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Erfassung der Lebensmittelabfallmengen in Kindertagesstätten
Analyse der Hauptursachen und Diskussion von Maßnahmen zur Reduktion
Rebecca Mühl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Ernährungswissenschaften
Betreuer*in
Petra Rust
DOI
10.25365/thesis.76477
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22748.19771.527364-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In Deutschland werden jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was erhebliche ökologische, ökonomische und finanzielle Auswirkungen nach sich zieht. Die Außer-Haus-Verpflegung trägt mit einem Anteil von 17 % dazu bei und stellt den zweitgrößten Sektor der Wertschöpfungskette dar. Besonders problematisch ist die Lebensmittelverschwendung in diesem Bereich, da vor allem zubereitete Speisen entsorgt werden, deren Produktion besonders viele Ressourcen verbrauchen. Ein bislang wenig untersuchter Bereich der Außer-Haus-Verpflegung hinsichtlich der Lebensmittelabfälle sind Kindertagesstätten. Das untersuchte Pilotprojekt zielt darauf ab, die Wirkung eines informierenden Workshops auf die Menge der Lebensmittelabfälle in Kindertagesstätten zu evaluieren und die Ursachen der Entstehung von Lebensmittelabfällen zu dokumentieren. Zudem soll evaluiert werden, welche Maßnahmen zur Reduktion der Lebensmittelabfälle beitragen können. Es wurde eine quantitative Auswertung von zwei zweiwöchigen Messungen der Lebensmittelabfälle in sechs Kindertagesstätten sowie sechs qualitative Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der teilnehmenden Einrichtungen durchgeführt. Die durchschnittliche Abfallmenge von 213.37 g pro Essensteilnehmendem pro Tag konnte durch den Workshop nicht signifikant reduziert werden (t1: M = 213.37 g, SD = 58.90; t2: M = 199.72 g, SD = 35.67), was möglicherweise auf den kurzen Zeitraum zwischen den Messungen oder die kleine Stichprobe zurückzuführen ist. Die Kindertagesstätte mit eigener Küche konnte dabei die Abfallmenge signifikant stärker reduzieren als Einrichtungen mit Catering. Die qualitative Analyse der Interviews zeigte, dass häufige Ursachen der Verschwendung die Fehlkalkulation der benötigten Speisemenge, eine mangelhafte Speisenqualität, eine schlechte Kommunikation mit dem Essensproduzenten, das Verbraucherverhalten und fehlende Möglichkeiten zur Weitergabe von Speiseresten sind. Maßnahmen zur Reduzierung der Überproduktion, wie eine verbesserte Mengenkalkulation und Kommunikation mit dem Essensproduzenten, scheinen für die Reduktion der Ab-fälle besonders wichtig zu sein, da in den untersuchten Einrichtungen vor allem die zu große Menge an gelieferten Speisen ein Problem darstellt, und nicht die Tellerreste. Bewusstseinsbildende Maßnahmen für die Essensteilnehmenden und das Personal sollten ebenfalls berücksichtigt werden, um den pädagogischen Aspekt nicht zu vernachlässigen. Zukünftige Forschung sollte den Speisenanbieter als Stakeholder mit einbeziehen und eine größere Stichprobe untersuchen, um eindeutige Schlussfolgerungen zuzulassen.
Abstract
(Englisch)
In Germany, approximately eleven million tons of food are discarded annually, leading to significant ecological, economic, and financial impacts. The out-of-home catering sector contributes 17 % to this waste, making it the second largest sector in the food value chain. Food waste in this sector is particularly problematic, as it predominantly involves prepared meals, whose production consumes a substantial amount of resources. One relatively unexplored area within out-of-home catering regarding food waste is daycare centers. This study examined a pilot project, which aimed to evaluate the impact of an informational workshop on food waste in daycare centers and document the causes of waste generation. Additionally, it seeks to evaluate measures that can help reduce food waste. A quantitative analysis of two two-week measurement periods of food waste in six daycare centers, along with six qualitative interviews with representatives of these institutions, was conducted. The average waste amount of 213.37 g per participant per day was not significantly reduced by the workshop (t1: M = 213.37 g, SD = 58.90; t2: M = 199.72 g, SD = 35.67), possibly due to the short interval between measurements or the small sample size. However, the daycare center, which employed their own chef, showed a significantly larger reduction of food waste than centers, who engage the services of caterers. Common causes of food waste included miscalculation of needed food quantities, poor food quality, inadequate communication with the food producer, consumer behavior, and lack of options for redistributing leftovers. Measures to reduce overproduction, such as improved quantity calculation and communication with the food producer, appear crucial, as the primary issue in the examined facilities was the excessive amount of delivered food rather than plate waste. Measures to raise awareness should also be considered to ensure that the educational aspect is not neglected. Future research should include food producers as stakeholders and examine a larger sample to allow defini-tive conclusions.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Lebensmittelverschwendung Kindertagesstätte Lebensmittelabfälle Außer-Haus-Verpflegung Kitaverpflegung Überproduktion
Schlagwörter
(Englisch)
food waste Daycare centers out-of-home catering overproduction
Autor*innen
Rebecca Mühl
Haupttitel (Deutsch)
Erfassung der Lebensmittelabfallmengen in Kindertagesstätten
Hauptuntertitel (Deutsch)
Analyse der Hauptursachen und Diskussion von Maßnahmen zur Reduktion
Paralleltitel (Englisch)
Recording food waste in daycare centres
Paralleluntertitel (Englisch)
analysis of the main causes and discussion of measures to reduce it
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
69, LVIII Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Rust
Klassifikation
49 Hauswirtschaft > 49.25 Lebensmittelkunde. Ernährungslehre
AC Nummer
AC17277388
Utheses ID
72443
Studienkennzahl
UA | 066 | 838 | |
