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Doing human rights
soziale Praxis von Menschenrechten am Beispiel der Menschenrechtstadt Wien
Maria Steindl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Sozialwissenschaften (Dissertationsgebiet: Kultur- und Sozialanthropologie)
Betreuer*in
Werner Zips
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.76538
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26713.55099.214319-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Menschenrechte wurden bei ihrer Entstehung seitens der Anthropologie, aufgrund ihres Universalitätsanspruch, kontrovers diskutiert. Seit Mitte der 1980ziger orten Anthropolog*innen ein verstärktes Forschungsinteresse an Menschenrechten. Die Vereinten Nationen und Wissenschafter*innen aus dem Völkerrecht haben schön früh begonnen Menschenrechte in Form von Lokalisierungsstrategien zu den Menschen zu bringen. Die 1993 in Wien abgehaltene UN Menschenrechtskonferenz hat dabei einen wichtigen Beitrag geleistet. In Nachgang dieser Konferenz wurden die ersten Menschenrechtsstädte gegründet und im Jahr 2014 hat sich die Stadt Wien zur Menschenrechtsstadt erklärt. Es gibt derzeit noch keine anthropologischen Forschungen zu Menschenrechtsstädten und somit ist diese Dissertation die erste Forschungsarbeit dazu, im Konkreten zur sozialen Praxis von Menschenrechten in der Stadt Wien. Anhand von Interviews mit politischen Verantwortlichen, Expert*innen und Aktivist*innen der Zivilgesellschaft, teilnehmenden Beobachtungen und ausgewählten Dokumenten und Protokollen wird die Entstehung der Menschrechtsstadt Wien nachvollzogen. Weiters werden die Aktivitäten, Strategien und Themenschwerpunkte des im Jahr 2015 gegründeten Menschenrechtsbüros reflektiert und es wird die Beteiligung der Zivilgesellschaft an diesen Prozessen gezeigt. Zwei Stränge aus der Rechtsanthropologie, nämlich der Fokus auf rechtsgründende Prozesse und der Notwendigkeit von Übersetzung von Menschenrechten, flossen in dieser Arbeit zusammen, weil sich in der Praxis der Menschenrechtsstadt Wien zeigt, dass beide Stränge sinnvoll und notwendig sind. Die Menschenrechtsstädte haben ein neues Feld, im vormals global verorteten Diskurs geschaffen und die derzeit entstehenden Menschenrechtsbezirke in Wien sind dabei eine soziale konkrete Praxis, deren weitere Erforschung ein Desiderat darstellt. Die Tatsache das Wien sich zur Menschenrechtsstadt erklärt hat, beeinflusst die Politik und deren Entscheidung, abhängig von Bereichen mehr oder weniger, klar ist aber auch dass es ein größere Potenzial in diesem Zusammenhang gäbe, sowie auch im Bereich der Verknüpfung der Menschenrechtsstadt mit anderen Stadtentwicklungsprozessen. Diese nicht genützten Potenziale sind u.a. auf fehlende Ressourcen und Strategien zurückzuführen. Die in den Interviews geäusserten Vorstellungen wie und was eine Menschenrechtsstadt sein sollte und wie sie sich zeigen soll waren sehr ambitioniert . Derzeit sind sie aber ein Schatz der zwar vorhanden ist, aber noch nicht gehoben.
Abstract
(Englisch)
Human rights were controversially discussed by anthropologists at the time of their creation due to their claim to universality. Since the mid-1980s, anthropologists have been increasingly interested in researching human rights. The United Nations and scholars of international law began early on to bring human rights to the people in the form of localisation strategies. The UN Conference on Human Rights held in Vienna in 1993 made an important contribution to this. In the wake of this conference, the first human rights cities were founded and in 2014 the city of Vienna declared itself a human rights city. There is currently no anthropological research on human rights cities and thus this dissertation is the first research on this, specifically on the social practice of human rights in the city of Vienna. Based on interviews with political leaders, experts and activists of civil society, participant observations and selected documents and protocols, the emergence of the Human Rights City Vienna is traced. Furthermore, the activities, strategies and thematic priorities of the Human Rights Office, founded in 2015, are reflected and the participation of civil society in these processes is shown. Two strands from legal anthropology, namely the focus on rights-based processes and the need for translation of human rights, merged in this work because the practice of Human Rights City Vienna shows that both strands are meaningful and necessary. The human rights cities have created a new field in the formerly globally located discourse and the currently emerging human rights districts in Vienna are a social concrete practice whose further exploration is a desideratum. The fact that Vienna has declared itself a Human Rights City influences policy and decision-making, depending on areas to a greater or lesser extent, but it is also clear that there is greater Potenzial in this context, as well as in the area of linking the Human Rights City with other urban development processes. These unused Potenzials are due, among other things, to a lack of resources and strategies. The ideas expressed in the interviews about what a human rights city should be and how it should present itself were very ambitious. At present, however, they are a treasure trove that exists but has not yet been tapped.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Menschenrechte Menschenrechtsstadt Anthropologie und Menschenrechte Lokalisierung von Menschenrechten Stadt Wien
Schlagwörter
(Englisch)
Human rights human rights city anthropology and human rights localization of human rights City of Vienna
Autor*innen
Maria Steindl
Haupttitel (Deutsch)
Doing human rights
Hauptuntertitel (Deutsch)
soziale Praxis von Menschenrechten am Beispiel der Menschenrechtstadt Wien
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
232 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Sabine Strasser ,
René Kuppe
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein. Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.76 Politische Ethnologie. Sonstiges
AC Nummer
AC17290379
Utheses ID
69700
Studienkennzahl
UA | 796 | 310 | 307 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1