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Der Einfluss der Bindungserfahrungen während der Kindheit und Jugend auf die Unsicherheitsintoleranz im jungen Erwachsenenalter
Caren Poll
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75303
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29423.88045.648524-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Unsicherheitsintoleranz beschreibt die Tendenz einer Person, unsichere zukünftige Ereignisse als besonders bedrohlich und belastend wahrzunehmen. Während sie als Risikofaktor diverser psychischer Störungen empirisch belegt ist, mangelt es an der Ursachenforschung der Unsicherheitsintoleranz selbst. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Bindungserfahrungen mit den primären Bezugspersonen während der Kindheit und Jugend auf die Unsicherheitsintoleranz im jungen Erwachsenenalter zu untersuchen – unter Einschluss der Kontrollvariable Neurotizismus. Selbstwirksamkeit und Emotionsregulation wurden als Mediatoren des angenommenen Zusammenhangs analysiert. Zusätzliche explorative Analysen zielten auf ein tiefergehendes Verständnis der Daten ab. Zunächst wurde eine quantitative, querschnittliche Datenerhebung mithilfe eines Online-Fragebogens durchgeführt. Die Bindungserfahrungen der Teilnehmer*innen wurden retrospektiv mittels Fragen zum erinnerten elterlichen Fürsorge- und Kontrollverhalten erfasst. Von den weiteren Untersuchungsvariablen – Selbstwirksamkeit, Emotionsregulation, Unsicherheitsintoleranz und Neurotizismus – wurde der momentane Zustand erhoben. Die finale Stichprobe bestand aus 206 jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Von den beiden Bindungskomponenten stellte die erinnerte elterliche Kontrolle, nicht aber die erinnerte elterliche Fürsorge, einen signifikanten Prädiktor der Unsicherheitsintoleranz dar, wobei eine hohe elterliche Kontrolle eine hohe Unsicherheitsintoleranz vorhersagte. Die Fähigkeit zur Emotionsregulation erwies sich als Mediator zwischen den beiden Bindungskomponenten und der Unsicherheitsintoleranz, Selbstwirksamkeit hingegen nicht. Eine hohe Selbstwirksamkeit stellte sich jedoch genau wie eine funktionale Emotionsregulation als Schutzfaktor einer hohen Unsicherheitsintoleranz heraus. Die Studie liefert Hinweise darüber, inwiefern die Bindungserfahrungen mit den primären Bezugspersonen die Unsicherheitsintoleranz im jungen Erwachsenenalter prägen und trägt zur Identifikation möglicher Schutz- bzw. Risikofaktoren hinsichtlich einer hohen Unsicherheitsintoleranz bei. Ausgehend von den Studienergebnissen wurden Implikationen für die zukünftige Forschung und die Praxis abgeleitet.
Abstract
(Englisch)
Intolerance of uncertainty refers to a person’s tendency to perceive uncertain future events as threatening and stressful. While it is empirically proven as a risk factor for various mental disorders, less is known about the causes of intolerance of uncertainty itself. The aim of this study was to investigate the impact of attachment experiences with primary caregivers during childhood and adolescence on intolerance of uncertainty in young adulthood – including neuroticism as control variable. Self-efficacy and emotion regulation were analysed as mediators of the assumed relationship. Additional exploratory analyses aimed to achieve a more profound understanding of the data. First, data were collected quantitatively and cross-sectionally using an online questionnaire. The participants' attachment experiences were assessed retrospectively with questions about remembered parental care and control behaviour. Of the other study variables – self-efficacy, emotion regulation, intolerance of uncertainty, and neuroticism – the current state was measured. The final sample consisted of 206 young adults between the ages of 18 and 30 years. Of the two attachment components, remembered parental control, but not remembered parental care, emerged as a significant predictor of intolerance of uncertainty. High parental control predicted high levels of intolerance of uncertainty. Emotion regulation served as a mediator between the two attachment components and intolerance of uncertainty, whereas self-efficacy did not. A functional emotion regulation and a high self-efficacy emerged as protective factors against high levels of intolerance of uncertainty. The study provides insights into the extent to which attachment experiences with primary caregivers shape intolerance of uncertainty in young adulthood and contributes to the identification of potential protective and risk factors of high intolerance of uncertainty. Based on the study results, implications for future research and practice were derived.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Unsicherheitsintoleranz Bindung elterliche Kontrolle elterliche Fürsorge Selbstwirksamkeit Emotionsregulation
Schlagwörter
(Englisch)
intolerance of uncertainty attachment parental control parental care self-efficacy emotion regulation
Autor*innen
Caren Poll
Haupttitel (Deutsch)
Der Einfluss der Bindungserfahrungen während der Kindheit und Jugend auf die Unsicherheitsintoleranz im jungen Erwachsenenalter
Paralleltitel (Englisch)
The influence of attachment experiences during childhood and adolescence on intolerance of uncertainty in young adulthood
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
85 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Werneck
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie. Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion. soziale Beziehungen
AC Nummer
AC17088991
Utheses ID
70154
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1