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Der immaterielle Schaden durch Verletzung der Persönlichkeitsrechte nach Art 82 DSGVO
Lara Arikan
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
außerordentliches Masterstudium Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht (LL.M.) [Berufsbegleitend Deutsch]
Betreuer*in
Siegfried Fina
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.76397
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-12308.37253.782074-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Bereitschaft, immaterielle Schäden durch Datenschutzverletzungen gerichtlich geltend zu machen, hat eine Diskussion über die korrekte Auslegung und Anwendung des Art 82 DSGVO ausgelöst. Daraus resultierten einige Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH. Bspw wann ein Schaden iSd Art 82 DSGVO vorliegt, ob dieser eine Erheblichkeitsschwelle erreichen muss und wie ein festgestellter Schaden zu bemessen ist, war für die innerstaatlichen Gerichte unklar. Eben diese Fragen werden in der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit unter Einbeziehung des gesetzten Unionsrechts, insbesondere der DSGVO, unter Anwendung dessen im Rahmen der neuesten Jud des EuGH, wie auch des allgemeinen österreichischen Zivilrechts untersucht. Ergänzend erfolgt eine Analyse der Normen und der Rspr mithilfe der rechtswissenschaftlichen Literatur. Zusammengefasst ergibt sich, dass ein unionsrechtlich autonom auszulegender Schaden nach Art 82 DSGVO vorliegt, wenn er tatsächlich entstanden ist und in einem Kausalzusammenhang mit einem schuldhaft verursachten DSGVO-Verstoß steht. Die Beweisschwierigkeiten des tatsächlichen Entstehens werden der Lit zwar diskutiert aber vom Gerichtshof ausgespart. Der Schaden muss der unionsrechtlichen Jud zufolge keine Erheblichkeitsschwelle erreichen, was von der rechtswissenschaftlichen Lit zum Teil abgelehnt wird. Die Schadenssumme soll der EuGH-Rspr entsprechend iSd Prinzipien der Effektivität und der Äquivalenz bemessen werden, um den Schaden vollständig auszugleichen. Eine konkrete Möglichkeit der Bezifferung solcher immateriellen Schäden wurde in den Urteilen des Gerichtshofs ausgespart, wobei sich in der Lit eine Vielzahl von Vorschlägen für eine angemessene Schadensbemessung finden. Viele rechtliche Lücken bleiben jedoch offen und damit der Beurteilung der innerstaatlichen Gerichte überlassen.
Abstract
(Englisch)
The willingness to assert non-material damage caused by data protection violations in court has triggered a discussion about the correct interpretation and application of Art 82 GDPR. This has resulted in several requests for preliminary rulings to the ECJ. It was unclear to the national courts when damage within the meaning of Art 82 GDPR exists, whether it must reach a materiality threshold, under which circumstances exclusions of liability can be assumed and how an established damage is to be measured. It is precisely these questions that are analysed in this academic paper, taking into account EU law, in particular the GDPR, and applying it in the context of the latest judgements of the ECJ, as well as general Austrian civil law. This is supplemented by an analysis of the legal literature. In summary, it can be concluded that damage to be interpreted autonomously under EU law pursuant to Art 82 GDPR exists if it has actually occurred and is causally linked to a culpably caused GDPR infringement. Although the difficulties of proving the actual occurrence are discussed in the literature, they are not addressed by the Court. According to EU law, the damage does not have to reach a materiality threshold, which is partially rejected by legal scholars. According to ECJ case law, the amount of damages should be measured in accordance with the principles of effectiveness and equivalence in order to fully compensate for the damage. A concrete possibility of quantifying such non-material damages was omitted in the judgements of the Court of Justice, although a large number of proposals for an appropriate assessment of damages can be found in the literature. However, many legal loopholes remain open and are therefore left to the judgement of the national courts.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Datenschutz Schadenersatz Persönlichkeitsrechte DSGVO
Schlagwörter
(Englisch)
GDPR
Autor*innen
Lara Arikan
Haupttitel (Deutsch)
Der immaterielle Schaden durch Verletzung der Persönlichkeitsrechte nach Art 82 DSGVO
Paralleltitel (Englisch)
The non-material damage caused by violation of personal rights according to Art 82 GDPR
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
112 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Siegfried Fina
Klassifikation
86 Recht > 86.55 Datenschutzrecht
AC Nummer
AC17255190
Utheses ID
72300
Studienkennzahl
UA | 999 | 082 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1