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Who cares - who bears?
die Inwertsetzung des Körpers im Kapitalismus am Beispiel von Leihmutterschaft
Diana Köhler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Sabine Prokop
DOI
10.25365/thesis.76987
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17751.54016.300334-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit dem globalen Leihmutterschaftsmarkt und untersucht die sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Dynamiken, die diese Praxis prägen. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Auswirkungen diese Dynamiken auf die beteiligten Akteur*innen – insbesondere Leihmütter, Kliniken und Agenturen – haben. Um diese Frage zu beantworten, wurde eine umfassende Literaturanalyse durchgeführt sowie Interviews mit Frauen, die als Leihmütter in Armenien gearbeitet haben, und mit Vertreterinnen von Leihmutterschaftsagenturen und Fertilitätskliniken in Georgien ausgewertet. Der Fokus auf Georgien und Armenien ergab sich daraus, dass diese Länder sich in den letzten Jahren zu wichtigen Zentren der Leihmutterschaftsindustrie entwickelt haben. Die Ergebnisse zeigen, dass der Leihmutterschaftsmarkt in starkem Maße durch Machtasymmetrien, wirtschaftliche Ungleichheiten und rechtliche Unsicherheiten geprägt ist. Diese Faktoren führen zu einem Klima der Angst und Geheimhaltung, das sowohl für die Leihmütter als auch für die beteiligten Institutionen gilt. Die Arbeit geht dabei auf die Marx'sche Analyse des Kapitalismus und die feministischen Analysen von Reproduktionsarbeit ein und zeigt, wie reproduktive Arbeit, insbesondere die Leihmutterschaft, im kapitalistischen System unsichtbar gemacht und entwertet wird. Zudem wird diskutiert, inwiefern die Naturalisierung von weiblicher Reproduktionsarbeit zur Ausbeutung von Frauen, vor allem im globalen Süden, beiträgt. Ein zentraler Punkt der Untersuchung ist die Kommodifizierung des weiblichen Körpers im Kontext der Leihmutterschaft, die als Teil der Intimitäts- und Bioökonomien analysiert wird. Dabei zeigt sich, dass die gesellschaftliche Konstruktion von Mutterschaft, die Vorstellung von Altruismus und das Narrativ der freien Wahl die Arbeitsbedingungen von Leihmüttern erheblich beeinflussen. Soziale Isolation, Stigmatisierung, Vereinzelung und Geheimhaltung erschweren kollektive Organisierung und verschlechtern die Verhandlungsposition der Frauen.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis focuses on the global surrogacy market and examines the social, economic, and legal dynamics that shape this practice. The central question is how these dynamics affect the actors involved – particularly surrogates, clinics, and agencies. To address this question, a comprehensive literature review was conducted, along with interviews with women who have worked as surrogates in Armenia, and with representatives of surrogacy agencies and fertility clinics in Georgia. The focus on Georgia and Armenia stems from the fact that these countries have developed into important hubs for the surrogacy industry in recent years. The findings reveal that the surrogacy market is significantly shaped by power asymmetries, economic inequalities, and legal uncertainties. These factors create a climate of fear and secrecy that affects both surrogates and the institutions involved. The thesis draws on Marx’s analysis of capitalism and feminist analyses of reproductive labor, demonstrating how reproductive labor, particularly surrogacy, is rendered invisible and devalued in the capitalist system. Furthermore, it discusses how the naturalization of female reproductive labor contributes to the exploitation of women, especially in the Global South. A central aspect of the study is the commodification of the female body in the context of surrogacy, analyzed as part of the intimacy and bio-economies. It becomes clear that societal constructions of motherhood, notions of altruism, and the narrative of free choice significantly influence the working conditions of surrogates. Social isolation, stigmatization, individualization, and secrecy hinder collective organization and weaken the bargaining position of these women.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Leihmutterschaft Fruchtbarkeitsökonomien Kommodifizierung Kapitalismus Ausbeutung Feminismus Fruchtbarkeit
Schlagwörter
(Englisch)
Surrogacy Surrogate motherhood Fertility economics Commodification Capitalism Exploitation Feminism Fertility
Haupttitel (Deutsch)
Who cares - who bears?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Inwertsetzung des Körpers im Kapitalismus am Beispiel von Leihmutterschaft
Paralleltitel (Englisch)
Who cares - who bears?
Paralleluntertitel (Englisch)
the commodification of the body in capitalism as exemplified by surrogacy
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
202 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sabine Prokop
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein. Allgemeines
AC Nummer
AC17361270
Utheses ID
73164
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
