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Arthur Schnitzler und das Kino
kinematographische Beziehungen am Beispiel "Liebelei"
Nadja Morkus
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Rohrwasser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8055
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29334.61817.722861-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Arthur Schnitzlers Leben und Werk zeichnet sich aus durch eine ganz besondere Beziehung zum Kino. Schon für die Vorläufer des neuen Mediums entwickelt er ein ausgeprägtes Interesse und bis zu seinem Tod kann eine beachtliche Anzahl an Besuchen im Kaiser-Panorama und eine weit größere im Kino festgestellt werden. Das neue Medium frequentiert er, genau wie andere Innovationen seiner Zeit, nicht sofort aber letztlich regelmäßig und sehr oft. An manchen Tagen geht er sogar von einer Vorstellung in die nächste. Das Kino ist ihm Ort der Zerstreuung aber weckt auch sein fachliches Interesse im Hinblick auf die fortgeschrittene Form der Technik. Sobald die ersten Literaturverfilmungen veröffentlicht werden und auch bei Schnitzler angefragt wird, ob er bereit wäre seine Werke kinematographisch verwerten zu lassen, ergeben sich zahlreiche neue Positionen, die Schnitzler in Bezug zum Kino einnimmt. Er wird Drehbuchautor und Verwalter seiner eigenen Stoffe sowie eine Art Anwalt, der darauf achten muss, seine Interessen und Rechte zu wahren. Viele seiner Werke erscheinen ihm gut geeignet für eine kinematographische Realisierung. Eine Sonderposition nimmt dennoch das Schauspiel Liebelei ein, welches als eines der ersten, das Interesse der Filmproduktionen auf sich zieht und Schnitzler agiert hierbei erstmalig als Drehbuchautor. Bemerkenswert ist Schnitzlers Filmverständnis, das sich schon in den Anfängen des Kinos mit dem späterer führender Filmtheoretiker deckt. Eine Anforderung, die Schnitzler genauso wie Béla Balázs und Rudolf Arnheim an das Kino stellen ist, die Umsetzung der Wörter in Bilder ohne zusätzlich erklärender Mittel. Ein weiteres Merkmal des Filmverständnisses Schnitzlers ist der Anspruch auf Kunst, den er der Kinematographie zu gesteht und das zu einem Zeitpunkt, in der die Debatte um die Etablierung des Films als Kunst gerade erst am Anfang steht und von zahlreichen Gegenstimmen bestimmt ist. Im Vergleich mit Ophüls lässt sich feststellen, dass sowohl bei ihm wie auch bei Schnitzler häufig die Parallelmontage zur Anwendung kommt, was zu Schnitzlers Zeit noch sehr innovativ ist. Außerdem offenbaren der Drehbuchautor und der Regisseur in gleichem Maße aber auf unterschiedliche Weise, dass sie genau um die Methoden der Spannungserzeugung wissen. Schnitzlers Arbeit an der Verfilmung der Liebelei zeigt sein starkes Interesse für das neue Medium. Sein Filmverständnis zeichnet sich dadurch aus, dass er versucht aus den ästhetischen Möglichkeiten des Films, die jenen im Theater einiges voraus haben, zu schöpfen. Er beweist im Drehbuch zum Stummfilm Liebelei und in den Verhandlungen mit der Nordisk einmal mehr sein hohes filmtheoretisches Reflexionsniveau. Gleichzeitig geht aus seinen persönlichen Notizen über den Werdegang der Liebelei eine Ambivalenz von Faszination und Abneigung hervor, von welcher seine ganze Beziehung zum Film bestimmt ist.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Arthur Schnitzler Kino Liebelei
Autor*innen
Nadja Morkus
Haupttitel (Deutsch)
Arthur Schnitzler und das Kino
Hauptuntertitel (Deutsch)
kinematographische Beziehungen am Beispiel "Liebelei"
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
99 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Rohrwasser
Klassifikation
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC07955199
Utheses ID
7262
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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