Detailansicht
Kunst für alle!
Interventionen im öffentlichen Raum
Eva Marina Strauß
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Brigitte Marschall
DOI
10.25365/thesis.8120
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29543.83443.957155-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Kunst im öffentlichen Raum steht in engem Zusammenhang mit dem Verlassen der Räume, in denen Kunst üblicherweise stattfindet. Hier bewegt sich Kunst auf die Leute zu. Mit dieser
Form des sozialen Zugehens sind neben dem künstlerischen Anspruch auch Probleme verbunden, die der öffentlich Raum mit seinen Menschen mit sich bringt. Zweck und Nutzung
des Stadtraums sind klar vorgegeben und seinen Bewohnern bekannt. Wird mit einer Intervention im öffentlichen Raum nun ein „Störfall“ produziert, kann dies die unterschiedlichsten
Auswirkungen haben. Im Idealfall wird das Ziel erreicht und eine Wahrnehmungsveränderung
oder ein Bedeutungswandel angeregt.
In diesem Zusammenhang dürfen die Schriften der Situationistischen Internationale nicht ausgeblendet werden. Eine Umsetzung von Kunst im öffentlichen Raum, wie sie die Situationisten
in ihren kunst- und gesellschaftskritischen Theorien beschreiben, kann vermutlich
in dieser Form nicht vollkommen im realen Stadtraum umgesetzt werden. Eine radikale
Auflösung von privaten und öffentlichen Räumen würde in der Gesellschaft letzlich eine Auflösung von Individualität und Identität jedes Einzelnen bedeuten. Kunst im öffentlichen Raum braucht den Konflikt, die Auseinandersetzung mit vorgefundenen Strukturen um sich in der Stadt entfalten zu können. Dennoch beeinflussen die theoretischen Ansätze der S.I. maßgeblich die Entwicklung späterer Theorien auf dem Gebiet der Stadtforschung.
Jeder Einzelne kann, wenn es nach den Situationisten geht, die Stadt als gemeinschaftliches Konstrukt beeinflussen. Die Kunst, die vermeintlich ihre Wirkung auf die Gesellschaft verloren
hat und nur noch als Konsumprodukt in einer zur Ware gewordenen Gesellschaft existiert,
muss von den falschen Leidenschaften der Menschen losgelöst werden. Durch die bewusste
Konstruktion von Situationen soll in einem ersten Schritt die standardisierte Wahrnehmung
der Öffentlichkeit gebrochen werden und in einem weiteren Schritt eine neue Urbanität – der Unitäre Urbanismus geschaffen werden. Durch das Aufbrechen der Rolle des passiven Betrachters, die durch die Praktiken des Umherschweifens und der Zweckentfremdung
erfolgt, soll der Versuch der Rückeroberung und Wiederbelebung der Stadt für und auch durch die Bewohner erfolgen.
So versuchen auch heute künstlerische Stadtprojekte den nicht für die Kunst institutionalisierten
Außenraum für sich zu nutzen und die Bevölkerung in den künstlerischen Prozess einzubinden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kunst im öffentlichen Raum
Autor*innen
Eva Marina Strauß
Haupttitel (Deutsch)
Kunst für alle!
Hauptuntertitel (Deutsch)
Interventionen im öffentlichen Raum
Publikationsjahr
2010
Umfangsangabe
99 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Marschall
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08113409
Utheses ID
7320
Studienkennzahl
UA | 317 | | |