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Akademische Ehen
Verträge, Konflikte und Vermögenstransfers von Universitätsangehörigen im Wien der Frühen Neuzeit
Linus Ephraim Rapp
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Andrea Griesebner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75586
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21046.21037.389056-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit Wiener Juristen der Frühen Neuzeit, deren Ehen und Ehekonflikten. Die frühneuzeitlichen Wiener Juristen sind, ebenso wie die Universität Wien zu jener Zeit, schlecht erforscht und die Arbeit soll einen Beitrag leisten, diese Lücke zu schließen. Zu den Ehen der drei Advokaten Benedict Molitor, Johann Baptist Mensurati und Victor Habbäus wurde jeweils eine Fallstudie erstellt. Als Quellenbasis dienen einerseits Protokolle von Eheprozessen vor dem Konsistorialgericht der Diözese Wien, andererseits Zivilgerichtsakten, vor allem Verlassenschaften, die vom Universitätsgericht Wien produziert wurden. Nach der Aushebung und Transkription dieser Akten habe ich, ergänzt durch genealogische Datenbanken, zunächst die Biografien der Advokaten und ihrer Ehefrauen rekonstruiert, in einem zweiten Schritt die ehelichen Vermögensverhältnisse und die vor Gericht verhandelten Konflikte zu analysieren. Die Fallstudien zeichnen das Bild von Juristen mit hohen Ausgaben, die sie durch ihr Vermögen nicht decken konnten. Ihre Frauen waren demgegenüber wohlhabend und verwalteten ihr Geld aktiv. Davon profitierten ihre Männer durch Ehegüterarrangements wie die Errungensgemeinschaft, aber auch Leihgeschäfte innerhalb der Ehe und Fruchtgenussrechte am Vermögen ihrer Frauen halfen dabei, ihre Auslagen zu bestreiten. Aus diesem finanziellen Ungleichgewicht konnten, wie die Prozesse vor dem Konsistorialgericht zeigen, Konflikte um Besitzverhältnisse und die Verwaltung von Geld entstehen. In Konflikten, die nicht das Geld betrafen, zeigten die Frauen, die nicht auf die Finanzkraft ihrer Ehemänner angewiesen waren, eine höhere Bereitschaft zur Trennung bzw. Scheidung von Tisch und Bett. Ihre Ehemänner wollten sich den Zugriff auf das Kapital ihrer Frauen erhalten und opponierten folglich gegen die Trennungsbegehren.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis deals with the Viennese lawyers of the early modern period, their marriages and marital conflicts. The early modern Viennese lawyers, like the University of Vienna at that time, are poorly researched and the thesis is intended to help close this gap. The marriages of the three lawyers Benedikt Molitor, Johann Baptist Mensurati and Victor Habbäus were each subjected to a case study. The sources used are, on the one hand, the files of the marriages before the Consistorial Court of the Diocese of Vienna and, on the other hand, the civil court files, in particular the probate files of the University Court of Vienna. After selecting and transcribing these files, I first reconstructed the biographies of the lawyers and their wives in order to analyse the marital assets and the conflicts negotiated in court in a second step. The case studies paint a picture of lawyers with high expenses that they could not cover with their assets. Their wives, on the other hand, were wealthy and actively managed their money. Their husbands benefited from this through marriage property regimes such as community of acquisitions, but loans within the marriage and usufruct rights to their wives' assets also helped to cover their expenses. This financial imbalance could lead to conflicts over the ownership and management of money, as the trials before the consistorial court show. In conflicts that were not about money, women who were not dependent on their husband's financial power were more willing to separate or divorce from bed and board. Their husbands wanted to retain access to their wives' capital and therefore resisted separation requests.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ehe Scheidung von Tisch und Bett Universität Wien Geschlecht Ehegerichtsbarkeit Universitätsgerichtsbarkeit Advokaten Akademiker Juristen Frühe Neuzeit
Schlagwörter
(Englisch)
marriage divorce of bed and board university of Vienna gender marriage jurisdiction university jurisdiction advocates early modern times jurists
Autor*innen
Linus Ephraim Rapp
Haupttitel (Deutsch)
Akademische Ehen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Verträge, Konflikte und Vermögenstransfers von Universitätsangehörigen im Wien der Frühen Neuzeit
Paralleltitel (Englisch)
Academic marriages
Paralleluntertitel (Englisch)
contracts, conflicts and wealth transfers of university members in early modern Vienna
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
101 Seiten : Illustration
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Griesebner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.34 Europäische Geschichte 1492-1789 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz. Österreich-Ungarn. Österreich ,
86 Recht > 86.09 Rechtsgeschichte
AC Nummer
AC17140502
Utheses ID
70659
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1