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Zur Aktualität der Entfremdungskritik
polit-theoretische Befragungen der Entfremdungsbegriffe von Marx bis Jaeggi
Lina Theresa Schmid
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Matthias Flatscher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.75612
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20451.36177.175223-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Spätestens mit Karl Marx wurde der Entfremdungsbegriff zu einem der zentralen Bezugspunkte, an denen sich eine breite Kapitalismuskritik entsponn. Der Begriff erfuhr in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert wesentliche theoretische Weiterentwicklungen und fand als Entfremdungskritik ihren praktischen Höhepunkt in der Studierendenbewegung der 1968er. Den Veränderungen der ökonomischen und politischen Verhältnisse in Richtung eines neoliberalen Postfordismus folgte ein Abflachen der Entfremdungskritik. Dementsprechend verschwand das Konzept der Entfremdung weitreichend aus dem Begriffsrepertoire kritischer Theoriebildung. Angesichts sich zuspitzender sozial-pathologischer Erscheinungen, multipler Krisen und erstarkender kapitalismuskritischer sozialer Bewegungen erweckte die Entfremdungskritik in jüngerer Zeit auch wieder vermehrtes akademisches Interesse. Angesichts dieser vermehrten Aufmerksamkeit geht die vorliegende Arbeit der Frage der Aktualität der Entfremdungskritik in zweifacher Hinsicht nach. Zum einen versucht sie zu verstehen, wie und in welcher Form Entfremdungsmomente in ihrem historischen Wandel innerhalb kapitalistischer Ordnungen bis zur Gegenwart verstanden werden können. Zum anderen untersucht sie, wie der Begriff theoretisch gefasst werden kann, um diese historischen Bewegungen des Kapitalismus nachzuvollziehen. Dies unternimmt die vorliegende Arbeit im hermeneutischen Nachgang entfremdungstheoretischer Auseinandersetzungen von Karl Marx, über Herbert Marcuse, David Harvey, Arlie Hochschild, Eva Illouz und Rahel Jaeggi. Damit kommt die Arbeit zu dem Schluss, dass einerseits die Frage nach der Aktualität der Entfremdungskritik immer wieder zu stellen ist und sich der Entfremdungsbegriff vor dem Hintergrund derjenigen Gesellschaft, in die er versucht zu intervenieren, ändert. Andererseits verweist Entfremdung als normativer Begriff auf (soziale) Bewegungen und Beziehungsweisen, die denjenigen kapitalistischen Verhältnissen entgegenstehen, die er kritisiert.
Abstract
(Englisch)
At the latest with Karl Marx, the concept of alienation became one of the central points of reference for a broad critique of capitalism. While the concept underwent significant theoretical rearticulations in the first half of the 20th century, the critique of alienation reached its practical culmination in the student movements of 1968. The changes in economic and political conditions towards neoliberal post-Fordism, among other things, led to a decline in the critique of alienation. Accordingly, the concept of alienation largely disappeared from the conceptual repertoire of critical theorizing. In response to intensifying socio-pathological phenomena, multiple crises and the growing strength of social movements criticizing capitalism, the critique of alienation has recently attracted increased academic interest. In the light of this increased attention, the present work attempts to address the question of the topicality of the critique of alienation in two ways: firstly, it tries to understand how and in what form moments of alienation can be understood in their historical change within capitalist orders up to the present; and secondly, it examines how the term can be conceptualised theoretically in order to understand these historical movements of capitalism. This work undertakes that in a hermaneutic analysis of the the debates on alienation from Karl Marx, to Herbert Marcuse, David Harvey, Arlie Hochschild, Eva Illouz and Rahel Jaeggi. Thus the work concludes that, on the one hand, the question of the relevance of the concept of alienation must be asked repeatedly and always against the background of the capitalist society into which this analysis attempts to intervene. On the other hand, the analysis reveals that alienation as a normative concept refers to (social) movements and ways of relating that oppose and resist capitalist relations.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Entfremdung Karl Marx Herbert Marcuse David Harvey Arlie Hochschild Eva Illouz Kathi Weeks Edgar Cabanas Rahel Jaeggi Kapitalismus Entfremdungskritik Affekte Materialismus Politische Theorie
Schlagwörter
(Englisch)
Alienation Capitalism Political Theory
Autor*innen
Lina Theresa Schmid
Haupttitel (Deutsch)
Zur Aktualität der Entfremdungskritik
Hauptuntertitel (Deutsch)
polit-theoretische Befragungen der Entfremdungsbegriffe von Marx bis Jaeggi
Paralleltitel (Englisch)
On the topicality of the critique of alienation
Paralleluntertitel (Englisch)
political-theoretical interrogations of the concepts of alienation from Marx to Jaeggi
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
111 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Matthias Flatscher
Klassifikation
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie
AC Nummer
AC17144934
Utheses ID
70858
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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