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Sammeln ohne Sammlung - Forschung ohne Universität
der Privatgelehrte H. H. Houben (1875-1935)
Janina Piech
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium der Philosophie Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Birgit Peter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77919
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24502.41509.686995-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Widmen sich Wissenschaftler:innen, die außerhalb des akademischen Zentrums agieren, vermehrt auch peripheren Forschungsinhalten? Wodurch zeichnet sich die Forschungspraxis freiberuflich tätiger Gelehrter im frühen 20. Jahrhundert aus und in welchem Verhältnis stehen ihre Forschungsergebnisse zum universitären Kanon? Diese Diskurse werden in der vorliegenden Dissertation anhand der Forscher- und Sammlerbiografie des Privatgelehrten Heinrich Hubert Houben (1875–1935) untersucht. Jener verkörperte diesen kaum definierten Gelehrtentypus, der sich häufig in außeruniversitären Strukturen wiederfindet, aber selten in den wissenschafts- und fachhistorischen Fokus rückt, auf verschiedenen Ebenen. Der Literaturhistoriker und Zensurforscher beschäftigte sich ausführlich mit der Literatur und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts, positionierte sich wiederholt oppositionell gegenüber institutionalisierten Strukturen und wurde mitunter auch als kontroverse Persönlichkeit wahrgenommen. Houben veröffentlichte anekdotisierte Darstellungen von Autor:innen und ihren Erlebnissen mit Zensur, Werkausgaben zuvor wenig beforschter Dramatiker und gab eine Vielzahl an unerschlossenen Sammlungen von Erinnerungen, Briefen und Berichten bedeutender Individuen aus dem 19. Jahrhundert heraus. Die Grundlage seiner Arbeiten bildete seine facettenreiche Sammelleidenschaft und eine auf akribischer Recherche basierende Forschungspraxis. Mit umfangreicher Unterstützung seiner Frau, der Schriftstellerin Martha Houben (1874–1951), war der Privatgelehrte nicht nur als Wissenschaftler, sondern auch als erfolgreicher Schriftsteller und Verlagsautor tätig. Als Forscher war Houben nie an Universi-täten angegliedert, er engagierte sich jedoch für zahlreiche wissenschaftliche, bibliophile und literarische Vereine. Die wenigen erhaltenen Korrespondenzen des Literaturwissenschaftlers berichten von divergenten Verbindungen, sowohl sein persönlicher Nachlass als auch seine Sammlungen sind auf verschiedene Sammlungseinrichtungen im deutschsprachigen Raum verstreut. Im Rahmen dieser Studie werden Houbens Leben und Werk untersucht und über seine spezifischen Positionen und Dispositionen im wissenschaftlichen wie literarischen Betrieb zwischen 1900 und 1935 kontextualisiert. Die davon abgeleiteten Erkenntnisse liefern nicht nur wichtige Informationen zu den persönlichen Haltungen des Privatgelehrten, sondern geben generell Hinweise auf geisteswissenschaftliche Praktiken im frühen 20. Jahrhundert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Privatgelehrte Wissenschaftsgeschichte Frauenbiografieforschung Sammlungspraxis Moderne Literaturgeschichte Zensurforschung 19. Jahrhundert Kanonkritik Zwischenkriegszeit Heinrich Hubert Houben Außeruniversitäre Forschungspraxis
Schlagwörter
(Englisch)
private scholar women's studies academic history 1920s
Autor*innen
Janina Piech
Haupttitel (Deutsch)
Sammeln ohne Sammlung - Forschung ohne Universität
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Privatgelehrte H. H. Houben (1875-1935)
Paralleltitel (Englisch)
Collecting without a collection - Research without university
Paralleluntertitel (Englisch)
the private scholar H. H. Houben (1875-1935)
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
188 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Bernhard Fetz ,
Ulrike Tanzer
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.13 Wissenschaftspraxis
AC Nummer
AC17466408
Utheses ID
72878
Studienkennzahl
UA | 792 | 317 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1