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Kritische Auseinandersetzung mit Klaas Huizings Theorie zur sinnlichen Wahrnehmung der Inkarnation humanitärer Gesten Jesu Christi innerhalb der Parabeltradition des Neuen Testaments
Robert Strassnig
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Evangelisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Ulrich Körtner
DOI
10.25365/thesis.8069
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29720.99618.948653-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Beschreibung des menschlichen Wesens ist als kommunikativer Aspekt des menschlichen Lebens untrennbar mit dem Phänomen der Sprache verwoben. Auch die Frage nach Gott ist ein sprachliches Phänomen, das sich mit den Bedingungen des menschlichen Wesens und Lebens auseinander zu setzen hat. Im Gegensatz zu allgemein anthropologischen Fragestellungen drückt sich in der christlichen Frage nach Gott jedoch ein sprachliches Phänomen aus, das sich als kommunikativer Akt menschlicher Sprache ausschließlich am biblischen Zeugnis orientiert.
Beobachter der genannten, kommunikativen Erscheinungen dürfen daher nicht darüber hinweggehen, dass es sich dabei um unterschiedliche sprachliche Phänomene handelt, die sich aufgrund der ihnen gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem ›In-der-Welt-sein des Daseins‹ (Heidegger) nur aneinander ›anähneln‹ (Wittgenstein). Gerade angesichts des Postulates der Postmoderne, das von einer pluralistischen Grundverfassung der Gesellschaft ausgeht, ist daher dem Aspekt der Abkehr von einheitsstiftenden Leitideen oder allgemeinen Glaubensüberzeugungen Rechnung zu tragen.
Aus theologischer Binnenperspektive bleibt es aber ein Leichtes in alle kommunikativen Erscheinungen der Anthropologie unter Anlehnung an den Johannesprolog mit dem Satz einzustimmen: »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort« (Joh 1,1). Aber unter der Annahme einer pluralistischen Gesellschaft mit ›säkularen‹ Rezipienten muss daran erinnert werden, dass auch dieser Satz als Zeichen lediglich ein Existential innerhalb der Enzyklopädie der theologischen Sprache narrativ darstellt. Existentielle Komponenten, aus denen sich andere anthropologische Fragestellungen speisen, die außerhalb theologischer Sprache und Wissenschaft liegen, können mit solchen deskriptiven Existentialen der theologischen Sprache hingegen nicht anschaubar gemacht werden.
Die Differenzen, die sich dementsprechend zwischen den unterschiedlichen anthropologischen Zugängen ergeben, lassen sich auch nicht durch die Betonung von allgemein kommunikationsfähigen Begriffen wie ›Humanität‹, ›Offenheit‹, ›Solidarität‹ oder ›Zuwendung‹ beheben. Denn obgleich diese Begriffe für alle Denksysteme Attraktivität ausstrahlen, basiert ihre Verwendung jeweils auf unterschiedlichen anthropologischen Grundannahmen. Diese fundamentalen Unterschiede lassen sich jedoch nicht dadurch harmonisieren, dass sich die aus ihnen hervorgehenden Erscheinungen und Begriffe wie z. B. ›Humanität‹ in allgemein anthropologische Definitionen einfügen.
Das entscheidende Problem, das sich durch die verallgemeinernde Inanspruchnahme eines Wortes wie ›Humanität‹ in Klaas Huizings theologischem Konzept ergibt, liegt darin, es auf diese Weise überhaupt nicht mehr mit konkreter Religion zu tun zu bekommen. Weil durch die Tendenz, aufgrund universeller, anthropologischer Begriffe die Ubiquität des Religiösen zu behaupten, das behauptete Religiöse universal wie sozial ungreifbar wird.
In der Folge führt das aber unweigerlich zum Auseinanderfallen von religiöser Funktion und religiösem Inhalt. Das bedeutet, dem Anspruch christlicher Theologie kann auf diese Weise nicht mehr entsprochen werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Ästhetik Bedeutung Bewegung Bild Hermeneutik Klaas Huizing Medialer Vorgang Phänomen Porträt Theologie
Autor*innen
Robert Strassnig
Haupttitel (Deutsch)
Kritische Auseinandersetzung mit Klaas Huizings Theorie zur sinnlichen Wahrnehmung der Inkarnation humanitärer Gesten Jesu Christi innerhalb der Parabeltradition des Neuen Testaments
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
149 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrich Körtner
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
08 Philosophie > 08.34 Sprachphilosophie ,
08 Philosophie > 08.41 Ästhetik ,
11 Theologie > 11.31 Bibeltext, Bibelübersetzungen ,
11 Theologie > 11.34 Exegese, Hermeneutik ,
11 Theologie > 11.36 Biblische Theologie ,
11 Theologie > 11.69 Systematische Theologie: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC08000044
Utheses ID
7275
Studienkennzahl
UA | 041 | | |