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Zugang erwachsener Personen mit Gehörlosigkeit zu Gesundheitsleistungen und deren Gesundheitskompetenz
Sandra Kerstin Fuchs
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Pflegewissenschaft
Betreuer*in
Ingeborg Eberl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77003
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-22179.53722.833478-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Einleitung: Österreich verzeichnete 2023 450.000 Menschen mit einer Hörbehinderung. Sobald der Hörverlust 95dB übersteigt, so wird von Gehörlosigkeit gesprochen, wovon etwa 10.000 Menschen in Österreich betroffen sind. Diese kommunizieren zum Großteil in ihrer Muttersprache, der österreichischen Gebärdensprache, und haben aufgrund der sprachlichen Barriere in vielen Lebensbereichen mit Herausforderungen zu kämpfen. Besonders im Gesundheitswesen bedarf es jedoch einem barrierefreien Zugang, beispielsweise durch ÖGS-kompetentes Personal, sodass diese Patient:innengruppe umfassend betreut werden kann. In unterschiedlichen Ländern wurde diese Zugänglichkeit von Menschen mit Gehörlosigkeit zu Gesundheitsleistungen bereits erforscht und zeigte auf, dass zu wenig Dolmetscher:innen zur Verfügung gestellt werden, daher keine adäquate Kommunikation möglich ist und sich dies in einer schlechten Gesundheitskompetenz der Betroffenen niederschlägt. Nachdem bislang keinerlei Forschung in diesem Bereich in Österreich durchgeführt worden war, sollte dieses Forschungsvorhaben den Ist-Zustand der Versorgungsstrukturen von Menschen mit Gehörlosigkeit in Österreich erforschen. Es ging grundlegend darum den Zugang zu Gesundheitsleistungen mit besonderem Fokus auf die Gesundheitskompetenz zu beleuchten. Methodik: Für die Umsetzung dieses Forschungsvorhabens wurde eine explorative, quantitativ deskriptive Querschnittstudie durchgeführt. Hierbei wurden im Zeitraum von Mai bis Juli 2024 wurde in vier Gehörlosenambulanzen in Österreich und über die Website "Survio" eine standardisierte Befragung von erwachsenen Menschen mit Gehörlosigkeit durchgeführt. Die Daten wurden anhand deskriptiver Statistik ausgewertet. Ergebnisse: Es konnte eine Rücklaufquote von n=97 Fragebögen erzielt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass Veränderungsbedarf im österreichischen Gesundheitswesen hinsichtlich der Betreuung von Menschen mit Gehörlosigkeit besteht. Der Zugang zu Gesundheitsleistungen gestaltet sich für die Betroffenen insofern schwer als dass Kommunikationsschwierigkeiten bestehen, zu wenig Gehörlosenambulanzen und Dolmetscher:innen zu Verfügung stehen oder der Aufruf im Wartebereich akustisch erfolgt. Unterstützungsmaßnahmen zur Stärkung der Gesundheitskompetenz zeigten eine Verbesserung in der Zugänglichkeit von Gesundheitsinformationen, wobei weiterhin großer Wert darauf gelegt werden muss diese auch verständlich zu gestalten. Maßnahmen zur Gesundheitsförderung konnten von den Befragten zum Großteil benannt und umgesetzt werden. Schlussfolgerung: Obwohl einige Aspekte, welche in der Literatur aus anderen Ländern bekannt waren, im österreichischen Gesundheitswesen bereits besser funktionieren, zeigt sich in den Verbesserungswünschen der Betroffenen, dass noch viel Sensibilisierungsarbeit im Umgang mit Menschen mit Gehörlosigkeit geleistet werden muss. Die Zugänglichkeit und Verständlichkeit von Gesundheitsinformationen ist wesentlicher Bestandteil in der Stärkung der Gesundheitskompetenz. Zudem fehlt es weiterhin an evidenzbasierten standardisierten Handlungsleitlinien und Schulungsformaten für Gesundheitsprofessionen, wie Menschen mit Gehörlosigkeit umfassend betreut werden können.
Abstract
(Englisch)
Introduction: In 2023 there were 450.000 people with impaired hearing. As soon as the hearing loss is above 95dB it is referred to as deafness, which is the case for around 10.000 people in Austria. These people communicate in their mother tongue, which is the Austrian sign language and face difficulties in several areas of their life because of the language barrier. Especially in healthcare it is important to provide a barrier-free access to care for these patients, for example by introducing healthworkers, who speak the Austrian sign language. A few different countries have done research on the accessibility of health benefits for deaf patients and have shown that there are too few interpreters, therefore no adequate communication is possible and this reflects in a bad outcome for the patient's health literacy. Since there hasn't been any research in this field in Austria, this research project was supposed to show the status quo of the support structure for deaf people in Austria. Generally this research project was meant to present the accessibility of health benefits with special focus on the health literacy. Method: An exploratory, quantitative descriptive cross-sectional study was chosen to implement this research project. During the time of may and july 2024 a survey for adults took place in four ambulances specialized on deafness and via the website "survio". The data has been collected by using a standardised questionnaire and has been presented as descriptive statistics. Results: The rate of return for this questionnaire was n=97. Within the results it becomes apparent that there is a lot of need for change in the Austrian healthcare system concerning the care of people with deafness. The access to health benefits appear to be difficult because of the language barrier, too few ambulances specialized on deafness, too few interpreters or the acoustic call in the waiting room. Support systems to improve health literacy have shown that health information is accessible, but there is still the need to focus on comprehensibility. The majority of respondents were able to designate and implement actions to improve health promotion. Conclusio: Eventhough literature from other countries have shown several aspects, which didn't work out, the austrian healthcare system seems to work out better. Nonetheless respondents designated wishes for improvement and therefore raising awareness for interaction with deaf patients is necessary. To improve health literacy it is essential to present health information accessible and comprehensively. Still evidence-based standardized guidelines and projects for teaching healthcare workers how to care for deaf patients are missing.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gehörlosigkeit Gesundheitsversorgung Kommunikation im Gesundheitswesen Gesundheitskompetenz
Schlagwörter
(Englisch)
deaf or hearing impaired healthcare healthcare communication or patient-physician communication health literacy
Autor*innen
Sandra Kerstin Fuchs
Haupttitel (Deutsch)
Zugang erwachsener Personen mit Gehörlosigkeit zu Gesundheitsleistungen und deren Gesundheitskompetenz
Paralleltitel (Englisch)
Accessibility of deaf patients to health benefits and their health literacy
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
90 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ingeborg Eberl
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein. Sonstiges
AC Nummer
AC17361689
Utheses ID
73256
Studienkennzahl
UA | 066 | 330 | |
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