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Mass claims in Europe
Miriama Rusinková
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht (LL.M.) [online Englisch]
Betreuer*in
Gabriel M. Lentner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75322
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13607.87830.632010-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der kollektive Rechtsschutz fängt grundsätzlich dort an, wo der individuelle Rechtsschutz an seine Grenzen stoßt. Aufgrund der schnellen Modernisierung und Digitalisierung des Marktes kommt es öfter zu Situationen, wenn eine Vielzahl von Verbrauchern einen ähnlichen oder gleichartigen Schaden erleidet. Eine Masse an Einzelklagen mit einem ähnlichen oder gleichartigen Inhalt belastet die Justiz, die Verhandlungen sind prozessökonomisch nicht effizient und die betroffenen Verbraucher kommen selten zu einem Schadenausgleich. Das bisherige sekundäre Recht der EU hat ermöglicht nur auf Unterlassung zu klagen. Die betroffenen Verbraucher konnten nicht auf Schadenersatz klagen. Die Entwicklung des kollektiven Rechtsschutzes in der EU ist daher als unzureichend zu beurteilen. Im Hinblick auf die unzureichende Entwicklung des kollektiven Rechtsschutzes haben die EU-Mitgliedstaaten eigene Rechtsinstrumente entwickelt, welche es versuchen, sich mit Massenklagen auseinanderzusetzen. Die Mechanismen der kollektiven Rechtsdurchsetzung in Österreich und Deutschland haben sich aus den Defiziten der individuellen Rechtsdurchsetzung auf nationaler Ebene eigenständig entwickelt und weisen signifikante Unterschiede auf. Der Volkswagen-Dieselskandal hat gezeigt, dass die kollektive Rechtsdurchsetzung in der EU dringend eine Harmonisierung braucht. Die neue EU-Verbandsklagenrichtlinie stellt einen Fortschritt dar, indem qualifizierten Einrichtungen jetzt auch auf Schadenersatz klagen können. Allerdings schafft die Richtlinie nur einen Standardisierungsrahmen für prozessrechtliche Rechtsvorschriften und keine Harmonisierung. Die bisherigen nationalen Rechtsvorschriften bleiben nach wie vor anwendbar. Es ist daher fraglich, inwiefern sich der kollektive Rechtsschutz in der EU verbessert. Die Entwicklung des kollektiven Rechtsschutzes in der EU ist von US-Class Actions beeinflusst. Die US-Class Actions sind oft als gefährlich eingestuft, weil in den USA Klageindustrie herrscht. Allerdings liegt der Unterschied in dem US-Prozessrecht und nicht in den Class Actions per se. Die US-Class Actions könnten in der EU als ein erfahrenes Vorbild anstatt als ein Abwehrmechanismus genutzt werden.
Abstract
(Englisch)
Collective redress generally starts where individual legal protection reaches its limits. Due to the rapidly modernizing and digitalizing market, situations arise more often when many consumers suffer similar or identical damage. Many individual claims with similar or identical content burdens the judiciary, the negotiations are not efficient in terms of procedural economy and the affected consumers rarely reach a compensation. The EU's prior secondary legislation only allowed consumers to sue for injunctive relief. The affected consumers could not sue for damages. The development of collective redress in the EU must be assessed as insufficient. In terms of the insufficient development of collective redress, the EU Member States have developed their own legal instruments that attempt to deal with mass claims. The mechanisms of collective redress in Austria and Germany have developed independently from the deficits of individual redress at national level and show significant differences. The Volkswagen diesel scandal has shown that collective redress in the EU is in urgent need of harmonization. The new EU Directive on representative actions represents some progress in that qualified entities can now also sue for damages. However, the Directive only creates a standardization framework for procedural legislation and not harmonization. The existing national legislation remains applicable. It is therefore questionable to what extent collective redress in the EU will improve. The development of collective redress in the EU is influenced by US class actions. US class actions are often considered dangerous because of the litigation industry in the United States of America. However, the difference lies in US procedural law and not in class actions per se. US class actions could be used in the EU as an experienced role model rather than as a defense mechanism.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Massenklagen Verbandsklagen Sammeklagen Verbandsklagenrichtlinie kollektiver Rechtsschutz Verbraucherschutz
Schlagwörter
(Englisch)
mass claims class actions Representative Actions Directive collective redress consumer protection
Autor*innen
Miriama Rusinková
Haupttitel (Englisch)
Mass claims in Europe
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
103 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Gabriel M. Lentner
Klassifikationen
86 Recht > 86.12 Common Law ,
86 Recht > 86.15 Allgemeines Prozessrecht. Zivilprozess ,
86 Recht > 86.18 Privatrecht. Allgemeines ,
86 Recht > 86.86 Europarecht. Allgemeines ,
86 Recht > 86.88 Gemeinschaftsaufgaben. Rechtsvereinheitlichung ,
86 Recht > 86.90 Europarecht. Sonstiges ,
86 Recht > 86.99 Recht. Sonstiges
AC Nummer
AC17092072
Utheses ID
69935
Studienkennzahl
UA | 992 | 548 | |
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