Detailansicht

Pressefreiheit in Tschechien
eine Bestandsaufnahme der aktuellen Lage
Irene Nusser
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannes Haas
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7935
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29814.74160.209869-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Pressefreiheit ist die Voraussetzung für einen demokratischen Staat, und ohne Demokratie gibt es auch keine Pressefreiheit. Von Pressefreiheit ist schnell gesprochen, aber herauszufinden, ob Pressefreiheit in einem Land wie Tschechien vorhanden ist, kann sich als schwierig erweisen. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der vorliegenden Literatur und Interviews mit tschechischen Journalisten und Medienexperten herauszufinden, wie die aktuelle Lage bezüglich Pressefreiheit in Tschechien aussieht. Welche Entwicklungsschritte mussten die Medien seit der Samtenen Revolution durchlaufen, um den heutigen Stellenwert zu erreichen? Die Tschechische Republik hat in den letzten 20 Jahren einen enormen Transformationsprozess hinter sich gebracht. Das beinhaltet nicht nur die Entwicklung in der Politik, sondern auch im Bereich der Medien. So wurden diese noch vor 1989 durch Zensur kontrolliert, und nach dem Fall des Eisernen Vorhanges herrschte plötzlich absolute Pressefreiheit. Die Zahl der Neugründungen schoss in die Höhe, und die Marktausbreitung der Boulevardblätter konnte nicht mehr gestoppt werden. In den darauf folgenden Jahren veränderte sich das gesamte Land in rasanten Zügen, und wichtige historische Wendepunkte wie die Trennung der Tschechoslowakei und der Beitritt zur Europäischen Union trugen zu einer weiteren positiven Entwicklung bei. Die Untersuchung ergab, dass in Tschechien ein sehr hohes Maß an Pressefreiheit herrscht. Für manche Journalisten sogar schon zuviel des Guten. Erst im Februar 2009 wurde im Strafgesetzbuch ein Gesetz verhängt, das das Publizieren von Abhörprotokollen sowie das Nennen von Opfernamen verbietet. Diese Gesetzesnovelle sorgte für großes Aufsehen in Tschechien und bei den internationalen NGOs. Wenn man das aus der Sicht eines österreichischen Journalisten betrachtet, gehören das Recht auf Privatsphäre und der Opferschutz zur alltäglichen Arbeit. Daraus lässt sich deuten, dass Tschechien noch mitten in der Entwicklungsphase steckt und dass diese wahrscheinlich auch noch die nächsten Jahrzehnte andauern wird. Ein weiteres Ergebnis dieser Arbeit ist, dass Pressefreiheit eigentlich nicht gemessen werden kann, denn selbst die Weltranglisten über Pressefreiheit der NGOs sollten eher kritisch betrachtet werden, da man nicht hinter die Kulissen blicken kann, wer den Fragenbogen wirklich ausgefüllt hat und unter welchem Druck diejenige Person eventuell dabei gestanden ist. Pressefreiheit ist ein Menschenrecht, das wichtig für die Funktion der Medien und für einen demokratischen Staat ist.
Abstract
(Englisch)
Press freedom is a precondition for a democratic country and as a consequence without democracy there is no press freedom. The meaning of the words “freedom of press” can be easily understood, but to prove or demonstrate whether press freedom exists or not in a country like the Czech Republic turns out to be very difficult. The aim of this essay is to find out, on the basis of available writings and interviews with Czech journalists and media experts, what the current situation regarding press freedom in the Czech Republic looks like. What steps were needed to develop the media to reach the present status since the Velvet Revolution? In the last 20 years the Czech Republic has made an enormous change. This includes the development in politics and also in the field of media. Before 1989 the medias were still controlled by censors. Only after the fall of the Iron Curtain, there was a sudden complete freedom of press. The founding of new medias soared and the number of tabloids published boomed. In the following years the whole country developed. Historical turning points such as the split of Czechoslovakia and the admission into the European Union supported further positive developments. The investigation has revealed that indeed there is press freedom in the Czech Republic. For some journalists it’s even too much. Only in February 2009, a law was imposed in the Penal Code, which prohibits the publishing of interceptions, telephone tappings, wiretaps and the mentioning of the names of victims. This amendment to the law caused a great stir in the Czech Republic and among international NGOs. From the point of view of an Austrian journalist, privacy rights and the protection of victims, is part of everyday work and goes without saying. Probably the Czech Republic is still in its development process and this will continue at least for the next few decades. Another result of this work is that press freedom can not really be measured. Even the press rankings of the NGOs should be looked at critically, since no one can look behind the curtains and know who really filled out the questionnaire and what pressure the person had upon themselves. Press freedom is a human right that is important for the media and for a democratic country.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Freedom of the Press Czech Republic media media law democracy NGOs systems theory qualitative content analysis qualitative interviews
Schlagwörter
(Deutsch)
Pressefreiheit Tschechien Medien Mediengesetz Demokratie NGOs Systemtheorie qualitative Inhaltsanalyse qualitative Interviews
Autor*innen
Irene Nusser
Haupttitel (Deutsch)
Pressefreiheit in Tschechien
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Bestandsaufnahme der aktuellen Lage
Paralleltitel (Englisch)
Freedom of press in Czech Republic
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
237 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hannes Haas
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.39 Massenkommunikation, Massenmedien: Sonstiges
AC Nummer
AC08068289
Utheses ID
7148
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1