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Dem Vorurteil zum Trotz?
Konsequenzen der Aktivierung negativer Altersstereotype für Selbstwahrnehmung und Kommunikationskompetenz älterer Menschen und deren Selbstwert als potenzieller Schutzfaktor
Diana Michaela Kopf
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Jana Nikitin
DOI
10.25365/thesis.76479
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-10661.22366.444142-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund. Ausgehend vom Phänomen des stereotype threat, wonach die psychologische Aktivierung abwertender Stereotype über eine bestimmte soziale Gruppe dazu führen kann, dass sich deren Mitglieder tatsächlich stereotypkonform verhalten, untersucht diese Masterarbeit, wie sich negative Altersbilder auf die Kommunikationsfähigkeit älterer Menschen sowie deren Einschätzung der eigenen kommunikativen Kompetenzen auswirken. Zusätzlich wird der Selbstwert als potenzieller Schutzfaktor gegen negative Konsequenzen von stereotype threat erforscht. Insgesamt soll diese Arbeit dazu beitragen, die Effekte von stereotype threat auf in diesem Kontext bisher wenig betrachtete soziale Variablen aufzudecken. Methode. Die Studie teilte 128 Personen von durchschnittlich 70 Jahren (M = 70.35, SD = 8.22) in vier Gruppen auf. Die unabhängige Variable stellten in den drei Experimentalbedingungen negative Altersstereotype dar, die auf unterschiedliche Art präsentiert wurden, während eine Kontrollgruppe eine altersneutrale Aufgabe erhielt. Die abhängige Variable selbstbeurteilte Kommunikationskompetenz sowie die Moderatorvariable situativer Selbstwert wurden dann mittels Fragebogen erhoben, darauf folgte eine mündliche Erzählung der Teilnehmer*innen, welche später hinsichtlich Indikatoren für die zweite abhängige Variable beobachtete Kommunikationskompetenz (aufgeteilt in Flüssigkeit/Effizienz, Lexikalischer Abruf und Grammatikalität) ausgewertet wurde. Ergebnisse und Konklusionen. Obwohl keine Hypothese vollständig bestätigt werden konnte, weisen die Ergebnisse darauf hin, dass die Art der Stereotypmanipulation (explizit vs. implizit) eine essenzielle Rolle darin spielt, ob auf diese eher mit Konformität (Assimilation) oder mit Reaktanz (Kontrast) reagiert wird. So zeigten Proband*innen, die subliminal geprimt wurden, tendenziell eine niedrigere selbstbeurteilte Kommunikationskompetenz als die Kontrollgruppe und jene, bei denen die Stereotype offen dargelegt wurden, eine höhere. Der Selbstwert wurde ab einer bestimmten Ausprägung als Moderator signifikant und verstärkte Kontrasteffekte. Hinsichtlich der beobachteten Kommunikationskompetenz erzielten die Experimentalgruppen in Flüssigkeit/Effizienz wie erwartet infolge der Stereotypaktivierung höhere Werte, in Lexikalischer Abruf und Grammatikalität niedrigere. Vor dem theoretischen Hintergrund könnte dies für eine größere Sensitivität sensomotorischer Sprachanteile für negative Folgen von stereotype threat, im Gegensatz zu linguistischen, sprechen. Schließlich erwies sich auch hier der Selbstwert als teilweise signifikanter Moderator, welcher nachteilige Effekte auf die Sprachflüssigkeit abdämpfen konnte.
Abstract
(Englisch)
Background. Based on the phenomenon of stereotype threat, whereby the psychological activation of derogatory stereotypes about a specific social group can lead its members to behave in a stereotypical manner, this master’s thesis examines how negative age stereotypes affect communication skills of older adults as well as their self-perception of communicative competence. Additionally, it investigates self-esteem as a potential protective factor against the negative consequences of stereotype threat. In total, this thesis aims to contribute to uncovering the effects of this mechanism on social variables that have thus far received little attention in this context. Method. The study divided 128 individuals, with an average age of 70 years (M = 70.35, SD = 8.22), into four groups. The independent variable in the three experimental conditions consisted of negative age stereotypes presented in different ways, while a control group received an age-neutral task. The dependent variable of self-evaluated communication competence and the moderator variable of situational self-esteem were assessed using questionnaires, followed by a sequence of oral storytelling by the participants, later evaluated for indicators of observed communication competence (broken down into the speech dimensions fluency/efficieny, lexical retrieval, and grammaticality). Results and Conclusions. Although none of the hypotheses were fully confirmed, the results provide insights indicating that the type of stereotype manipulation (explicit vs. implicit) plays a crucial role in whether stereotypes elicit assimilation or reactance. Participants primed in a subliminal way tended to exhibit reduced self-evaluated communication competence, while those exposed to openly presented stereotypes showed improvement. Moreover, self- esteem emerged as a partially significant moderator (particularly at higher levels), amplifying existing contrast effects. Concerning observed communication competence, the manipulation groups (as expected) performed worse in fluency/efficieny following stereotype activation but better in lexical retrieval and grammaticality. This suggests a greater sensitivity of sensorimotor language components to the negative effects of stereotype threat compared to linguistic aspects. Finally, self-esteem, in this case too, proved to be a partially significant moderator, mitigating adverse effects on language fluency.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
stereotype threat Altersstereotype Kommunikation Selbstwert
Schlagwörter
(Englisch)
stereotype threat age stereotypes communication self-esteem
Autor*innen
Diana Michaela Kopf
Haupttitel (Deutsch)
Dem Vorurteil zum Trotz?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Konsequenzen der Aktivierung negativer Altersstereotype für Selbstwahrnehmung und Kommunikationskompetenz älterer Menschen und deren Selbstwert als potenzieller Schutzfaktor
Paralleltitel (Englisch)
Against all prejudice?
Paralleluntertitel (Englisch)
consequences of activating negative age stereotypes for self-perception and communication skills of older adults and their self-esteem as a potential protective factor
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
72 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jana Nikitin
Klassifikation
77 Psychologie > 77.58 Alterspsychologie
AC Nummer
AC17277407
Utheses ID
72253
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |