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Jenseits des Curriculums: eine Untersuchung der Übungsgewohnheiten von Dialogdolmetschstudierenden am ZTW
Elena Louise Ranninger
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Englisch
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
DOI
10.25365/thesis.75919
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17305.69956.120556-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Übungspraktiken von Studierenden am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien. Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Bild der außercurricularen Übungsgewohnheiten dieser Studierenden zu skizzieren, wobei der Fokus speziell auf dem Dialogdolmetschen liegt. Diese deskriptive Untersuchung überprüft nicht die Effektivität des Übens anhand von akademischen Noten oder Leistungsbewertungen, sondern konzentriert sich ausschließlich auf die Beschreibung und Analyse der Übungsgewohnheiten. Im theoretischen Teil der Arbeit werden zunächst grundlegende Begriffe und die für das Dialogdolmetschen erforderlichen Kompetenzen definiert. Darüber hinaus wird ein Überblick über die verschiedenen curricularen Übungsmethoden gegeben. Ebenso wird das Zusammenspiel zwischen Forschung, Lehre und Praxis in der Didaktik des Dialogdolmetschens beleuchtet, was für das Verständnis der strukturellen und pädagogischen Rahmenbedingungen der Ausbildung essentiell ist. Der empirische Teil der Arbeit basiert auf Einzelinterviews mit sieben Dialogdolmetschstudierenden des ZTW. Diese Interviews dienen dazu, detaillierte Einblicke in die persönlichen Übungsroutinen außerhalb des vorgeschriebenen Lehrplans zu gewinnen. Besonderes Augenmerk wird auf die Motivation der Studierenden gelegt, die Häufigkeit und die zeitliche Platzierung ihrer Übungseinheiten, die von ihnen verwendeten Übungsressourcen und -materialien sowie die Rahmenbedingungen, unter denen das Üben stattfindet. Weiterhin wird untersucht, inwieweit die Studierenden mit ihrer Übungspraxis zufrieden sind und welche äußeren und inneren Faktoren möglicherweise eine Änderung ihrer Übungsgewohnheiten erfordern würden. Die Analyse der Interviews zeigt, dass Studierende tendenziell jene Kompetenzen öfter üben, für die umfangreiches und sprachunabhängiges Übungsmaterial verfügbar ist und die allein geübt werden können, wie beispielsweise das Vom-Blatt-Dolmetschen, Simultandolmetschen oder die Vokabularerweiterung. Trotz des Vorhandenseins solcher Ressourcen bleibt die interaktive Komponente des Dialogdolmetschens, die idealerweise in Übungsgruppen praktiziert wird, aufgrund verschiedener Hindernisse wie dem Mangel an Übungsgruppen, unzureichender Vernetzung unter den Studierenden und dem Fehlen geeigneter Übungsräume, eine selten genutzte Praxis. Interessanterweise zeigt sich, dass die Studierenden, trotz der oft empfundenen Notwendigkeit, mehr üben zu müssen, innovative Wege finden, um die Abwesenheit von Feedbackgeber:innen und Übungspartner:innen zu kompensieren. Technologische Lösungen und Künstliche Intelligenz werden zunehmend genutzt, um die Lücken in der traditionellen Übungspraxis zu füllen. Diese Adaptation an technologische Hilfsmittel könnte zukünftige Lehrmethoden und Übungsansätze im Bereich des Dialogdolmetschens maßgeblich beeinflussen. Insgesamt bietet diese Arbeit wichtige Einblicke in die Übungsgewohnheiten von Dialogdolmetschstudierenden und stellt fest, dass sowohl die institutionellen Rahmenbedingungen als auch die individuellen Präferenzen und Ressourcen der Studierenden eine wichtige Rolle in der Gestaltung ihrer Übungspraktiken spielen. Durch das Verständnis dieser Dynamiken können zukünftige pädagogische Ansätze besser auf die Bedürfnisse der Studierenden abgestimmt werden, um die Ausbildung im Dialogdolmetschen effektiver zu gestalten.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis explores the exercise practices of students at the Center for Translation Studies in Vienna (ZTW). The aim of the thesis is to provide a comprehensive picture of the extracurricular practice habits of these students, with a specific focus on dialogue interpreting. This descriptive study does not evaluate the effectiveness of practice through academic grades or performance evaluations but focuses solely on describing and analyzing practice habits. In the theoretical part of the thesis, basic terms and the competencies required for dialogue interpreting are first defined. An overview of the various curricular practice methods is also provided. Additionally, the interplay between research, teaching, and practice in the didactics of dialogue interpreting is highlighted, which is essential for understanding the structural and pedagogical framework of the training. The empirical part of the thesis is based on individual interviews with seven dialogue interpreting students from the ZTW. These interviews provide detailed insights into the personal practice routines outside the prescribed curriculum. Particular attention is paid to the motivation of the students, the frequency and timing of their practice sessions, the practice resources and materials used, and the conditions under which the practice takes place. Furthermore, the extent to which students are satisfied with their practice and what external and internal factors might necessitate a change in their practice habits are investigated. The analysis of the interviews shows that students tend to practice those competencies more frequently for which extensive and language-independent practice material is available and which can be practiced alone, such as sight translation, simultaneous interpreting, or vocabulary expansion. Despite the availability of such resources, the interactive component of dialogue interpreting, which is ideally practiced in groups, remains rare due to various obstacles such as the lack of practice groups, insufficient networking among students, and the absence of suitable practice spaces. Interestingly, despite the often-felt need to practice more, students find innovative ways to compensate for the absence of feedback providers and practice partners. Technological solutions and artificial intelligence are increasingly used to fill the gaps in traditional practice. This adaptation to technological tools could significantly influence future teaching methods and practice approaches in the field of dialogue interpreting. Overall, this thesis provides important insights into the practice habits of dialogue interpreting students and finds that both institutional conditions and the individual preferences and resources of the students play an important role in shaping their exercise practices. By understanding these dynamics, future pedagogical approaches can be better tailored to the needs of the students to make training in dialogue interpreting more effective.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Dialogdolmetschen Pädagogik Übung Kompetenzanforderungen Dolmetschen Übungsgewohnheiten Übungsmaterialien Dialogdolmetschausbildung
Schlagwörter
(Englisch)
Dialogue Interpreting Interpreting Competences Interpreter training Practice Practice habits
Autor*innen
Elena Louise Ranninger
Haupttitel (Deutsch)
Jenseits des Curriculums: eine Untersuchung der Übungsgewohnheiten von Dialogdolmetschstudierenden am ZTW
Paralleltitel (Englisch)
Beyond the curriculum: an investigation into the practice habits of dialogue interpreting students at the Center for Translation Studies in Vienna
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
103 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC17197129
Utheses ID
71427
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 342 |