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Die völkerrechtliche Verantwortung der Staaten für das Problem des Weltraummülls und die nachhaltige Nutzung des Weltraums
Nina Ehrensberger
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Irmgard Marboe
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77376
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-16493.17826.291474-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Staaten nach Völkerecht verpflichtet sind, bei der Durchführung von Weltraumaktivitäten Maßnahmen zur Vermeidung von Weltraummüll zu ergreifen. Während die überwiegende Mehrheit der Autoren noch immer die Ansicht vertritt, dass das derzeit geltende internationale Weltraumrecht – insbesondere der Weltraumvertrag aus 1967 – zu vage sei, um entsprechende Verpflichtungen der Staaten für das Problem des Weltraummülls und die nachhaltige Nutzung des Weltraums zu begründen, ist von zunehmender Bedeutung, dass zahlreiche technische Richtlinien und Standards zur Vermeidung der Erzeugung von Weltraummüll in den letzten Jahren in diversen Gremien erarbeitet wurden, die etwaige normativen Lücken womöglich schließen könnten. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, inwiefern sich bereits aus dem geltenden Weltraumrecht Verpflichtungen der Staaten ergeben, Maßnahmen zur Weltraummüllvermeidung zu ergreifen. Rechtliche Aspekte der aktiven Weltraummüllbeseitigung werden ebenfalls kurz beleuchtet. Gegenstand der Untersuchung ist vor allem das bindende Weltraumrecht, insbesondere die UN-Weltraumverträge. Es wird aber auch der Frage nachgegangen, ob eine Verpflichtung zur Verpflichtung zur Weltraummüllvermeidung aus dem internationalen Umweltrecht abgeleitet werden kann. Analysiert wird außerdem, welche Rolle Soft Law, mit seinen vordergründig technischen Richtlinien und Standards zur Weltraummüllvermeidung, bei der Konkretisierung der entsprechenden Verpflichtungen spielen kann. Erörtert werden hierbei auch rezente Entwicklungen, wie die 2019 verabschiedeten Richtlinien für die langfristige Nachhaltigkeit von Weltraumtätigkeiten, welche häufig als „neuer Goldstandard“ in der Weltraummüllvermeidung angesehen werden. Besonderes Augenmerk wird zudem auf die Durchführung von kinetischen Antisatellitenwaffentests gelegt (jüngst beispielsweise von Indien 2019, von Russland 2021). Ferner wird die derzeitige Praxis der Weltraummüllvermeidung auf nationaler Ebene exemplarisch untersucht. Abschließend wird beleuchtet, welche zusätzlichen Regelungen wünschenswert wären, um allfällige Regelungs- oder Durchsetzungslücken zu beseitigen.
Abstract
(Englisch)
This thesis addresses the question of whether states are obliged under international law to take up measures to prevent space debris when carrying out space activities. While the majority of authors still maintains that the current body of international space law – in particular the Outer Space Treaty of 1967 – is too vague to impose corresponding obligations on states to address the problem of space debris and the sustainable use of outer space, it is increasingly relevant that numerous technical guidelines and standards for preventing the generation of space debris were developed in various committees, which could possibly close existing normative gaps. Against this background, it is examined to what extent the current law on outer space already gives rise to obligations for states to take measures to prevent the creation of space debris. Legal aspects of active debris removal will also briefly be discussed. The main subject of the research will be the existing body of binding international space law, in particular the UN space treaties. Moreover, the question of whether an obligation to avoid space debris can be derived from international environmental law will also be examined. The analysis will also include the role of soft law – with its primarily technical guidelines and standards for space debris mitigation – for making the respective obligations more concrete. Recent developments are also discussed, such as the Guidelines for the Long-term Sustainability of Outer Space Activities, adopted in 2019, which are often viewed as the “new gold standard” in space debris mitigation. Particular attention is also paid to kinetic anti-satellite weapon tests (most recently, for example, by India 2019, by Russia 2021). Furthermore, examples of the current practice of space debris mitigation at the national level will be examined. Finally, it will be discussed which additional regulations would be desirable in order to eliminate possible regulatory or enforcement gaps.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Weltraummüll Nachhaltige Nutzung des Weltraums Weltraumrecht Antisatellitenwaffentest Umweltrecht Soft Law Verpflichtung Maßnahmen zur Vermeidung von Weltraummüll technische Richtlinien und Standards langfristige Nachhaltigkeit von Weltraumtätigkeiten Weltraummüllvermeidung völkerrechtliche Verantwortung ASAT Weltraumschrott nationales Weltraumrecht
Schlagwörter
(Englisch)
space debris space law international law soft law ASAT anti-satellite weapons tests outer space treaty Long-term Sustainability active debris removal international environmental law space debris mitigation technical guidelines and standards international responsibility
Autor*innen
Nina Ehrensberger
Haupttitel (Deutsch)
Die völkerrechtliche Verantwortung der Staaten für das Problem des Weltraummülls und die nachhaltige Nutzung des Weltraums
Paralleltitel (Englisch)
The international responsibility of states for the problem of space debris and the sustainable use of outer space
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
312 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Ursula Kriebaum ,
Michael Waibel
Klassifikation
86 Recht > 86.84 Völkerrecht. Allgemeines
AC Nummer
AC17396978
Utheses ID
72346
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1