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Dolmetschen am Lebensende im Bereich Onkologie und Palliativmedizin
Herangehensweise und Strategien von Masterstudierenden bei der Wiedergabe einer simulierten medizinischen Dolmetschsituation
Elisa Rossi
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Italienisch Deutsch
Betreuer*in
Sonja Pöllabauer
Mitbetreuer*in
Katia Iacono
DOI
10.25365/thesis.75736
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-14252.52760.646148-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht Dolmetschstrategien und Herangehensweisen im onkologisch-palliativen Bereich, insbesondere im Zusammenhang mit der Phraseologie des Todes und des Leidens. Im Mittelpunkt steht dabei die Analyse der Dolmetschungen zweier Dolmetschstudierenden in einer simulierten Dolmetschsituation in einer Onkologiepraxis in Wien. Besonderer Fokus wird auf die tabuisierte und symbolische Terminologie des Todes und des Leidens, die nonverbale Kommunikation sowie die professionelle Empathie gelegt. Die theoretischen Kapitel konzentrieren sich auf die Hauptmerkmale des Dolmetschens im Bereich Onkologie und Palliativmedizin sowie die Forschungserkenntnisse in diesem medizinischen Bereich. Darauffolgend wird näher auf den Tod als universelles Phänomen und die Tabuthemen Sterben und Krankheiten eingegangen. Anschließend werden die patientenorientierte Kommunikation, das Fachspezifikum Bad News Delivery und die Symbolsprache am Lebensende thematisiert. Danach werden dem psychischen Erleben beim Dolmetschen, der Rolle der nonverbalen Kommunikation, der professionellen Empathie, der Kultursensibilität und dem Zuhören besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der empirische Teil basiert auf der Triangulation unterschiedlicher Methoden. Zwei simulierte Aufklärungsgespräche erfolgten durch eine Onkologin in Wien und eine fiktive italienische Patientin. Die Untersuchung erfolgte mittels teilnehmender Beobachtung, Aufzeichnung und Videoaufnahme. Zur Analyse der Wiedergaben der ProbandInnen wurden die Typologie der renditions nach Wadensjö (1998) und das Konzept der rich points (Gumul & Herring 2022) herangezogen. Zusätzlich wurde mit den zwei Probandinnen nach den simulierten Dolmetscheinsätzen jeweils ein leitfadengestütztes Interview (nach Witzel 2000) durchgeführt.
Die erhobenen Daten zeigen, dass beide Probandinnen das Setting als anspruchsvoll und hochsensibel wahrnehmen und dass sie hauptsächlich beim Dolmetschen zwei Strategien verwenden: close und substituted renditions. Außerdem resultierte aus der Analyse der Situationen, Interviews und des Aufnahmematerials, dass nonverbale Kommunikation genauso wie professionelle Empathie und Zuhören eine wesentliche Rolle in der medizinischonkologischen, triadischen Kommunikation spielen.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis examines interpretative strategies in the medical setting of oncology and palliative care, focusing on death-related phraseology. The analysis centers on the interpretation of two MA students during a simulated medical interview at an oncologist's clinic in Vienna. It highlights the use of symbolic and taboo terminology related to death and pain, as well as non-verbal communication and professional empathy.
The theoretical chapters aim to explore the main characteristics of interpreting in oncology and palliative care, as well as the state of research in this medical field. Additionally, the topics of taboo subjects of dying and illness, the patient-centered approach, bad news delivery and symbolic end-of-life language are examined. Attention is drawn to the psychological aspects and dimensions of interpretation, non-verbal communication, professional empathy, cultural sensitivity, and active listening. The empirical section employs a triangulation of methods, including pre-treatment consultations with a fictitious Italian patient conducted by an oncologist. The study incorporates participants’ observations, as well as audio and video recordings of the simulations. The interpretations of the two students were analyzed using Wadensjö's (1998) renditions model together with the concept of rich points (Gumul & Herring 2022). Problem-centered interviews (Witzel 2000) were conducted with each student after the simulation. The findings demonstrate that both students perceived the setting as complex and highly sensitive. They mainly used two strategies during their interpretation: close and substituted renditions. The data also highlights the essential role of non-verbal communication, professional empathy as well as active listening within triadic communication in oncology and palliative care.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Medizindolmetschen Italienisch Deutsch Onkologie Palliativmedizin Bad News Delivery Dolmetschstrategien Tabuthemen Tod Sterben Empathie nonverbale Kommunikation Zuhören
Schlagwörter
(Englisch)
Medical interpreting Italian German oncology Palliative Care Bad News Delivery interpreting strategies taboo death empathy non-verbal communication listening
Autor*innen
Elisa Rossi
Haupttitel (Deutsch)
Dolmetschen am Lebensende im Bereich Onkologie und Palliativmedizin
Hauptuntertitel (Deutsch)
Herangehensweise und Strategien von Masterstudierenden bei der Wiedergabe einer simulierten medizinischen Dolmetschsituation
Paralleltitel (Englisch)
Interpreting at the End of Life in the field of oncology and palliative care
Paralleluntertitel (Englisch)
approaches and strategies of Master's students during a medical interpreting simulation
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
286 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sonja Pöllabauer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft. Allgemeines
AC Nummer
AC17177928
Utheses ID
71036
Studienkennzahl
UA | 070 | 348 | 331 |