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Der Bubikopf
Aspekte der "neuen Frau" in österreichischen Frauenzeitschriften der 1920er Jahre
Manuela Hauptmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christa Ehrmann-Hämmerle
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.938
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29276.00937.564469-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht mit Hilfe einer Zeitschriftenanalyse die Sichtweisen von Frauenzeitschriften auf die „neue Frau“ im Zeitraum von November 1918 bis Ende 1930. Dieses Leitbild entstand nach dem ersten Weltkrieg im Gegensatz zum traditionellen Leitbild der Hausfrau und Mutter. Im ersten Teil der Arbeit werden zunächst die unterschiedlichen Aspekte der „neuen Frau“ wie Berufstätigkeit, äußere Erscheinung, Freizeitbetätigungen und auch Sexualität beleuchtet, um danach die verschiedensten Typisierungen der „neuen Frau“ vorzustellen, die auf Grund der Inhomogenität dieses Leitbildes existierten. Für die im zweiten Teil der Arbeit durchgeführte qualitative Zeitschriftenanalyse wurden den politischen Hauptlagern der österreichischen Zwischenkriegszeit (konservativ/ christlichsozial, sozialistisch/kommunistisch, liberal/deutsch¬national) eindeutig zurechenbare Frauenzeitschriften ausgewählt. So wurden für die sozialdemokratische Seite „Die Unzufriedene“ und für die christlichsoziale Sichtweise „Frauen-Briefe“ und „Frauenarbeit und Frauenrecht“ ausgewählt, während an Hand der Zeitschrift „Die deutsche Frau“ die deutschnationale Einstellung zur „neuen Frau“ analysiert wurde. An Hand eines Kategorienschemas, dessen Kategorien im Wesentlichen den im ersten Teil der Arbeit vorgestellten Aspekten der „neuen Frau“ entsprachen, wurde die Sichtweise der politischen Hauptlager auf die „neue Frau“ analysiert. Trotz der Vielzahl von unterschiedlichen Typen der „neuen Frau“ bezogen sich die ausgewählten Zeitschriften in ihren Artikeln ausschließlich auf einen einzigen Typus, nämlich den der ledigen, berufstätigen, städtischen, jungen Frau, die ihre Freizeit in Kinos und Tanzcafés verbrachte und vereinzelt sogar voreheliche Sexualkontakte pflegte. Alles in allem war die „neue Frau“ in den analysierten Frauenzeitschriften trotz gelegentlicher Erwähnung einzelner Aspekte kaum Thema – was auch damit zu tun hatte, dass die Zeitschriften eher ältere, verheiratete Frauen adressierten. Von den Zeitschriften wurden besonders konträr jene Aspekte beurteilt, welche das Erscheinungsbild der „neuen Frau“ betrafen, also Bubikopf, Mode und Idealfigur. Weit mehr Übereinstimmungen zwischen den Lagern – trotz Unterschiede – waren bei den Aspekten Berufstätigkeit und Freizeitbetätigungen zu finden. Die Lebensart der „neuen Frau“ wurde in den Artikeln der analysierten Zeitschriften großteils abgelehnt. Geduldet wurde sie nur, wenn sie sich auf eine kurze Zeitspanne beschränkte, nach der die jungen Frauen eine Befolgung des Leitbildes der „neuen Frau“ ablegen sollten, um ihr weiteres Leben als Ehefrau, Mutter, und (sofern finanziell möglich) Hausfrau zu verbringen und somit zum traditionellen Leitbild zu wechseln.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
neue Frau 1920er Zeitschriftenanalyse
Autor*innen
Manuela Hauptmann
Haupttitel (Deutsch)
Der Bubikopf
Hauptuntertitel (Deutsch)
Aspekte der "neuen Frau" in österreichischen Frauenzeitschriften der 1920er Jahre
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
136 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christa Ehrmann-Hämmerle
Klassifikation
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC06989688
Utheses ID
712
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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