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Sexualaufklärung und weibliche Sexualität
qualitative Untersuchung der erlebten Sexualaufklärung von Frauen verschiedener Generationen
Madlen Therese Seib
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
DOI
10.25365/thesis.75665
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28779.37790.168733-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die sexuelle Entwicklung von Frauen wird von komplexen Wechselwirkungen zwischen sozialen, biologischen und individuellen Faktoren geprägt. Die vorliegende Arbeit untersucht anhand qualitativer Interviews das Erleben der sexuellen Aufklärung von Frauen unterschiedlicher Generationen. Dabei wurden insbesondere die Einflüsse durch Familie, Schule, Peers und Medien betrachtet und durch den Vergleich dreier Generationen von Frauen in einen historisch-gesellschaftlichen Kontext eingebettet. Es zeigt sich, dass sowohl in der Schule als auch in der Familie der Austausch über sexuelle Themen begrenzt bleibt, wobei bestimmte Aspekte wie sexuelle Risiken häufiger behandelt werden als positive Aspekte von Sexualität. Die Tabuisierung von Sexualität sowie die heteronormative Darstellung in Medien und Umfeldern führten bei den Frauen zu Unsicherheiten und einem verzerrten Verständnis von Sexualität. Insbesondere die übertragene Scham durch Eltern und Lehrer*innen erschwert den offenen Dialog über Sexualität und prägt ein Bild von Sexualität als gefährliche Tätigkeit, die verborgen werden sollte. Während ältere Generationen oft mit Schuldgefühlen kämpften, erlebten jüngere Generationen vermehrt Leistungsdruck und Selbstbeobachtung in sexuellen Interaktionen. Das Bestreben, gesellschaftlichen Normen bezüglich Sexualität zu entsprechen, erschwerte dabei das Erkennen und Durchsetzen eigener sexueller Bedürfnisse. Dennoch zeigen sich Generationsunterschiede in der Art und Weise, wie Eltern, Lehrpersonen und Peers mit dem Thema Sexualität umgehen, wobei die jüngere Generation von einem liberaleren gesellschaftlichen Diskurs beeinflusst zu sein scheint. Sexuelle Bildung als Prozess der Selbstaneignung wird von allen Generationen, besonders aber von älteren Frauen, betont. Die jüngeren Generationen kritisieren zudem vermehrt das Bildungssystem in Bezug auf Sexualaufklärung. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, die Bedeutung sozialer, familiärer und schulischer Einflüsse auf die sexuelle Entwicklung und Aufklärung von Frauen besser zu verstehen und bieten Ansatzpunkte für die Verbesserung sexueller Bildungsprogramme und -praktiken.
Abstract
(Englisch)
Women's sexual development is shaped by complex interactions between social, biological and individual factors. This study uses qualitative interviews to examine the experience of sexual education among women of different generations. In particular, the influences of family, school, peers and the media were considered and embedded in a historical and social context by comparing three generations of women. It was found that both at school and in the family, the exchange on sexual topics remains limited, with certain aspects such as sexual risks being discussed more frequently than positive aspects of sexuality. The tabooing of sexuality and the heteronormative portrayal in the media and environments led to insecurities and a distorted understanding of sexuality among women. In particular, the shame transmitted by parents and teachers makes open dialog about sexuality difficult and shapes an image of sexuality as a dangerous activity that should be hidden. While older generations often struggled with feelings of guilt, younger generations experienced increased pressure to performance and self-observation in sexual interactions. The desire to conform to social norms regarding sexuality made it difficult to recognize and assert one's own sexual needs. Nevertheless, there are generational differences in the way parents, teachers and peers deal with the topic of sexuality, with the younger generation appearing to be influenced by a more liberal social discourse. Sexual education as a process of self-appropriation is emphasized by all generations, but especially by older women. The younger generations are also increasingly criticizing the education system with regard to sex education. These findings contribute to a better understanding of the importance of social, family and school influences on women's sexual development and education and offer starting points for improving sexual education programs and practices.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Sexualität Weibliche Sexualität Sexuelle Aufklärung Sexuelle Bildung Qualitative Forschung Qualitative Interviews Generationen Generationsforschung Sexuelle Selbstbestimmung Sexuelle Gesundheit
Schlagwörter
(Englisch)
sexuality female sexuality sexual education qualitative research qualitative interviews generations sexual agency sexual health
Autor*innen
Madlen Therese Seib
Haupttitel (Deutsch)
Sexualaufklärung und weibliche Sexualität
Hauptuntertitel (Deutsch)
qualitative Untersuchung der erlebten Sexualaufklärung von Frauen verschiedener Generationen
Paralleltitel (Englisch)
Sexual education and female sexuality
Paralleluntertitel (Englisch)
qualitative study of the sexual education experienced by women of different generations
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
81 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Werneck
AC Nummer
AC17157452
Utheses ID
70944
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |