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"Deten wir verkavfen"
marktbäuerliche Figuren als gestochene Miniaturen unter besonderer Berücksichtigung zweier Kupferstiche von Sebald Beham
Moritz Schueler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kunstgeschichte
Betreuer*in
Monika Dachs
DOI
10.25365/thesis.75971
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17005.70837.906576-5
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zu den zentralen Interessensgebieten der frühen Genrekunst zählt zweifellos die künstlerische Auseinandersetzung mit der bäuerlichen Alltagswelt. Als verbreitetes Motiv sollte sich die Darstellung rustikaler Figuren gegen Ende des 15. Jahrhunderts insbesondere in dem zu dieser Zeit noch jungen Medium des Kupferstichs etablieren. Auf kleinem und kleinstem Format zeigt die zeitgenössische Druckgraphik Bauern und Bäuerinnen, die ihre geringen Erträge durch spärlich angedeutete Landschaftskulissen befördern oder sie vor leerem Blattgrund vor den Augen der Betrachter*innen zur Schau stellen. Ausgestattet mit Körben, Säcken, Krügen und Geflügel figurieren diese winzigen, bisweilen zwergenhaften Gestalten einen weitgehend eigenständigen Bildtypus innerhalb der Entwicklung der deutschen Bauerngraphik, dessen systematische Beschreibung und Untersuchung den Kerngegenstand der vorliegenden Masterarbeit darstellt. Nach einer allgemeinen ikonographischen Charakterisierung, die in einem ersten Schritt stattfindet, strebt die Untersuchung Überlegungen zur Genese der Bildtradition an. Entscheidende motivgeschichtliche Impulse lassen sich dabei im Bereich der spätmittelalterlichen Buchillustration und dem derben Szenenkatalog des vorreformatorischen Fastnachtspieles vermuten. In einem zweiten größeren Oberkapitel wird der Fokus von der Betrachtung der übergeordneten Werkkategorie auf ein einzelnes Fallbeispiel – namentlich Sebald Behams Pendant-Stiche Der Marktbauer und Die Marktbäuerin gerichtet. Zu einer monographischen Untersuchung fordert das winzige Ensemble aufgrund seiner facettenreichen ikonographischen Bezugspunkte heraus, die zu einem vielstimmigen sowie gleichsam paradoxen Deutungsangebot beitragen, das nach einer kritischen Revision verlangt. Indem die vorliegende Studie die beiden Blätter einerseits in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext untersucht, sie andererseits in die Gesamtentwicklung der übergeordneten Bildtradition einbettet, wird eine ikonologische Interpretation angestrebt, die ein differenziertes Verständnis von der Bedeutung und Funktion der frühen Genregraphik ermöglichen soll.
Abstract
(Englisch)
One of the main fields of interest in early genre art is undoubtedly centered around the artistic exploration of rural life. Towards the end of the 15th century, small depictions of rustic figures transporting their modest yields through roughly sketched landscapes or presenting them to the viewer in front of an empty backdrop were introduced as a major everyday subject in the newly developed medium of intaglio printing. Equipped with baskets, jugs, sacks and poultry, these tiny, sometimes even dwarf-like characters constitute a largely coherent group of images within the larger tradition of depicting countryfolk in German Renaissance printmaking. The goal of my master’s thesis is to closely examine this special subcategory of peasant imagery. After a general analysis of the distinctive iconographic features of the subject, which will be undertaken as an introductory step, the study aims to trace the artistic origins of the pictorial tradition. Central points of reference for its development are assumed to be in the field of late medieval book illustration and the comic scene repertoire offered by the pre-Reformation Fastnachtspiel. In a second major chapter, the focus shifts from the examination of the overarching character type to a single case study, centered around Sebald Beham's copper engravings Der Marktbauer and Die Marktbäuerin. Each being merely the size of a postage stamp these small prints call for a monographic examination primarily due to their numerous iconographic influences, which have sparked a wide range of potential yet sometimes contradictory interpretations begging for a critical art-scientific revision. Placing the two sheets not only in their cultural-historical context but also considering them as parts of a superordinate pictorial tradition the case study pursues a critical iconological interpretation that offers insight into the meaning and function of early modern genre art.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Marktbauer Marktbäuerin Bauerngraphik Genregraphik
Schlagwörter
(Englisch)
Genre art
Autor*innen
Moritz Schueler
Haupttitel (Deutsch)
"Deten wir verkavfen"
Hauptuntertitel (Deutsch)
marktbäuerliche Figuren als gestochene Miniaturen unter besonderer Berücksichtigung zweier Kupferstiche von Sebald Beham
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
161 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Dachs
AC Nummer
AC17206253
Utheses ID
71424
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
