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Treibhausgasemissionen zweier alpiner Talhochmoore
Hannah Begle
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Naturschutz und Biodiversitätsmanagement
Betreuer*in
Stephan Glatzel
DOI
10.25365/thesis.77004
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-17868.50670.395756-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Als bedeutende terrestrische Kohlenstoffspeicher spielen Moore eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Durch ihre Zerstörung, welche überwiegend auf Entwässerungen zurückzuführen ist und durch die Folgen der Klimaerwärmung verschärft wird, besteht die Gefahr, dass aus den riesigen Kohlenstoffspeichern Kohlenstoffquellen werden. Wiedervernässungen sind eine wichtige Strategie, um bestehende Torfspeicher zu erhalten. Da Torf nur sehr langsam gebildet wird, ist eine erfolgreiche Restauration ein langwieriger Prozess und wird durch ein komplexes Zusammenspiel vieler Umweltfaktoren beeinflusst. In der vorliegenden Masterarbeit wurden fünf Standorte in zwei Hochmooren im steirischen Ennstal mit unterschiedlicher Nutzungs- und Renaturierungsgeschichte untersucht. Das Pürgschachen Moor ist in naturnahem Zustand, jedoch von zunehmender Trockenheit geprägt. Das Pichlmeier Moor wurde stark degradiert, in den letzten Jahrzehnten konnten teilweise aber wieder hohe Wasserstände zurückkehren. Über zwei Jahre hinweg wurden mittels closed chamber method Ökosystematmung (CO2) und Methanemissionen (CH4) gemessen und mit der Vegetation (Deckungsgrade, Artenzusammensetzung) in Verbindung gebracht. Die höchsten CO2- und CH4-Emissionen wurden am stärksten degradierten Standort im Pichlmeier Moor gemessen. Es wird vermutet, dass hohe Konzentrationen an gelöstem organischem Kohlenstoff (DOC) in Verbindung mit der Rückkehr hoher Wasserspiegel die aerobe und anaerobe Zersetzung fördern. Außerdem unterstreicht der hoher Anteil an Gräsern die Rolle der Vegetation bei der Produktion und dem Transport von CH4. Im Pürgschachen Moor wies der trockenste Standort eine höhere Ökosystematmung und geringere CH4-Emissionen als der nasse, naturnahe Standort auf. Der hohe Deckungsgrad durch Gefäßpflanzen und Arten, die mit trockeneren Bedingungen assoziiert sind, deuten auf eine geringere Torfakkumulation im Pürgschachen Moor. Im Pichlmeier Moor wurden weiters zwei Sukzessionszonen in ehemals offenem Wasser untersucht. Der seit längerem etablierte Standort zeigte ähnliche Emissionen wie der nasse, naturnahe Pürgschachen-Standort und es wächst ein artenreicher Torfmoosrasen. Der junge Schwingrasenstandort zeigt etwas niedrigere Emissionen und wird von wenigen Arten dominiert, könnte sich aber ähnlich gut entwickeln. Die Untersuchung verdeutlicht das komplexe Zusammenspiel zwischen Hydrologie, Vegetation und Kohlenstoffflüssen in Mooren.
Abstract
(Englisch)
Peatlands play an important role in the global carbon cycle, as they contain a great share of the terrestrial carbon stock. With ongoing degradation mostly due to drainage, amplified by effects of global warming these ecosystems are at risk of turning into carbon sources. Rewetting disturbed peatlands is a key strategy in international conservation efforts, but a deeper understanding of the ecological and environmental factors driving restoration success is needed. In this study we investigated five sites across two raised bogs in the Styrian Enns valley with differing histories in peat degradation and renaturation. Pürgschachen bog is in near-to natural state with signs of increasing drought, whereas Pichlmeier bog has been severely degraded, albeit high water tables have returned within the last decades. Over two years, the closed chamber method was applied to measure ecosystem respiration (CO2) and methane emissions (CH4). Greenhouse gas fluxes were linked to plant cover and species composition. The most degraded site at Pichlmeier bog showed the highest emissions of both CO2 and CH4. Elevated concentrations of dissolved organic carbon (DOC) combined with the return of high water tables are suspected to drive both aerobic and anaerobic decomposition. A high cover of graminoids highlights the role of vegetation in production and transport of methane. In Pürgschachen bog, the driest site showed higher ecosystem respiration and lower CH4 emissions than the wetter near-natural site. High vascular plant cover and species associated with drier mire conditions suggest reduced peat accumulation at Pürgschachen bog. In Pichlmeier bog, we further investigated two succession zones in formerly open water. The longer established succession site displayed greenhouse gas emissions similar to the near-natural Pürgschachen site, with a diverse peat moss lawn. The young Schwingrasen site showed slightly lower emissions and fewer plant species but may develop similarly over time if left undisturbed. The study highlights the complex interactions between hydrology, vegetation, and carbon fluxes in peatlands.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Ökosystematmung Methan Hochmoor Torfzersetzung Wiedervernässung Sphagnum sp.
Autor*innen
Hannah Begle
Haupttitel (Deutsch)
Treibhausgasemissionen zweier alpiner Talhochmoore
Paralleltitel (Englisch)
Greenhouse gas emissions of two alpine valley bogs
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
94 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stephan Glatzel
AC Nummer
AC17361703
Utheses ID
73172
Studienkennzahl
UA | 066 | 879 | |