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Die Zuwendungsattraktivität von Pornofilmen
Untersuchung zur Anwendbarkeit von Erwartungs-Wert-Theorien im Kontext von Pornokonsum
Nathalie Josee Michele Roden
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Jürgen Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8035
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29829.31148.192665-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Mittelpunkt der Magisterarbeit mit dem Titel „Die Zuwendungsattraktivät von Pornofilmen. Untersuchung zur Anwendbarkeit von Erwartungs-Wert-Theorien im Kontext von Pornokonsum.“ stand die Frage, ob Pornokonsum als rationale Handlung im Sinne des Uses-and-Gratifications-Ansatzes im Allgemeinen und von Erwartungs-Wert-Theorien im Speziellen verstanden werden kann. Sie sollte somit Aufschluss darüber geben, ob und inwiefern diese Ansätze auf den Pornofilmkontext anwendbar sind. Außerdem sollte geklärt werden, welche Nutzen vorwiegend in Pornofilmen gesucht werden. Zu diesem Zweck wurde ein entsprechender Gratifikationskatalog erstellt; ein bereits vorgefertigter konnte im Laufe der Literaturrecherche nämlich nicht ermittelt werden. Er umfasst 17 Einzelgratifikationen, welche zu einem späteren Zeitpunkt anhand einer Faktorenanalyse in die Dimensionen Information, Problembewältigung, Stimulation und Zeitvertreib aufgeteilt wurden. Zudem galt es herauszufinden, ob und wie bestimmte psychosoziale Dispositionen (konkret: Sensation Seeking und Kontrollerwartung) und Merkmale des Sexuallebens (konkret: die Häufigkeit der Sexualkontakte und die Zufriedenheit mit dem eigenen Sexleben) in Zusammenhang mit der Suche nach den jeweiligen Gratifikationen194 und der Höhe des Pornokonsums stehen. Die Datenerhebung erfolgte mittels einer standardisierten Onlinebefragung unter den Publizistikstudenten der Uni Wien. Nach der Durchführung des obligatorischen Wild-Code-Checks umfasste die Stichprobe 478 Teilnehmer. Die Ergebnisse bestätigten die Hauptforschungsfrage: Erwartungs-Wert-Theorien lassen sich auf den Pornofilmkontext anwenden. Ausschlaggebend war dabei vor allem die Erkenntnis, dass das Ausmaß des Pornokonsums tatsächlich in signifikantem Zusammenhang mit den berechneten Verhaltensintentionen steht. Darüber hinaus kam man zu der Einsicht, dass das kommunikationswissenschaftliche Erwartungs-Bewertungs-Modell von Palmgreen um den Aspekt der subjektiven Norm erweitert werden müsste. Wurde diese in die Verhaltensintentionsberechnungen miteinbezogen – so wie in der Theorie des überlegten Verhaltens von Fishbein & Ajzen -, stieg der Zusammenhang zum Pornokonsum an. Dass die Korrelation aber allgemein nur mäßig ausfiel, wurde auf die Konkurrenz zu anderen Quellen der Bedürfnisbefriedigung zurückgeführt. Bezüglich der Merkmale Sensation Seeking und Kontrollerwartung ließen sich die folgenden Feststellungen machen: Das Merkmal Sensation Seeking stand wie erwartet in signifikantem Zusammenhang mit dem Ausmaß des Pornokonsums, allerdings nur in Bezug auf die weiblichen Pornoseher. Ähnliches galt für das Merkmal Kontrollerwartung. Hier bestand der (diesmal negative) Zusammenhang allerdings nur für die Männer. Die Ursache hierfür sah man im Faktor Gewöhnung: während sie bei Frauen durch den geringeren Konsum vermutlich kaum stattfindet, wird sie bei den Männern durch den höheren Konsum gefördert. Dementsprechend haben Pornofilme für Frauen wohl ein stärkeres Erregungspotential als für Männer. Die High Sensation Seekerinnen können davon entsprechend profitieren, während dies bei den Männern die extern Kontrollierten tun. Weil letztere an die Reize von Pornofilmen gewöhnt sind, können sie die Rezeption erst wirklich geniessen. Ansonsten hatten Gelegenheitsseher signifikant häufiger Sex als Nicht- und Intensivseher und sie waren auch signifikant zufriedener mit ihrem Sexualleben als die Intensivseher. Dies führte zu der Schlussfolgerung, dass ein Pornokonsum in Maßen sicherlich nicht schaden kann und eventuell sogar ein zufriedenes Sexleben positiv unterstützt. Ein zu hoher Pornokonsum könnte jedoch die Gefahr bergen, dass man unzufriedener mit seinem Sexleben wird, was dann wiederum nochmal zu einer Steigerung des Konsums führen mag. Dies sind allerdings nur Vermutungen. In Hinblick auf die Frage, welche Art von Nutzen vorwiegend im Konsum gesucht werden, war die Antwort eindeutig. Vor allem suchen die Pornoseher nach Gratifikationen aus dem Bereich Stimulation, also schlichtweg solche die mit der Steigerung der sexuellen Erregung verbunden sind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Uses-and-Gratification Pornofilm Pornokonsum Sensation Seeking
Autor*innen
Nathalie Josee Michele Roden
Haupttitel (Deutsch)
Die Zuwendungsattraktivität von Pornofilmen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Untersuchung zur Anwendbarkeit von Erwartungs-Wert-Theorien im Kontext von Pornokonsum
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
121 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.00 Kommunikationswissenschaft: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC07918326
Utheses ID
7242
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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