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Wenn transnationale Paarbeziehungen zu Ende gehen
mütterliche Emotionsarbeit und emotionale Reflexivität im Prozess familialer Reorganisation
Agnes Dürr
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Ulrike Zartler-Griessl
DOI
10.25365/thesis.75977
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29847.45394.326121-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Vor dem Hintergrund steigender internationaler Mobilität kommt es zur Gründung transnationaler Familien, das heißt, Familien mit Bezügen zu mehreren Nationalstaaten. Daher werden transnationale Trennungen und Scheidungen relevant, und transnationale Trennungs- und Scheidungsbiographien müssen über Ländergrenzen hinweg konstruiert werden. Trennungs- und Scheidungsprozesse sind emotionale Prozesse und erfordern den Umgang mit Emotionen durch alle Beteiligten. Daran anknüpfend beschäftigt sich diese Masterarbeit mit Müttern und ihrem Umgang mit Emotionen in familialen Reorganisationsprozessen nach transnationalen Trennungen oder Scheidungen. Unter Anwendung der theoretischen Konzepte emotion work von Arlie Hochschild, emotional reflexivity von Mary Holmes und Ian Burkitt und der ambiguous loss theory von Pauline Boss wird untersucht, inwiefern Mütter emotional reflexiv handeln und welche Art der Emotionsarbeit sie in ihren Familien leisten. Die Masterarbeit entstand im Kontext einer qualitativen Studie zu internationalen Sorgerechtskonflikten, durchgeführt am Institut für Soziologie der Universität Wien. Das aus der Studie stammende Sample der Masterarbeit umfasst sieben Interviews, von denen ein Interview aus zwei Teilen und ein weiteres Interview aus drei Teilen besteht. Mittels Feinstrukturanalyse und Themenanalyse konnten Ergebnisse innerhalb dreier Bereiche identifiziert werden. Der Kontext, in dem sich die interviewten Mütter befinden, ist erstens von emotionaler Belastung, dem Gefühl, die Situation alleine bewältigen zu müssen, und einem allgemeinen Zustand der Ungewissheit geprägt. Sie erleben zweitens eine Vielzahl unterschiedlicher Gefühle, unter anderem Abhängigkeits-, Ohnmachts- und Schuldgefühle. Um mit diesen Emotionen umzugehen, konnten drittens vier Strategien herausgearbeitet werden, anhand derer Mütter entlang von normativen feeling rules Emotionen bearbeiten und emotional reflexiv handeln. Die von den Müttern erlebte Emotionalität steht in Kontrast zu gesellschaftlichen und rechtlichen Erwartungen an emotionslose und rationale Prozesse und Entscheidungen innerhalb der familialen Reorganisation.
Abstract
(Englisch)
Against the backdrop of increasing international mobility, the formation of transnational families, that is, families with connections to multiple nation-states, is observed. Therefore, transnational separations and divorces become relevant, requiring the construction of transnational separation and divorce biographies across borders. Separations and divorces are emotional processes that all involved parties must navigate. Building on this premise, this master's thesis delves into how mothers in the phase of family reorganization processes following separation and divorce in transnational settings cope with emotions. Drawing on theoretical concepts of emotion work by Arlie Hochschild, emotional reflexivity by Mary Holmes and Ian Burkitt, and the ambiguous loss theory by Pauline Boss, the thesis explores the extent to which mothers engage in emotional reflexivity as well as the emotion work, they perform within their families. The master's thesis is situated within the context of a qualitative study on international custody disputes conducted at the institute of sociology at the University of Vienna. The sample of the thesis comprises interviews with seven mothers. Through fine-grained and thematic analysis, results within three main areas were identified. Firstly, mothers find themselves in an emotionally straining context that they feel like navigating alone and that is characterized by uncertainty. Secondly, they experience a variety of emotions, including feelings of dependency, powerlessness, and guilt. To cope with these emotions, thirdly, four strategies were identified through which mothers, following normative feeling rules, manage emotions and engage in emotional reflexivity. The emotional experiences of mothers contrast with societal and legal expectations of emotionless and rational processes and decisions within family reorganization.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Transnationale Familien Scheidung Trennung Mütter Emotionen
Schlagwörter
(Englisch)
transnational families divorce separation mothers emotions
Autor*innen
Agnes Dürr
Haupttitel (Deutsch)
Wenn transnationale Paarbeziehungen zu Ende gehen
Hauptuntertitel (Deutsch)
mütterliche Emotionsarbeit und emotionale Reflexivität im Prozess familialer Reorganisation
Paralleltitel (Englisch)
When transnational partnerships come to an end
Paralleluntertitel (Englisch)
mothers' emotion work and emotional reflexivity in family reorganisation processes
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
115 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrike Zartler-Griessl
Klassifikation
71 Soziologie > 71.21 Familie. Verwandtschaft
AC Nummer
AC17206282
Utheses ID
70978
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |