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Irland und der Vertrag von Lissabon
das irische Nein zum EU-Reformvertrag
Christoph Großkopf
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Johann Dvorák
DOI
10.25365/thesis.7954
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29559.18387.293466-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Republik Irland und ihrem Verhältnis zur Europäischen Union. Ein besonderes Augenmerk möchte ich hierbei auf Freitag den 13. Juni 2008 legen. Niemand kann bis dato wohl genau sagen, ob es an dem in Aberglauben getränktem Datum, dem schlechten Klima oder der vermeintlich schlechten Informationspolitik der irischen Politiker lag - an diesem Tag entschieden sich die Iren jedenfalls gegen den Vertrag von Lissabon und der Schock darüber war einem Großteil der europäischen Politiker anzusehen. Bereits Monate zuvor wurde dem irischen Volk eingebläut, ein „JA“ zu dem EU-Reformvertrag abzugeben, respektive dafür zu stimmen. Dutzenden Meinungsumfragen zufolge hätte dies auch eintreten sollen, doch die Realpolitik überraschte nicht nur Spitzenpolitiker, sondern auch rund 500 Millionen Europäer, welche plötzlich einer scheinbar unvorhersehbaren politischen Zukunft gegenüberstehen.
Die irische Politikerin Mairead McGuiness erklärte nach dem „Nein“ der Iren, es gäbe drei Gründe für das Scheitern des Referendums: „Erstens, dass der Ministerpräsident selbst das Dokument nicht gelesen hat, zweitens, dass der irische EU-Kommissar es nicht gelesen hat und drittens, dass irische Frauen fürchteten, dass ihre Kinder in eine europäische Armee eingezogen werden.“
Es scheint zudem, als handle es sich bei dem Ergebnis nicht um Kommunikationsprobleme zwischen den Wählern und den Politikern, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass die Politiker ungeschriebene Grundregeln verletzt haben könnten, welche verlangen, konfliktträchtige institutionelle Reformen zu vermeiden.
Wichtig zu betonen ist, dass Irland nie ein europafeindliches Land war. Gerade die „Grüne Insel“ hatte in den vergangenen 35 Jahren wirtschaftlich enorm von ihrem EU-Beitritt profitiert. Warum nun ist es zu diesem „Nein“ der Iren zum EU-Reformvertrag gekommen? Ist es überhaupt schon möglich, hierzu eine adäquate Antwort zu finden? Hat sich das Ergebnis der Parlaments-Wahlen im Frühjahr 2007 auf das EU-Referendum ausgewirkt? Wie geht es weiter mit der Idee Europa? Wie haben europäische Politiker auf das irische „Nein“ zum EU-Reformvertrag reagiert? Und vor allem: Wie geht es weiter? Um hierzu Antworten zu finden, gilt es, die gemeinsame Geschichte Irlands und der Europäischen Union aufzurollen. Außerdem möchte ich mich kurz mit den bereits erwähnten Parlamentswahlen im Mai 2007 auseinandersetzen und daraus resultierende „Pro-EU“ und „Anti-EU“ Parteien ausfindig machen, welche die Abstimmung über den EU-Reformvertrag anscheinend maßgeblich beeinflusst haben. Dazu ist es meines Erachtens auch wichtig, die Außenpolitik Irlands zu analysieren und herauszufinden, wie Irland Internationalen Organisationen gegenübersteht, sowie zu erörtern, wie sich die Neutralität Irlands in den vergangenen Jahrzehnten veränderte.
Es sind Grafiken enthalten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschichte Parteien Referendum Motivationsanalyse Medienbeobachtung
Autor*innen
Christoph Großkopf
Haupttitel (Deutsch)
Irland und der Vertrag von Lissabon
Hauptuntertitel (Deutsch)
das irische Nein zum EU-Reformvertrag
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
135 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Dvorák
Klassifikationen
89 Politologie > 89.50 Politische Prozesse: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.99 Politologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08145212
Utheses ID
7166
Studienkennzahl
UA | 300 | | |