Detailansicht
Herausforderungen und Perspektiven der Nutztierhaltung und Schlachtpraktiken
gesellschaftliche Wahrnehmungen, politische Entscheidungen und Wege zu einer ethisch vertretbaren Nutztierhaltung
Florian Brandl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Interdisziplinäre Ethik
Betreuer*in
Sigrid Müller
DOI
10.25365/thesis.76412
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17317.80990.820381-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser Masterarbeit ist es den Umgang des Menschen mit Nutztieren zu untersuchen, welche zum Zweck des Konsums gehalten und getötet werden. Darüber hinaus sollen die ethischen Ansätze und moralischen Überlegungen, welche zur Bewertung von Schlachtpraktiken und -bedingungen herangezogen werden, analysiert werden. Daher lautet auch die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit: „Welche ethischen Ansätze und moralischen Überlegungen können bei der Bewertung von Schlachtpraktiken und Bedingungen von Schlachttieren herangezogen werden, und wie können diese in der Praxis umgesetzt werden?“ Dabei werden zu Beginn dieser Arbeit auch die aktuelle Situation und die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Nutztierhaltung und -schlachtung in Österreich und Deutschland beleuchtet. Die Auswahl dieser beiden Länder begründet sich dabei damit, dass Deutschland einer der größten Fleischproduzenten Europas ist und die Gesetzeslage in Österreich der Gesetzeslage in Deutschland ähnelt. Diesbezüglich sollen im weiteren Verlauf dieser Arbeit auch verschiedene ethische Positionen zum Umgang mit Nutztieren diskutiert und deren Rechtfertigungen beziehungsweise notwendige Verbesserungen analysiert werden. Auch ein detaillierter Überblick über den Prozess einer Schlachtung wird in dieser Arbeit gegeben, einschließlich einer Auseinandersetzung mit den besonderen Regelungen für das Schächten durch jüdische und muslimische Gemeinschaften, da auch diese Praktiken von Tierschutzorganisationen kritisiert werden. Darüber hinaus werden die Kritikpunkte von Tierschützern an der Nutztierhaltung und -schlachtung sowie deren Umsetzungsmöglichkeiten im vierten Kapitel dieser Arbeit erörtert. Zudem wird auch die gesellschaftliche Perspektive auf mögliche Verbesserungen untersucht, einschließlich der gesetzlichen und politischen Aspekte, welche für eine Verbesserung der Nutztierhaltung notwendig sind. Das Ergebnis dieser Arbeit hat deutlich gemacht, wie abhängig Nutztiere von menschlicher Fürsorge sind und gleichzeitig ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft sind. Dies liegt anderem auch daran, dass der Mensch zum Zweck eines kostengünstigen Konsums in die Genetik der Tiere eingegriffen hat, sodass diese in freier Wildbahn nicht länger selbstständig lebensfähig wären. In Bezug auf Gesetze und Verordnungen wird festgehalten, dass diese vorschreiben, dass Tiere entsprechend ihren Bedürfnissen gehalten, transportiert und auch geschlachtet werden müssen. Hierfür sind Tierärzt*innen und ein qualifiziertes Personal in den einzelnen Betrieben entscheidend. Auch die Aufsichtsbehörden spielen eine wichtige Rolle bei der Überprüfung und Umsetzung der entsprechenden Vorschriften. Die ethischen Ansätze bieten wiederum unterschiedliche Perspektiven auf den Umgang mit Nutztieren. Dabei kann festgehalten werden, dass strengere Standards in der Tierhaltung durch die Berücksichtigung dieser ethischen Prinzipien etabliert werden können. Darüber hinaus macht diese Arbeit deutlich, dass die wirtschaftlichen Interessen der Betriebe oftmals mit dem Wohl der Tiere kollidieren. So sind Verbesserungen in der Haltung und Fütterung der Tiere, sowie im Transport und bei der Schlachtung notwendig, damit das Leid der Tiere reduziert werden kann. Hierbei könnten die in der Arbeit vorgestellten Maßnahmen, wie zum Beispiel mobile Schlachthöfe oder eine kürzere Transportdauer, helfen. Doch auch der Einfluss von Medien und Religionen auf die Wahrnehmung im Umgang mit Nutztieren darf nicht unterschätzt werden. Denn immerhin ist ein besseres Verständnis und ein Bewusstsein für die Situation der Nutztiere in der Gesellschaft notwendig, um ethische Verbesserungen zu fördern. Schließlich kann festgehalten werden, dass eine sorgfältige Abwägung zwischen menschlichen Bedürfnissen, wirtschaftlichen Interessen und dem Tierwohl erforderlich ist. Dabei können nur durch eine Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und den Verbraucher*innen dazu führen, dass innovative Lösungen für einen ethisch vertretbaren Umgang mit Nutztieren gefunden werden kann.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Nutztierhaltung Praxis in der Schlachtung Tierethik
Autor*innen
Florian Brandl
Haupttitel (Deutsch)
Herausforderungen und Perspektiven der Nutztierhaltung und Schlachtpraktiken
Hauptuntertitel (Deutsch)
gesellschaftliche Wahrnehmungen, politische Entscheidungen und Wege zu einer ethisch vertretbaren Nutztierhaltung
Paralleltitel (Englisch)
Challenges and prospects for livestock farming and slaughter practices
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
103 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sigrid Müller
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC17256454
Utheses ID
71435
Studienkennzahl
UA | 066 | 641 | |