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Die Kooperation zwischen China und Angola und ihre Auswirkungen auf Angolas Entwicklung
Lilian Hollenweger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Petra Dannecker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8056
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29988.84810.450970-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die sino-angolanischen Beziehungen reichen bis in die 1950er Jahre zurück, als Beijing begann, die drei anti-kolonialen Befreiungsbewegungen in Angola zu unterstützen. Nach der politischen Unabhängigkeit Angolas unter Führung der Volksbewegung für die Befreiung Angolas (MPLA) im Jahr 1975 entwickelte sich das Verhältnis zwischen Luanda und Beijing zunächst schleppend. Erst 1983 nahmen China und Angola offizielle diplomatische Beziehungen auf und auch im Laufe der 1990er Jahre vertiefte sich das Verhältnis nur langsam. Diese frühe Phase der Beziehungen bewegte sich auf einer politischen Ebene, auf der Entwicklungsfragen keine Relevanz hatten. Das Ende des angolanischen BürgerInnenkriegs 2002 brachte schließlich die Möglichkeit einer vertieften sino-angolanischen Kooperation mit sich. Seither entwickelten sich die Beziehungen aufgrund der Interessen auf Seiten beider Regierungen rasch. Beijing ist für Luanda ein willkommener Partner, der sich nicht in innere Angelegenheiten einmischt, großzügige Kredite für den infrastrukturellen Wiederaufbau des Landes bereitstellt und dadurch zu Armutsreduzierung und Wirtschaftswachstum beiträgt. China wiederum profitiert durch die zuverlässigen Erdöllieferungen von der konstruktiven Kooperation mit Angola. Im Gegensatz zu den engen Verbindungen zwischen den politischen Eliten ist der persönliche und zivilgesellschaftliche Austausch zwischen ChinesInnen und AngolanerInnen aber bisher wenig ausgeprägt. Die Intensivierung der Interaktion durch regen diplomatischen Austausch, steigende Handelsvolumina, chinesische Direktinvestitionen und chinesische Immigration bringt nicht nur positive Aspekte mit sich. So regt sich beispielsweise Kritik an der geringen lokalen Beteiligung bei den Infrastrukturprojekten, die durch chinesische Finanzmittel ermöglicht und größtenteils von chinesischen Unternehmen durchgeführt werden. Zum Anderen unterstützt Beijing, wie viele andere Staaten, die aufgrund von Ölinteressen in Angola engagiert sind, das korrupte und autoritäre Regime um Präsident Dos Santos. Die angolanische Regierung verabsäumte es bisher weitgehend, den neuen angolanischen Ölreichtum in Entwicklungsfortschritte für die breite Bevölkerung zu übersetzen, die mit schwierigen Lebensbedingungen zu kämpfen hat. Daher sind die Auswirkungen der sinoangolanischen Kooperation äußerst weit gefächert und umfassen positive ebenso wie negative Auswirkungen für die Entwicklung Angolas.
Abstract
(Englisch)
The Sino-Angolan relations date back to the 1950s when Beijing began supporting the three anti-colonial liberation movements in Angola. The relationship between Luanda and Beijing developed rather slowly following the political independence of Angola under the rule of the Popular Movement for the Liberation of Angola (MPLA) in 1975. Only in 1983 China and Angola established diplomatic relations on formal measures and maintained a slow pace in deepening the relationship throughout the 1990s. This early stage of diplomatic relations took place at a political level where development issues had no relevance. The end of the Angolan civil-war in 2002 finally brought the possibility of a deeper Sino- Angolan cooperation. Since then, the relations have developed rapidly due to the mutual interest of both governments. Luanda perceives Beijing as a partner who does not interfere with internal affairs, providing generous loans for the infrastructural reconstruction of the country and thereby contributing to poverty reduction and economic growth. China in turn benefits from reliable oil supplies deriving from the constructive cooperation with Angola. Beside the close links between the political elites however, the exchange between Chinese and Angolans on a personal and civil level remains weak. The intensification of the interaction through brisk diplomatic exchange, increasing trade volumes, China’s direct investment, and Chinese immigration does not only have positive aspects. For example criticism is raised due to the low level of involvement of local contractors in infrastructure projects, made possible by China’s funding and largely carried out by Chinese companies. On the other hand, like many other countries committed in Angola due to oil interests, Beijing supports the corrupt and authoritarian regime of President Dos Santos. The Angolan government has largely neglected to translate the new Angolan oil wealth into developmental gains for the general population which has to face difficult living conditions. Therefore, the impact of the Sino-Angolan cooperation is very diverse and includes positive as well as negative implications for the development of Angola.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
China Angola relations development
Schlagwörter
(Deutsch)
China Angola Beziehungen Entwicklung
Autor*innen
Lilian Hollenweger
Haupttitel (Deutsch)
Die Kooperation zwischen China und Angola und ihre Auswirkungen auf Angolas Entwicklung
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
145 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Dannecker
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.41 Sozialer Wandel ,
89 Politologie > 89.74 Internationale Zusammenarbeit: Sonstiges
AC Nummer
AC08122106
Utheses ID
7263
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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