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Bildungsmöglichkeiten und politische Aktivitäten von Frauen im (post-)kolonialen Kenia am Beispiel der lebensgeschichtlichen Aufzeichnungen von Mũkami Kĩmathi, Rebeka Njau und Wangari Maathai
Elke Stinnig
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Afrikawissenschaften
Betreuer*in
Arno Sonderegger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75353
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13109.04038.761947-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit behandelt mit Mũkami Kĩmathi, Wangari Maathai und Rebeka Njau drei Kenianerinnen, die auf ihrem jeweiligen Gebiet – im Unabhängigkeitskampf, im Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz in der Literatur – Bedeutendes geleistet haben. Allen dreien ist gemeinsam, dass ihr Leben und ihr Werk (auto-)biographisch dokumentiert sind und somit für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung im Rahmen dieser Masterarbeit fruchtbar gemacht werden konnten. Während der Kolonialzeit in Kenia war der Zugang zu Bildung schon für afrikanische Männer limitiert, aber besonders für Frauen nur sehr eingeschränkt möglich. Gleichzeitig spielte westliche Bildung eine wichtige Rolle in den Bemühungen der Einheimischen um Handlungsmacht und gesellschaftlich-politische Partizipation unter kolonialen Herrschaftsbedingungen. Schließlich wurde sie zur Voraussetzung für den Zugang zu postkolonialen politischen Institutionen des Landes. Vor diesem Hintergrund fokussierte die forschungsleitende Frage darauf, welche Bildungsmöglichkeiten diese drei Frauen im kolonialen Kenia vorfanden und welche Bildungserfahrungen sie machten. Besonders interessierte dabei, inwiefern diese ihr politisches, soziales und ökonomisches Handeln beeinflussten. Im Lauf der Arbeit wurden nicht nur ihre persönlichen Bildungswege nachgezeichnet, sondern auch miteinander in Beziehung gesetzt und in den historischen Kontext eingebettet. Über die exemplarische Darstellung hinaus wurden die gesellschaftlichen Rollen und die kollektiven Erfahrungen von Frauen im Kontext ihrer lebensgeschichtlichen Aufzeichnungen sichtbar gemacht und die Vielfalt weiblicher Lebensrealitäten in Kenia aufgezeigt. In den (Auto-)Biographien wird häufig eine große Erwartung an den Einfluss westlicher Bildung deutlich. Bildung nimmt einen hohen Stellenwert ein und wird häufig mit sozialem Aufstieg gleichgesetzt. Für die Durchsetzung des persönlichen Bildungsweges mussten zum Teil große Opfer gebracht werden. Westliche Bildung hatte während der Kolonialzeit den Nimbus des Neuen, Besonderen und Unerreichbaren und galt als Privileg. Für die drei Protagonistinnen waren Vorbilder wichtig, die sie in ihrem Streben nach Bildung inspirierten oder auch unterstützten, vor allem vor dem Hintergrund, dass zu dieser Zeit ein Großteil der Bevölkerung der Mädchenbildung ablehnend gegenüberstand. Ein weiterer zentraler Punkt war die emotionale und finanzielle Unterstützung durch die Familie, die einen positiven Schulabschluss ermöglichte. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das koloniale Schulsystem sehr kompetitiv war und nur diejenigen aufsteigen konnten, die hervorragende Leistungen erbrachten. Die Auswirkungen des Kolonialismus auf die Stellung der Frau waren vielfältig und komplex und müssen im jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontext analysiert werden. Insgesamt zeigt die Arbeit, dass die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen für Frauen im spät- und postkolonialen Kenia entscheidend durch westliche Bildung geprägt wurden.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with Mũkami Kĩmathi, Wangari Maathai and Rebeka Njau, three Kenyan women who have made significant contributions in their respective fields - the struggle for independence, the fight for human rights and environmental protection, and literature. What all three have in common is that their lives and works have been (auto)biographically documented and could thus be made fruitful for academic analysis in the context of this Master's thesis. Access to education for African men, and especially women, was limited during the colonial period in Kenya. At the same time, Western education played an important role in local people's efforts to gain agency and socio-political participation under colonial rule. Ultimately, it became a prerequisite for access to the country's post-colonial political institutions. Against this background, the research question focused on the educational opportunities these three women found in colonial Kenya and the educational experiences they had. Of particular interest was the extent to which this influenced their political, social and economic behaviour. In the course of the work, their personal educational journeys were not only traced, but they were also related to each other and placed in their historical context. In addition to the exemplary presentation, the social roles and collective experiences of women were made visible in the context of their life histories, demonstrating the diversity of women's realities in Kenya. The (auto-)biographies often revealed a great expectation of the influence of Western education, which remains highly valued and often equated with social advancement. In some cases, great sacrifices had to be made to achieve personal education. During the colonial era, Western education had an aura of being new, special and unattainable, and was considered as privilege. It was important for the three protagonists to have role models who inspired or supported them in their pursuit of education, especially given the fact that much of the population at the time was opposed to girls' education. Another key factor was the emotional and financial support of the family, which enabled the girls to complete their education successfully. It should be noted that the colonial school system was at that time very competitive and only those who excelled were able to progress. The impact of colonialism on the position of women was varied, complex and needs to be analysed in its social and historical context. Overall, the work shows that the political, social and economic changes for women in late and post-colonial Kenya were decisively shaped by Western education.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kenia Koloniales Kenia Koloniale Bildung Hochschulbildung Frauen politische Aktivitäten von Frauen Mũkami Kĩmathi Rebeka Njau Wangari Maathai
Schlagwörter
(Englisch)
Kenya Colonial Kenya Colonial Education Higher Education Women Political activities of women Mũkami Kĩmathi Rebeka Njau Wangari Maathai
Autor*innen
Elke Stinnig
Haupttitel (Deutsch)
Bildungsmöglichkeiten und politische Aktivitäten von Frauen im (post-)kolonialen Kenia am Beispiel der lebensgeschichtlichen Aufzeichnungen von Mũkami Kĩmathi, Rebeka Njau und Wangari Maathai
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
iii, 131 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arno Sonderegger
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein. Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.00 Geschichte. Allgemeines
AC Nummer
AC17099853
Utheses ID
70248
Studienkennzahl
UA | 066 | 897 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1