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(In)Konsequent? - über die Zensur von Theater und Kulturberichterstattung im Austrofaschismus
Caroline Strecker
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.76828
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24493.42774.445974-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage nach der Zensur und Gleichschaltung von Presse und Kultur im Austrofaschismus sowie vor allem Divergenzen zwischen Theorie und Praxis, Brüche und Abweichungen. Im Zentrum der Fallstudie standen dabei die Fragen nach direkten Weisungen an Kultur Journalist*innen, Unterschieden in der tatsächlichen Zensur von Presse und Kultur sowie (politische) Funktionen, die dem Feuilleton und dem Theater im austrofaschistischen Herrschaftssystem von Staatsseite zugeschrieben wurden. Zudem sollten auch erste Aussagen über die Abbildung von zensurbedingten Konflikten und Verboten in der Medienöffentlichkeit und damit im öffentlichen Diskurs gemacht werden. Dazu wurden im Rahmen einer umfangreichen Archivrecherche im österreichischen Archiv der Republik und dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv noch vorhandene Archivalien von mit der Zensur in Verbindung stehenden und davon betroffenen Personen und Institutionen ausgehoben. Der Fokus der Untersuchung liegt also auf der Mikro- und Meso-Ebene und widmet sich abweichend von vielen vorangehenden Projekten nicht ausschließlich den Vorstellungen, Sichtweisen und Regelungen des austrofaschistischen Regimes, sondern auch weiteren Akteur*innen. Die Analyse des Archivgutes erfolgte als Aufarbeitung dreier Fallbeispiele: 1. Pressezensur von Seiten des Regimes – Eduard Ludwig und sein Nachlass, 2. Kultur(-Journalismus) in Bedrängnis – Ludwig Ullmann und Hermann Röbbeling und 3. Zensur und Zugeständnisse am Theater anhand des Umgangs mit dem Verein „Deutsche Bühne“ und der Kleinkunstbühne Literatur am Naschmarkt. Das methodische Vorgehen stützt sich auf die qualitative Dokumentenanalyse, wobei diese durch Überlegungen und Analyseaspekte (historisch-kritischer) Diskuranalysen erweitert wurden. Aus dem noch vorhandenen umfangreichen und sehr diversen Material, das vor allem Dokumente aus den Jahren 1936 bis 1938 sowie vereinzelt auch aus den Anfangsjahren des Regimes 1933 bis 1934 beinhaltet konnten folgende Erkenntnisse gewonnen werden: Vor allem hinsichtlich der Pressezensur lassen sich keine direkten Weisungen von Staatsseite nachweisen. Sehr wohl liegen solche allerdings in der Kulturzensur vor, welche nicht nur konkreter, sondern auch umfangreicher belegt ist. Gleichzeitig lassen sich aber auch Zugeständnisse an Medien und Theater hinsichtlich der Einschränkungen erkennen – besonders dann, wenn Organisationen und Programme in Verbindung mit anderen Staaten stehen oder aber wenn sie antifaschistische Positionen einnehmen, die vordergründig als Kritik am Nationalsozialismus verstanden werden. Gerade in Bezug Kultur und Theater wird zwar nach außen hin betont, sie seien unpolitisch, diese vermeintliche Unabhängigkeit wird allerdings folglich für politische Agenden genutzt. So kommen sowohl Presse als auch Kultur in der außerstaatlichen Repräsentation und in der Pflege und dem Aufbau politischer Beziehungen zu anderen Ländern eine enorme Bedeutung zu. Der Anspruch dieser Arbeit liegt mit Blick auf die Vielzahl bisher unbeachteter Archivalien stärker darin, Ausgangpunkte für nachfolgende Projekte zu bieten und mögliche Forschungsfragen aufzuzeigen, als sie selbst Lücken schließt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Austrofaschismus Zensur Medien Theater und Kabarett Feuilleton
Autor*innen
Caroline Strecker
Haupttitel (Deutsch)
(In)Konsequent? - über die Zensur von Theater und Kulturberichterstattung im Austrofaschismus
Paralleltitel (Englisch)
(In)Consistent? - on the censorship of theater and cultural reporting under Austrofascism
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
224 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.33 Pressewesen ,
24 Theater > 24.29 Theater. Sonstiges
AC Nummer
AC17342755
Utheses ID
72870
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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