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Geistiges Eigentum von der frühen Neuzeit bis ins Zeitalter der digitalen Information
eine medienhistorische Betrachtung eines Phänomens
Florian Razocha
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andrea Seier
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.7971
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29926.79337.747663-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Status des Phänomens „geistiges Eigentum“ in seinen positiven Ausformungen „Urheberrecht“ beziehungsweise „Copyright“ und seiner historischen Entwicklung bis ins angehende 21. Jahrhundert auseinander. Die Arbeit zeigt, wie das Konzept des geistigen Eigentums mit dem Aufstieg und Fall der Buchkultur in Verbindung steht und geht dabei besonders auf den Status des Autors als Schöpferindividuum ein, wie er in der Zeit um 1800 entstand und seit Ende des 19. Jahrhunderts begann, sich in philosophischen Diskursen wieder aufzulösen. Die historische Analyse zeigt, wie epistemologische Debatten Autor- und Künstlerkonzepte formten und sich daraus juristische Konzepte zur Regulierung geistiger Eigentumsrechte ergaben. Dabei wird hauptsächlich eine medienhistorische Perspektive angewandt, d.h. dass zunächst von den historischen Auswirkungen neuer Medientechnologien auf ihre Bedeutung für die beiden aneinander gekoppelten Konstrukte „Autorschaft“ und „geistige Eigentumsrechte“ geschlossen wird. So wird der historische Unterbau für eine Betrachtung des heutigen Status von geistigem Eigentum hergestellt, wobei die Auswirkungen digitaler Vernetzung auf Autorschaft und kulturelle Produktion ins Zentrum des Interesses rücken. Dabei wird u.a. differenziert, welche Arten kultureller Produktion auf Traditionen der Buchkultur gründen und welche den digitalen Medien entspringen. Dies eröffnet eine Perspektive, die den medialen Paradigmenwechsel, der im 15. Jahrhundert durch die Erfindung des Buchdrucks ausgelöst wurde, mit jenem vergleicht, der von der Entstehung der technischen Medien Ende des 19. Jahrhunderts vorbereitet und durch die globale digitale Vernetzung ins Rollen gebracht wurde. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die heutigen geistigen Eigentumsrechte in ihren positiven Ausformungen den medialen Rahmenbedingungen nicht mehr entsprechen, da sie auf den Voraussetzungen der Buchkultur gründen, mit einer digital vernetzten Medienumwelt nicht kompatibel und daher langfristig nicht mehr ohne grundlegende Transformationen haltbar sein werden. Die Schwierigkeit, dieses Problem in all seinen Ebenen zu erkennen und die notwendigen Schlüsse daraus zu ziehen, hängt mit der Beschaffenheit medialer Paradigmenwechsel im Allgemeinen zusammen, was auch am historischen Beispiel des Wechsels zur Buchkultur gezeigt wird: der Übergang zu einem neuen Paradigma kann nur dann vollends verstanden werden, wenn die Gesetzmäßigkeiten des neuen Paradigmas in all ihren Auswirkungen erfasst werden, was zur Zeit des Übergangs kaum möglich ist, da jegliche Beschreibungsversuche zunächst auf Begrifflichkeiten des alten Paradigmas angewiesen sind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Geistiges Eigentum Paradigmenwechsel
Autor*innen
Florian Razocha
Haupttitel (Deutsch)
Geistiges Eigentum von der frühen Neuzeit bis ins Zeitalter der digitalen Information
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine medienhistorische Betrachtung eines Phänomens
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
100 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Seier
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
08 Philosophie > 08.42 Kulturphilosophie ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte
AC Nummer
AC07970115
Utheses ID
7180
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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