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An interdisciplinary study on the implementation of the right to family life for children with disabilities in Austria, Serbia and South Africa
children with disabilities between the UN CRC and the UN CRPD
Lazar Stefanović
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doctor of Philosophy-Doktoratsstudium Interdisciplinary Legal Studies Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Ursula Kriebaum
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77523
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23257.74779.214796-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Dissertation wurde ich die Umsetzung des Rechts auf Familienleben für Kinder mit Behinderungen (KmB) in Österreich, Serbien und Südafrika, wie es im Übereinkommen über die Rechte des Kindes (UN-KRK) und im Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK) verankert ist, untersucht. Mit den Mitteln der Rechtsanalyse, der Politikwissenschaft und der Soziologie wurden die komplexen Faktoren, die die Umsetzung dieses Rechts in unterschiedlichen rechtlichen und soziopolitischen Kontexten beeinflussen, analysiert. Die Analyse erfolgte anhand einer Fallstudie für jedes Land. Dieser Untersuchung geht eine Analyse der Divergenzen zwischen der UN-KRK und der UN-BRK in Bezug auf die Eignung der Heimunterbringung von Kindern voraus, wobei deren Interpretationen und Wechselwirkungen untersucht und Lösungen für eine Harmonisierung dieser internationalen Rechtsnormen angeboten werden. Trotz Österreichs robustem Sozialsystem und starker Rechtsstaatlichkeit stellen institutionelle Hinterlassenschaften und fragmentierte Bemühungen zur Deinstitutionalisierung wesentliche Herausforderungen für die Verwirklichung des Rechts auf ein Familienleben für viele KmB dar. Serbien, obwohl historisch gesehen eher auf familiäre Betreuung ausgerichtet, kämpft mit der Dezentralisierung von Unterstützungsdiensten für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen, systemischen Vorurteilen und Kapazitätsengpässen bei der Umsetzung von Reformen. Südafrika sieht sich mit erheblichen sozioökonomischen Hindernissen konfrontiert, darunter die weit verbreitete Armut und die uneinheitliche Umsetzung von Rechtsreformen, obwohl in den letzten drei Jahrzehnten erhebliche Fortschritte bei den Kinderrechten erzielt wurden. Für die unzureichende Umsetzung der UN-BRK in diesen Ländern wurden verschiedene Ursachen identifiziert. Darunter Österreichs Probleme mit bürokratischer Trägheit, schlechter Datenerfassung und fragmentierter Politikumsetzung, Serbiens Kostensenkungen im Sozialsystem und der Übergang zur dezentralen Leistungserbringung sowie Südafrikas wiederkehrende Krise im Sozialfürsorgesystem und öffentliche Sparbemühungen. Darüber hinaus zeigt die Studie verschiedene Gründe für das Fehlen strategischer Rechtsstreitigkeiten zum Recht auf Familienleben für KmB auf: Österreichs vorsichtige Rechtskultur, ein dualistischer Ansatz in Bezug auf die UN-KRK und die UN-BRK und die oberflächliche Einbeziehung der UN-BRK; Serbiens mangelnde Unabhängigkeit der Justiz und geringes Vertrauen in das Justizsystem; ein geringes Bewusstsein für das Recht auf Familienleben für Kinder mit Behinderung bei den ansonsten wichtigen NROs für strategische Rechtsstreitigkeiten in Südafrika. Durch eine nuancierte Analyse dieser und vieler anderer Faktoren trägt diese Studie zum breiteren Diskurs über die wirksame Umsetzung der Internationalen Menschenrechte bei und schafft eine Grundlage für künftige Forschung, die darauf abzielt, die Rechte von KmB weltweit zu stärken.
Abstract
(Englisch)
In this dissertation, I explore the realisation of the right to family life for children with disabilities (CWD) in Austria, Serbia, and South Africa, as enshrined in the Convention on the Rights of the Child (CRC) and the Convention on the Rights of Persons with Disabilities (CRPD). Drawing on the tools of legal analysis, political science, and sociology, I investigate the complex factors influencing the implementation of this right across diverse legal and socio-political contexts by employing a case study design to examine each country. This examination is preceded by an analysis of the divergences between the CRC and CRPD regarding the suitability of residential care for children, exploring their interpretations and interactions, and offering solutions for harmonising these international legal standards. Despite Austria's robust social protection system and strong rule of law, institutional legacies, and fragmented deinstitutionalisation efforts present challenges to the realisation of the right to family life for many CWD. Serbia, though historically inclined towards family-based care, grapples with decentralisation of support services for CWD, systemic biases and capacity constraints to implement reforms. South Africa faces substantial socio-economic barriers, including pervasive poverty and inconsistent implementation of legal reforms, despite significant advancements in children's rights during the last three decades. I identify different underlying causes for the poor implementation of the CRPD across these countries, including Austria's challenges with bureaucratic inertia, poor data collection, and fragmented policy implementation; Serbia’s cost-cutting in the social protection sector and the transition to decentralised service provision; and South Africa’s recurrent crisis in the social care system and public cost-cutting efforts. Additionally, the study reveals varied reasons for the lack of strategic litigation on the right to family life for CWD: Austria's cautious legal culture, a dualistic approach to the CRC and the CRPD, and shallow incorporation of the latter; Serbia’s lack of judicial independence and low confidence in the judicial system; and low awareness among otherwise major strategic litigation NGOs in South Africa about the right to family life for CWD. By providing a nuanced analysis of this and many other factors, this study contributes to the broader discourse on effective IHRL implementation and lays a foundation for future research aimed at enhancing the rights of CWD globally.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Rechte des Kindes Rechte von Menschen mit Behinderungen UN-KRK UN-BRK Kinderrechte Kinder mit Behinderungen Deinstitutionalisierung Fremdunterbringung Pflegefamilien sozialpädagogische Einrichtung Familienförderung Österreich Serbien Südafrika Menschenrechtsgesetz Menschenrechtsauslegung
Schlagwörter
(Englisch)
Rights of the Child Rights of Persons with Disabilities CRC CRPD children's rights children with disabilities deinstitutionalization alternative care foster care institutional care family community-based services human rights interpretation Austria Serbia South Africa
Autor*innen
Lazar Stefanović
Haupttitel (Englisch)
An interdisciplinary study on the implementation of the right to family life for children with disabilities in Austria, Serbia and South Africa
Hauptuntertitel (Englisch)
children with disabilities between the UN CRC and the UN CRPD
Paralleltitel (Deutsch)
Eine interdisziplinäre Analyse der Faktoren, die Umsetzung des Rechts auf Familienleben für Kinder mit Behinderungen in Österreich, Serbien und Südafrika beeinflussen
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
580 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Christina Binder ,
Gerard Quinn
Klassifikation
86 Recht > 86.85 Menschenrechte
AC Nummer
AC17410812
Utheses ID
71501
Studienkennzahl
UA | 794 | 242 | 101 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1