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"It's a people's business"
wie Personen in Elite-Berufen ihren Karriereerfolg zwischen Meritokratie und sozialer Herkunft legitimieren
Christina Sondermann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Michael Parzer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77414
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24735.51181.377615-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Viele Menschen überschätzen die Chancen, in hohe gesellschaftliche Positionen aufzusteigen. Zumeist befinden sich Personen mit privilegierter sozialer Herkunft in Elite-Berufen, die ihnen Macht und Einfluss verleihen. Dadurch prägen sie gesellschaftliche Entwicklungen nach ihren Vorstellungen, ohne soziale Ungleichheiten zu verringern. Ihren Erfolg legitimieren sie zumeist durch die meritokratische Vorstellung, ihre Position durch eigene Leistung erreicht zu haben. Vor diesem Hintergrund thematisiert die vorliegende Arbeit folgende Forschungsfrage: Wie legitimieren Personen in Elite-Berufen ihren Karriereverlauf und -erfolg? Zudem soll Aufschluss gegeben werden, wie sie den Einfluss ihrer sozialen Herkunft auf ihren Berufseinstieg und ihren beruflichen Fortschritt bewerten und inwiefern sie ihren beruflichen Erfolg durch meritokratische Vorstellungen legitimieren. Um diesen Fragen nachzugehen, wurden in einem qualitativen Forschungsdesign neun problemzentrierte Interviews mit Rechtsanwält*innen – stellvertretend für Elite-Berufe – in Wien geführt und mit der konstruktivistischen Grounded Theory ausgewertet. Die interviewten Personen greifen auf drei große Narrative zurück, um ihren Karriereerfolg zu interpretieren: 1. Commitment zu ihrer beruflichen Tätigkeit, indem sie ihre Leistung durch viel und harte Arbeit hervorheben; 2. Die Bedeutung des „people's Business“ im Sinne des richtigen Zusammenpassens und -arbeitens mit anderen Personen; und 3. Die Rolle der sozialen Herkunft, die sich insbesondere in finanzieller Unterstützung und dem von der Familie vermittelten Arbeitsethos zeigt. Das dominante Legitimationsmuster ist für die interviewten Rechtsanwält*innen das Commitment mit der beruflichen Tätigkeit. Hierbei wird häufig übersehen, dass diese Leistungsbereitschaft eng mit der sozialen Herkunft verbunden ist. Dies führt dazu, dass die vorherrschenden Auswahlmechanismen in Elite-Berufen bestehen bleiben, wodurch Menschen ohne den passenden sozialen Hintergrund erschwerten Zugang finden, selbst wenn sie über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen. Der Glaube an individuelle Leistung verdeckt den Einfluss der sozialen Herkunft und trägt dazu bei, soziale Ungleichheiten als gerechtfertigt darzustellen und sie zu verfestigen.
Abstract
(Englisch)
Many people overestimate their chances of ascending to high societal positions. Individuals with privileged social backgrounds predominantly occupy elite professions that grant them power and influence. As a result, they shape societal developments according to their own visions without reducing social inequalities. They often legitimize their success through the meritocratic notion that they have achieved their position through their own efforts. Against this backdrop, the present study addresses the following research question: How do individuals in elite professions legitimize their career paths and successes? Furthermore, it seeks to elucidate how they assess the influence of their social background on their career entry and progression, and to what extent they legitimize their professional success through meritocratic beliefs. To explore these questions, nine problem-focused interviews with lawyers—representative of elite professions—in Vienna were conducted within a qualitative research design and analyzed using constructivist grounded theory. The interviewed individuals draw on three major narratives to interpret their career success: (1) commitment to their professional activity, highlighting their performance through extensive and hard work; (2) the importance of the "people's business" in terms of fitting and collaborating well with others; and (3) the role of social origin, particularly evident in financial support and the work ethic conveyed by their families. For the interviewed lawyers, the dominant pattern of legitimation is their commitment to their professional activity. In doing so, it is often overlooked that this willingness to perform is closely linked to their social background. This leads to the perpetuation of prevailing selection mechanisms in elite professions, making it difficult for people without the appropriate social background to gain access, even if they possess the required abilities. The belief in individual performance conceals the influence of social origin and contributes to portraying social inequalities as justified and reinforcing them.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Soziale Herkunft Elite-Berufe Meritokratie Elite-Positionen Legitimation von Karriereerfolg Arbeitsethos Anwaltskanzleien Rechtsanwält*innen Soziale Reproduktion Habitus
Schlagwörter
(Englisch)
social origin Meritocracy Professionals Elite Occupations justify Career Success Lawyers Law Habitus
Autor*innen
Christina Sondermann
Haupttitel (Deutsch)
"It's a people's business"
Hauptuntertitel (Deutsch)
wie Personen in Elite-Berufen ihren Karriereerfolg zwischen Meritokratie und sozialer Herkunft legitimieren
Paralleltitel (Englisch)
"It's a people's business"
Paralleluntertitel (Englisch)
how professionals in elite occupations justify their career success : between meritocracy and social origin
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
113 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Parzer
Klassifikationen
71 Soziologie > 71.11 Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.40 Soziale Prozesse. Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.50 Kultursoziologie. Allgemeines
AC Nummer
AC17397974
Utheses ID
73292
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1