paralleltitel (Deutsch)
Die Versicherheitlichung von Klimawandel
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Analyse von Klimawandeldiskursen in den Sicherheitspolitiken der USA und der EU
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
III, 105 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Patrick Müller
AC Nummer
AC17053546
Utheses ID
69399
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |