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Struktureller Rassismus und Sexismus im französischen Bewegungs- und Sportunterricht
eine Fallstudie mit intersektionalem Blick auf Migrantinnen zweiter Generation an französischen Mittelschulen
Maria Stürz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Bewegung und Sport UF Französisch
Betreuer*in
Rosa Diketmüller
DOI
10.25365/thesis.75400
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17441.03952.649089-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Während heutzutage individueller Rassismus und Sexismus von einem großen Teil der Gesellschaft erkannt und bekämpft werden, bleiben strukturelle Formen dieser Diskriminierungen oft unentdeckt oder werden abgestritten. Diese sind in gesellschaftlichen Strukturen verwurzelt und führen zu Ausgrenzung und Ungleichheit. Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Einstellungen von Lehrpersonen in Frankreich bezüglich strukturellen Rassismus und Sexismus im Bewegungs- und Sportunterricht zu untersuchen. Dabei soll analysiert werden, wie sich diese Formen der institutionellen Diskriminierung auf Mädchen mit Migrationshintergrund der 2. Generation auswirken und welche zukünftigen Maßnahmen für den Bewegungs- und Sportunterricht daraus abgeleitet werden können. Die Arbeit strebt an, durch die Erforschung der Wahrnehmung und Haltung der Lehrpersonen Einblicke in die aktuelle Situation in Schulen zu gewinnen und sensibilisiert für die Komplexität und Vielfalt der sozialen Ungerechtigkeiten im Bildungssystem. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine qualitative Studie mit zehn problemorientierten Interviews durchgeführt. Die Stichprobe umfasst eine heterogene Auswahl von Lehrpersonen hinsichtlich Geschlechts und Alter, um verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz der Multikulturalität in Frankreich weiterhin Formen struktureller Diskriminierung bestehen. Die Multikulturalität hat jedoch einen positiven Einfluss auf das Zusammenleben der Schülerinnen, weil Lehrpersonen und Schülerinnen verschiedene Kulturen und Traditionen als Normalität im Alltag betrachten. Trotzdem bestehen Herausforderungen im institutionellen Kontext, wie ungleiche Ressourcenverteilung zwischen Schulen (abhängig vom Standort der Schule), die Durchsetzung des Gesetzes der Laizität und die unzureichende Unterstützung für die Integration von Migrantinnen. Klischeehafte Vorstellungen über Geschlechterrollen persistieren ebenfalls, obwohl Lehrpersonen koedukativen Unterricht bevorzugen. Infolge der Ergebnisse wird vorgeschlagen, den geschlechtergetrennten Unterricht zu überdenken und eine umfassendere Untersuchung der Erfahrungen von Schülerinnen und Lehrpersonen durchzuführen.
Abstract
(Englisch)
Individual racism and sexism are recognized and actively fought against by many people today. However, the structural forms of this discrimination are often overlooked or even denied. These forms of discrimination are deeply rooted in societal structures and lead to exclusion and inequality. The aim of this work is to examine the attitudes of teachers in France regarding structural racism and sexism in physical education classes. It seeks to analyse how these forms of institutional discrimination affect second-generation migrant girls and analyses which measures can be taken for physical education classes in the future. The work aims to gain insights into the current situation in schools and to raise awareness of the complexity and diversity of social injustices in the education system. This is achieved by exploring the perception and attitudes of teachers. To answer the research question, a qualitative study with ten problem-oriented interviews was conducted. The sample includes a heterogeneous selection of teachers in terms of gender and age to consider various perspectives. The results show that despite multiculturalism in France, forms of structural discrimination still exist. However, multiculturalism has a positive impact on the coexistence of students because teachers and students perceive various cultures and traditions as normality in everyday life. Nevertheless, challenges persist in the institutional context, such as unequal distribution of resources between schools, enforcement of the principle of secularism, and inadequate support for the integration of migrants. Stereotypical notions of gender roles also persist, although teachers prefer coeducational instruction. Consequently, it is suggested to reconsider single-gender education and to conduct a more comprehensive examination of the experiences of students and teachers.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Struktureller Rassismus struktureller Sexismus Diskriminierung im Bildungssystem Diskriminierung im Bewegungs- und Sportunterricht
Schlagwörter
(Englisch)
Structural racism structural sexism discrimination in the education system discrimination in physical education and sports classes
Autor*innen
Maria Stürz
Haupttitel (Deutsch)
Struktureller Rassismus und Sexismus im französischen Bewegungs- und Sportunterricht
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Fallstudie mit intersektionalem Blick auf Migrantinnen zweiter Generation an französischen Mittelschulen
Paralleltitel (Englisch)
Structural racism and sexism in French physical education and sports classes
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
91 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Diketmüller
Klassifikationen
76 Sport > 76.11 Sportsoziologie. Sportpsychologie ,
80 Pädagogik > 80.36 Erziehung und Gesellschaft ,
81 Bildungswesen > 81.21 Soziale Ungleichheit im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.22 Geschlechterunterschied im Bildungswesen ,
81 Bildungswesen > 81.70 Bildungssysteme. Bildungsinstitutionen. Allgemeines
AC Nummer
AC17105199
Utheses ID
70312
Studienkennzahl
UA | 199 | 500 | 509 | 02