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Erkenntnistheorie in der arabisch-islamischen Tradition nach Muhammed ʿĀbed al-Ǧābirī
eine erforderliche Revision in den Regeln und den Prinzipien der Tradition
Hassane Ait Oussalah
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Islamische Religionspädagogik
Betreuer*in
Ednan Aslan
DOI
10.25365/thesis.75476
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27929.03415.194857-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die vollständige intellektuelle Produktion al-Gābirīs die gesamte Identität des Wissens in der arabisch-islamischen Tradition, von ihrer Entstehung über ihre Entwicklung, einschließlich ihrer Defizite, bis zu ihrem Einfluss auf die gesamte islamische Gemeinde, umfasst. Abgesehen vom Einsatz einer relativ breitgefächerten Terminologie stützte er sich auf zahlreiche Forschungsmethoden, anhand derer er sowohl den epistemologischen Mechanismen des theoretischen Denkens als auch den politischen und ethischen Maximen des praktischen Denkens nachging. Diese methodische Vielfalt in der „Kritik der arabischen Vernunft“ kann dadurch erklärt werden, dass al-Ǧābirī in seinem Werk eine Vielzahl an unterschiedlichen Themenbereichen behandelt und verschiedenste Textgattungen analysiert. Im Grunde genommen kann die KdaV als Projekt betrachtet werden, in dem al-Ǧābirī das mittelalterliche arabisch-islamische Denken dekonstruiert, um Aufschlüsse über die Genealogie des zeitgenössischen arabisch-islamischen Denkens zu liefern. Man kann somit sagen, dass die KdaV al-Ǧābirīs genealogische wie kritische Auseinandersetzung mit dem überlieferten Kanon darstellt, in der er das Wissen zunächst historisch zu kontextualisieren und anschließend mit gegenwärtigen Fragestellungen in Verbindung zu bringen sucht, da eben diese Fragestellungen und Umstände radikale Veränderungen erfahren haben. Vor diesem Hintergrund, hinterfragt al-Ǧābirī in seinem Werk das arabisch-islamische intellektuelle Vermächtnis. Grundsätzlich besteht eines der mit dieser Kritik angestrebten Ziele jedoch a priori darin, den Rezipienten der KdaV davon zu überzeugen, dass eine arabische Aufklärung erst eingeleitet werden könne, wenn sich der Araber von den in der eigenen Tradition herrschenden Erkenntnissystemen und Macht Strukturen distanziert, um sich ihnen erneut auf rationalistische Art und Weise anzunähern. In diesem Ansatz sieht der Autor eine Möglichkeit, das Verhältnis des Arabers zu seiner eigenen Tradition zu modernisieren. Somit kann die KdaV als eine Vielzahl von Theorien und Konzepten betrachtet werden, in denen al-Ǧābirī der Frage nachgeht, wie eine arabische Aufklärung in Gang gesetzt werden könnte, ohne dass dadurch die eigene Identität verloren ginge. Abschließend ist festzustellen, dass die Untersuchungen und Studien, denen sich al-Ǧābirī in der KdaV widmete, ein wahrhaft gigantisches Unterfangen darstellten, gilt es doch zu bedenken, dass er sich mit Werken und Enzyklopädien auseinandersetzte, die in einem Zeitraum von rund 700 Jahren entstanden sind.
Abstract
(Englisch)
Summarising it may be stated that al-Ǧābirī‘s intellectual production encompassed the entire identity of knowledge in the Arab-Islamic tradition, ranging from its origins to its respective developments, also including its shortcomings and the impact it had on the entire Islamic community. As well as drawing on broad-based terminology, he also employed numerous research methods to explore the epistemological mechanism of theoretical thought as well as the political and ethical maxims of practical thought. This methodological diversity in his Critique of Arab Reason (CAR) may be explained by the fact that al-Ǧābirī dealt with a wide range of topics and analysed various literary genres. At its core, CAR may be considered a project under which al-Ǧābirī deconstructs medieval Arab-Islamic thought to provide insights into the genealogy of contemporary Arab-Islamic thought. In may therefore be said that in his CAR, al-Ǧābirī undertakes a genealogical and critical examination of the traditional canon in order to first of all contextualise knowledge from a historic point of view and subsequently relate it to contemporary topics and problems, as the latter as well as the respective circumstances may have undergone radical changes. Against this background, al-Ǧābirī challenged Arab-Islamic intellectual legacy in his CAR. However, a primary aim pursued in this context consists of first of all seeking to convince the reader and recipient of CAR that Arab enlightenment can only be initiated once Arabs have distanced themselves from the system of knowledge and power structures that prevails in their own tradition in order to approach and address them anew in a rationalist manner. Al-Ǧābirī considers this a potential approach towards modernising the Arab’s relation to and view of their own tradition. CAR may therefore be regarded as anumber of theories and concepts under which al-Ǧābirī explores the question of how Arab enlightenment may be initiated without risking the loss of one’s identity. In conclusion, it can be said that the examination of works undertaken by al-Ǧābirī in his CAR indeed represents a gigantic effort, keeping in mind that he deals with works and encyclopaedias created over a period of approximately 700 years.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Erkenntnistheorie Kritik der arabischen Vernunft
Autor*innen
Hassane Ait Oussalah
Haupttitel (Deutsch)
Erkenntnistheorie in der arabisch-islamischen Tradition nach Muhammed ʿĀbed al-Ǧābirī
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine erforderliche Revision in den Regeln und den Prinzipien der Tradition
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
III, 83 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ednan Aslan
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.99 Pädagogik. Sonstiges
AC Nummer
AC17128206
Utheses ID
70449
Studienkennzahl
UA | 066 | 874 | |