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Läsionskorrelate bei der beeinträchtigten Benutzung bekannter und unbekannter Werkzeuge bei Schlaganfall-Patienten
Michael Poindecker
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Jennifer Randerath
DOI
10.25365/thesis.77123
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22063.36933.285129-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Seitdem Hugo Liepmann vor 100 Jahren die ersten Annahmen zu Läsionslokationen bei Apraxie Patient*innen aufstellte, wurde in vielen Studien versucht, die den Symptomen entsprechenden Hirnareale zu lokalisieren. In der Literatur werden zerebrale Läsionen in eher ventralen Bereichen als Auslöser konzeptueller Verständnisprobleme und in eher dorsalen Bereichen als Auslöser motorischer Probleme der Apraxie genannt. An diesem Punkt wurde in Studien der AG Randerath an der Universität Konstanz angesetzt und begonnen, Unterschiede zwischen der Selektion und Verwendung von bekannten und neuartigen Werkzeugen bei Apraxie Patient*innen zu untersuchen. Darauf aufbauend wird in dieser Studie noch genauer beleuchtet, ob es Unterschiede in der Performanz gibt, basierend auf der Anzahl der Arbeitsschritte dieser werkzeugbasierten Aufgaben. Dazu wurden voxel-based lesion symptom mapping (VLSM) Verfahren verwendet, um die neuroanatomischen Korrelate von Beeinträchtigungen bei der Benutzung von neuartigen und bekannten Werkzeugen zu untersuchen. Genauer betrachtet wurden die Unterschiede der Läsionskarten zwischen ein- vs. mehrschrittigen Items. Insgesamt 92 Personen mit 54 links- und 38 rechtshemisphärischen Schlaganfällen führten im Rahmen dieser Studie den Novel Tools Test (NTT) sowie den Familiar Tools Test (FTT) des Diagnostic Instument for Limb Apraxia (DILA-S) durch. Zur Kontrolle anderweitiger Beeinträchtigungen wurden die Bereiche Semantisches Wissen (BOSU), visuo-räumliches Arbeitsgedächtnis (Corsi Block Tapping Test) und die Imitation bedeutungsloser Gesten (IML) überprüft. Beeinträchtigungen in den werkzeugbasierten Aufgaben fielen besonders bei Patient*innen mit linkshemisphärischen Gehirnschäden auf. Die Läsionskarten indizieren, dass es Unterschiede in den neuroanatomischen Korrelaten bei der Bearbeitung ein- vs. mehrschrittiger Aufgaben gibt. Einschrittige Aufgaben weisen Läsionskorrelate in den Bereichen des mittleren und superioren temporalen Gyrus auf, während die Performanz mehrschrittiger Items (NTT und FTT) eher mit Läsionen des frontalen Gyrus und den anterioren Bereichen des Temporallappen in Verbindung stehen. Zudem zeigen sich signifikante Unterschiede in der behavioralen Performanz zwischen den ein- vs. mehrschrittigen Aufgaben, sowohl bei links- wie auch rechtshemisphärisch betroffenen Patient*innen.
Abstract
(Englisch)
Since Hugo Liepmann made the first assumptions about lesion locations in apraxia patients 100 years ago, many studies have attempted to localize the areas of the brain corresponding to the symptoms. In the literature, cerebral lesions in more ventral areas are mentioned as triggers of conceptual comprehension problems and in more dorsal areas as triggers of motor problems in apraxia. At this point, studies by the Randerath working group at the University of Konstanz began to investigate differences between the selection and use of familiar and novel tools in apraxia patients. Building on that, this study will take a closer look at whether there are differences in performance based on the number of steps involved in these tool-based tasks. For this, voxel-based lesion symptom mapping (VLSM) procedures were used to investigate the neuroanatomical correlates of impairments in the use of novel and familiar tools. The differences in lesion maps between single- vs. multi-step items were examined in more detail. A total of 92 individuals with 54 left and 38 right hemispheric strokes completed the Novel Tools Test (NTT) and the Familiar Tools Test (FTT) of the Diagnostic Instrument for Limb Apraxia (DILA-S) as part of this study. To control for other impairments, the areas of semantic knowledge (BOSU), visuospatial working memory (Corsi Block Tapping Test) and imitation of meaningless gestures (IML) were tested. Impairments in the tool-based tasks were particularly noticeable in patients with left hemispheric brain damage. The lesion maps indicate that there are differences in the neuroanatomical correlates in the processing of single-step vs. multi-step tasks. Single-step tasks show lesion correlates in the areas of the middle and superior temporal gyrus, whereas the performance of multi-step items (NTT and FTT) is more likely to be associated with lesions of the frontal gyrus and the anterior areas of the temporal lobe. In addition, there were significant differences in behavioral performance between the single-step and multi-step tasks in both left- and right-hemisphere affected patients.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Apraxie
Schlagwörter
(Englisch)
Apraxia
Autor*innen
Michael Poindecker
Haupttitel (Deutsch)
Läsionskorrelate bei der beeinträchtigten Benutzung bekannter und unbekannter Werkzeuge bei Schlaganfall-Patienten
Paralleltitel (Englisch)
Lesion correlates of impaired use of known and unknown tools in stroke patients
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
43 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jennifer Randerath
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC17378563
Utheses ID
72847
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |