Detailansicht
Pflege studieren in Krisenzeiten am Beispiel der COVID-19-Pandemie
Implikationen für die praktische und theoretische Ausbildung
Markus Halbwachs
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Pflegewissenschaft
Betreuer*in
Berta Schrems
DOI
10.25365/thesis.76326
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-19068.03637.852657-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie schnell Gesundheitssysteme ihre Belastungsgrenzen erreichen. Pflegepersonalmangel wurde sichtbarer, die Arbeitssituation aufgrund vorherrschender Rahmenbedingungen physisch wie psychisch belastender. Berufsausstiegsgedanken aus der Pflege waren die Folge. Pflegestudierende sind während ihrer Ausbildung pandemiebedingten Belastungen ausgesetzt und benötigen Unterstützung. Sie fordern ein, auf Pandemieereignisse vorbereitet zu werden. Werden Bedürfnisse von Studierenden nicht beachtet, kann dies einen Ausbildungsabbruch zur Folge haben und den Mangel an zukünftigen Pflegepersonen weiter forcieren. Das Ziel dieser Arbeit ist, Implikationen aus Studierenden- und Expertinnen- oder Expertenperspektive für die praktische und theoretische Pflegeausbildung abzuleiten, um Pflegestudierende bestmöglich auf zukünftige Krisenereignisse vorbereiten und während dieser begleiten zu können. Methode: Mittels sechs leitfadengestützter Interviews und Kodierverfahren der Grounded Theory wurde das Erleben der praktischen Ausbildung während der COVID-19-Pandemie aus der Studierendenperspektive abgebildet und durch fünf Expertinneninterviews mit anleitenden Pflegefachkräften und theoretischer thematischer Analyse ergänzt. Ergebnisse: Die Analyse der Studierendenperspektive zeigt, dass „Sich stolz fühlen“ ein zentrales Element während der praktischen Ausbildung für die berufliche Sozialisation darstellt. Das Erleben von Stolz wird durch Aspekte, wie sich zugehörig und integriert zu fühlen oder Dankbarkeit zu erfahren, ausgelöst und ist unabhängig von Krisenereignissen zu betrachten. Laut Expertinnen darf Studierenden die Pflegerealität während eines Krisenereignisses nicht vorenthalten werden. Sie müssen darauf vorbereitet, aktiv in den Pflegealltag integriert und kontinuierlich begleitet werden, um Krisenerfahrungen machen zu können. Studierende empfinden es als hinderlich, wenn ihnen Pandemieerfahrungen in der praktischen Ausbildung verwehrt werden, wobei uneinheitliche Vorgehensweisen zur Infektionsprophylaxe zu Unsicherheit führen und „Corona als ständiger Begleiter“ das Lernen in der Pflegepraxis beeinflusst. Schlussfolgerung: Das wiederholte Erleben von Stolz kann ein Motivator dafür sein, Pflegestudierende in der Ausbildung zu halten, wobei es kontinuierliche Anleitung bedarf, die das Erleben von Stolz fördert. Es benötigt in Krisenzeiten eine aktive Integration der Studierenden in den Pflegealltag, ohne dass diese allein gelassen werden. Dazu ist eine enge Kooperation und abgestimmte Kommunikation zwischen Hochschulen und Praxispartnern notwendig. Es braucht psychische Unterstützungsangebote und Resilienz stärkende Programme sowie eine curriculare Entwicklung und Integration von „Disaster Trainings“ im Pflegestudium und in der Ausbildung von anleitenden Pflegefachkräften.
Abstract
(Englisch)
Background: The COVID-19 pandemic showed how quickly healthcare systems can be stretched to their limits. The shortage of nurses became more visible, and the work situation became more physically and mentally stressful due to prevailing conditions. As a result, people began to consider leaving the nursing profession. Nursing students are exposed to pandemic-related stress during their training and need support. They want to be prepared for pandemic events. Neglecting students’ needs may lead to dropout and exacerbate the shortage of future nurses. The aim of this thesis is to derive implications for practical and theoretical nursing education from student and expert perspectives to best prepare and support nursing students during future crisis events. Method: Six guided interviews and grounded theory coding techniques were used to capture the experience of practical training during the COVID-19 pandemic from the students’ perspectives, complemented by five expert interviews with supervising nurses and theoretical thematic analysis. Results: The analysis of the students’ perspective shows that “feeling proud” is a central element of professional socialisation during their clinical education. The experience of pride is triggered by aspects of belonging and integration or the experience of gratitude. This must be considered independently of crisis events. According to experts, students must not be deprived of the clinical reality in nursing during a crisis event. They need to be prepared, actively involved in everyday nursing practice and continuously supported to enable them to experience crises. Students will feel inhibited if they are denied pandemic experience during practical training. Inconsistent infection prevention practices lead to uncertainty and “corona as constant companion” influences learning in nursing practice. Conclusion: Repeated experiences of pride can be a motivator to keep nursing students in training, although continuous supervision is needed to promote experiences of pride. In times of crisis, students need to be actively involved in everyday nursing practice, without being left alone. This requires close collaboration and coordinated communication between universities and practice partners. Psychological support and resilience-building programmes are needed as well as the development of curricula and the integration of “disaster training” into nursing education and practice supervisor training.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
COVID-19 Pandemie Pflegestudierende praktische Pflegeausbildung Stolz
Schlagwörter
(Englisch)
COVID-19 pandemic nursing students clinical training pride
Autor*innen
Markus Halbwachs
Haupttitel (Deutsch)
Pflege studieren in Krisenzeiten am Beispiel der COVID-19-Pandemie
Hauptuntertitel (Deutsch)
Implikationen für die praktische und theoretische Ausbildung
Paralleltitel (Englisch)
Study nursing in times of crisis like the COVID-19 pandemic
Paralleluntertitel (Englisch)
implications for practical and theoretical nursing education
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
V, 148 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Berta Schrems
Klassifikation
44 Medizin > 44.63 Krankenpflege
AC Nummer
AC17249352
Utheses ID
72060
Studienkennzahl
UA | 066 | 330 | |