Detailansicht
Zum Verhältnis von Subjekt und Objekt in der psychoanalytischen Metapsychologie
Studien zu Freud, Hartmann und Klein
Moritz Schwab
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium der Philosophie Philosophie
Betreuer*innen
Violetta Waibel ,
Christine Kirchhoff
DOI
10.25365/thesis.77367
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25909.69220.395496-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Dissertation Zum Verhältnis von Subjekt und Objekt in der psychoanalytischen Metapsychologie. Studien zu Freud Hartmann und Klein ist ein Beitrag zur Philosophie der Psychoanalyse im Sinne der Kritischen Theorie. Sie beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Subjekt und Objekt von zwei, sich reziprok aufeinander beziehenden, durcheinander vermittelte Seiten her. Zum einen geht sie der Frage nach, wie die psychoanalytische Metapsychologie selbst dieses Verhältnis reflektiert. Die einzelnen, in der Dissertation enthaltenen Studien, haben dies zum Inhalt, es wird anhand der Schriften von Freud, Hartmann und Klein en détail untersucht, wie sich in deren jeweiligen Konzeptionen das empirische Subjekt – psychoanalytisch verstanden, als in sich und in seine Instanzen gespaltenes – zu sich selbst als Objekt und zur äußeren Wirklichkeit verhält. Zum anderen, darüber hinausgehend, untersucht die Arbeit, in welchem Verhältnis die psychoanalytische Metapsychologie als Wissenschaft und damit als transzendentales Subjekt zur objektiven, das heißt, gesellschaftlichen Wirklichkeit steht. Ausgehend von der kritischen Theorie Marxens, Adornos, Horkheimers und Sohn-Rethels, soll nachgewiesen werden, dass die psychoanalytische Theorie keine bloße Psychologie ist, sondern dass in sie, wie in alle Wissenschaft, immer schon Gesellschaftliches eingegangen ist. Die Begriffe der Psychoanalyse entstammen nicht alleine der klinischen Empirie, sondern kommen zu einem großen Teil aus der Philosophie und tragen daher die Menschheitsgeschichte als Philosophiegeschichte in sich, wiewohl sie unter psychologischer Anwendung auf einen veränderten Gegenstand auch sich selbst verändert haben. Die Psychoanalyse als Psychologie verhandelt daher das Verhältnis von Subjekt und Objekt in gedoppelter Weise: einmal wissentlich als verinnerlichte Beziehung der empirischen Subjekte zu ihrer gesellschaftlichen Umwelt, ein andermal hebt sie als transzendentales Wissenschaftssubjekt unwissentlich ihre eigenen gesellschaftlichen Bedingungen in abstrakten, scheinbar bloß metapsychologischen Begriffen auf. So versteht sich die vorliegende Dissertation als eine Spurensuche nach dem verborgenen Gesellschaftlichen in diesen Begriffen. Sie ist der Versuch einer philosophischen Deutung der Psychoanalyse im Sinne Adornos: Ihre Aufgabe ist es, „Unmittelbarkeit zu zerstören, das heißt, das Ansichsein des Gewordensein kritisch aufzulösen; den Anspruch aufzulösen, die gewordenen Phänomene seien ganz und gar das, was sie sind.“
Abstract
(Englisch)
The present dissertation on the Zum Verhältnis von Subjekt und Objekt in der psychoanalytischen Metapsychologie. Studien zu Freud, Hartmann und Klein is a contribution to the philosophy of psychoanalysis. It deals with the relationship between subject and object from two reciprocally related, mediated sides. On the one hand, it explores how the relationship between subject and object in psychoanalytic metapsychology is reflected upon by itself. The individual studies contained in the dissertation focus on this aspect, examining in detail, based on the writings of Freud, Hartmann, and Klein, how the subject – understood psychoanalytically as split within itself and its instances – relates to itself as an object and to external reality in their respective conceptions. Furthermore, the work examines the relationship between psychoanalytic metapsychology as theory and a thinking subject itself to objective, i.e., societal reality. Drawing on Marx's critical theory and building on Adorno's, Horkheimer's, and Sohn-Rethel's works, it aims to demonstrate that psychoanalytic theory is not merely psychology but that like all science, it inherently encompasses societal aspects. The concepts of psychoanalysis do not solely originate from clinical empiricism but are all derived from philosophy, thus carrying within them the history of humanity as the history of philosophy, although they have also changed themselves through psychological application to an altered subject. Psychoanalysis, as psychology, thus negotiates the relationship between subject and object in a dual manner: knowingly as the internalised relationship of empirical individuals to their societal environment, and at times, it unwittingly abstracts its own societal conditions into seemingly purely metapsychological terms as a transcendental subject of science. Therefore, the present dissertation sees itself as a quest for the hidden societal within these terms. It is an attempt at a philosophical interpretation (Deutung) of psychoanalysis in the vein of Adorno. Its task is "to destroy immediacy, that is, to critically dissolve the being-in-itself of becoming; to dissolve the claim that the phenomena that have become are entirely what they are."
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Psychoanalyse Kritische Theorie Sigmund Freud Heinz Hartmann Melanie Klein Psychoanalyse und Gesellschaft Psychoanalyse und Marxismus
Autor*innen
Moritz Schwab
Haupttitel (Deutsch)
Zum Verhältnis von Subjekt und Objekt in der psychoanalytischen Metapsychologie
Hauptuntertitel (Deutsch)
Studien zu Freud, Hartmann und Klein
Paralleltitel (Englisch)
On the relationship between subject and object in psychoanalytic metapsychology
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
383 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Karin Stögner ,
Michael Reder
AC Nummer
AC17396861
Utheses ID
71540
Studienkennzahl
UA | 792 | 296 | |