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Contested extractivism in Jamaica
protests against bauxite mining in Cockpit Country
Liam Frank
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Johannes Knierzinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75236
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13163.87218.311578-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Jamaika, ein Inselstaat in der Karibik, gehörte historisch zu den weltweit führenden Produzenten von Bauxit- und Aluminiumoxid. Insbesondere während der Wirtschaftskrisen von 1973 und 2008 wurde die jamaikanische Bauxit- und Aluminiumoxid-Industrie mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Seitdem erfährt sie eine Wiederbelebung und expandiert derzeit in bislang unerschlossene Regionen, was Proteste auslöste. Insbesondere die Pläne zum Bauxitabbau in Cockpit Country, einer Region mit dichten Regenwäldern im Nordwesten Jamaikas, die von der autonomen indigenen Gemeinschaft der Maroons bewohnt wird, haben zu Protesten geführt. Verschiedene Interessengruppen, darunter Umweltaktivist:innen, Nichtregierungsorganisationen, wissenschaftliche Organisationen aus verschiedenen Bereichen (z. B. Botanik, Geologie, Ornithologie), Tourismusagenturen, Höhlenforscher:innen, besorgte Einzelpersonen und die Maroons haben seit Anfang der 2000er Jahre gegen den Bergbau im Cockpit Country protestiert. Diese Masterarbeit untersucht den Konflikt um Extraktivismus in Jamaika aus einer politisch-ökologischen Perspektive. Zudem untersucht sie mithilfe der analytischen Konzepte des Contentious-Politics-Theoriewerks die Protestaktivitäten, den politischen Kontext und andere Dynamiken, welche die Mobilisierung von Aktivist:innen in diesem Konflikt entweder verstärkt oder behindert haben. Insbesondere werden dabei die kooperativen Beziehungen zwischen den Maroons und anderen Aktivist:innen untersucht. Die Cockpit Country Stakeholders Group (CCSG), ein loser Zusammenschluss vieler verschiedener Interessengruppen, führte eine Protestkampagne mit einer Reihe unterschiedlicher Aktivitäten durch, um Aufmerksamkeit dafür zu erregen, dass Cockpit Country vor dem Bauxitabbau geschützt werden muss. Die CCSG ist zwar ein Beispiel dafür, dass verschiedene Aktivist:innengruppen kooperieren, doch diese Zusammenarbeit wurde eher von der lokalen epistemic community geführt und fand nicht auf einer gleichberechtigten Basis statt. Misstrauen der Maroons gegenüber anderen Jamaikaner:innen im Zusammenspiel mit einem epistemischen Machtungleichgewicht und der Skepsis wissenschaftlicher Akteur:innen gegenüber den Narrativen der Maroons haben Kooperation möglicherweise behindert. Die Maroons betrieben ihre eigenen Protestaktivitäten, betonten ihre Indigenität und verknüpften die Expansion der Bauxitindustrie mit (post-)kolonialen Strukturen. Diese Arbeit schlägt vor, dass eine verstärkt interdisziplinärere Auseinandersetzung mit dem Thema Extraktivismus in Jamaika seitens wissenschaftlicher Akteur:innen eine stärkere Zusammenarbeit mit den Maroons fördern würde.
Abstract
(Englisch)
Jamaica, an island nation in the Caribbean, has historically ranked among the world's leading bauxite and alumi-na producers. Despite facing significant challenges, particularly during the economic crises of 1973 and 2008, the Jamaican bauxite and alumina industry has undergone economic revitalization and spatial expansion into previ-ously untapped regions. This expansion has sparked protests, particularly concerning plans to mine in Cockpit Country, a region characterized by dense rainforests in the northwest of Jamaica which is inhabited by the auton-omous indigenous community of the Maroons. Various stakeholders, including environmental activists, NGOs, scientific organizations from different fields (e. g. botany, geology, ornithology), tourism agencies, caving organi-zations, concerned individuals, and the Maroons, have protested against mining in Cockpit Country since the early 2000s. This master’s thesis explores the conflict surrounding extractivism in Jamaica through a political-ecological lens. Further, it examines the protest activities, the context, and the dynamics that either facilitated or hindered activist mobilization with the analytical concepts from the contentious politics framework. More specifi-cally, it explores the collaborative relations between the Maroons and other activists. The Cockpit Country Stake-holders Group (CCSG), a loose coalition of many diverse stakeholders, ran a protest campaign with a range of different activities to create awareness that Cockpit Country needs to be protected from bauxite mining. While the CCSG exemplifies that collaboration happened among different activist groups, this collaboration was rather led by the local epistemic community and did not unfold with equal participation. Distrust from the Maroons to-wards other Jamaicans, coupled with an epistemic power imbalance and skepticism by scientific actors towards Maroon narratives, may have impeded deeper collaboration. The Maroons pursued separate activities, emphasiz-ing their indigeneity, and asserting that mining expansion is linked to (post-)colonialism. This thesis suggests that a more interdisciplinary engagement with the topic of extractivism in Jamaica from traditionally scientific actors could foster increased collaboration with the Maroons.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
extraktivismus Jamaika Bergbau Bauxit Umwelt Soziale Bewegung Aktivismus
Schlagwörter
(Englisch)
extractivism Jamaica mining bauxite environment social movement activism
Autor*innen
Liam Frank
Haupttitel (Englisch)
Contested extractivism in Jamaica
Hauptuntertitel (Englisch)
protests against bauxite mining in Cockpit Country
Paralleltitel (Deutsch)
Angefochtener Extraktivismus in Jamaika
Paralleluntertitel (Deutsch)
Proteste gegen den Bauxitabbau in Cockpit Country
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
96 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Johannes Knierzinger
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.16 Wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit ,
43 Umweltforschung > 43.48 Regionale Umweltprobleme ,
57 Bergbau > 57.31 Erzbergbau ,
73 Ethnologie > 73.10 Umwelt und Kultur, Kulturökologie. Allgemeines ,
74 Geographie > 74.26 Mittelamerika. Südamerika ,
89 Politologie > 89.49 Innere Beziehungen des Staates. Sonstiges
AC Nummer
AC17061853
Utheses ID
69925
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
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