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Reaktionäre Rebellen
Männlichkeitskonstruktionen in den Telegram Chatgruppen der Corona Demonstrationen in Wien
Paula Winter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Thomas Slunecko
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75310
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17298.71415.737321-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, zu erforschen, wie sich Männlichkeit in den Telegram Chat Gruppen der Protestierenden auf den Corona Demonstrationen in Wien konstruiert. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurden mittels einer Diskursanalyse die zwei Telegram Gruppen mit der höchsten Reichweite untersucht. Die Analyse hat gezeigt, dass Szenarien konstruiert werden, die eine teilweise existenzielle Bedrohung darstellen würden. So wird zum Beispiel vor einem Austausch der weißen Bevölkerung durch Migration gewarnt. Auch wird das traditionelle Familienmodell einer heteronormativen Kleinfamilie als bedroht wahrgenommen. Verantwortlich für diese Umstände werden vermeintliche Eliten oder Globalisten gemacht, die ein Interesse daran hätten, die Welt zu beherrschen und die Menschheit zu kontrollieren. Hier wird auf antisemitische Ressentiments zurückgegriffen. Aufgrund dieser Szenarien wird eine wehrhafte und widerständige Männlichkeit als notwendig und erstrebenswert erachtet. Durch die Abgrenzung zu vermeintlich schlechteren und schwächeren Männern, wird die eigene Stärke rückversichert. Dabei werden jene antisemitischen Ressentiments in Verbindung mit Antifeminismus und Transfeindlichkeit für die Konstruktion dieser schlechteren Männer verwendet und die eigene ideale Männlichkeit an diesen kontrastiert. In Zeiten der Pandemie, die für die Psyche herausfordernd war, ist der zunehmende Zuspruch zu antisemitischen Verschwörungserzählungen und reaktionären Versprechen von Sicherheit, wie jenes der Kleinfamilie oder eines naturgegebenen nationalen Volkes, als Versuch zu werten, die steigende Unsicherheit und Komplexität zu reduzieren.
Abstract
(Englisch)
This thesis aimed to explore the construction of masculinity within Telegram chat groups associated with Corona demonstrations in Vienna. Two groups, each with the highest membership, underwent discourse analysis to address this inquiry. The analysis revealed the creation of scenarios portraying partial existential threats, such as warnings about white population replacement through migration and perceived threats to the traditional nuclear family model. Alleged elites or globalists, tied to anti-Semitic sentiments, were implicated in these perceived threats. The study suggests that, in response to these scenarios, a defensive and resistant masculinity is considered necessary, achieved by distancing oneself from purportedly weaker men. Anti-Semitic resentments, coupled with anti-feminism and transphobia, contribute to constructing these weaker men, contrasting them with the idealized masculinity. Amid the pandemic's psychological challenges, the rise of anti-Semitic conspiracy narratives and promises of safety and order reflects an attempt to cope with the growing uncertainty and complexity of the world.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Corona Pandemie Verschwörungserzählungen Demonstrationen Antisemitismus Antifeminismus Transfeindlichkeit Männlichkeit
Schlagwörter
(Englisch)
coronapandemic conspiracy theories demonstrations anti-Semitism antifeminism transphobia masculinity
Autor*innen
Paula Winter
Haupttitel (Deutsch)
Reaktionäre Rebellen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Männlichkeitskonstruktionen in den Telegram Chatgruppen der Corona Demonstrationen in Wien
Paralleltitel (Englisch)
Reactionary rebels
Paralleluntertitel (Englisch)
constructions of masculinity in Telegram chat groups surrounding the Corona demonstrations in Vienna
Publikationsjahr
2023
Umfangsangabe
61 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Slunecko
Klassifikation
77 Psychologie > 77.24 Kritische Psychologie
AC Nummer
AC17089356
Utheses ID
69797
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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