Detailansicht

Long-distance trade connections of medieval Vienna
a global perspective
Benedict Anthony Raho
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Globalgeschichte und Global Studies
Betreuer*in
Juliane Schiel
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77308
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-24744.59192.576124-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit verfolgte den vergleichsweise neuen Ansatz Globalgeschichte in einem mittelalterlichen Kontext anzuwenden, um neue Erkenntnisse über die Wiener Fernhandelskontakte im Zeitraum von 1200 bis 1450 zu gewinnen. Hierfür wurden zunächst insgesamt 166 relevante Primärquellen mittels Suche in Quellensammlungen, Digitalarchiven sowie Referenzen in der wissenschaftlichen Literatur identifiziert. Diese wurden dann kategorisiert und horizontal analysiert, um Handelsverbindungen, erwähnte Waren oder zusätzlichen Kontext wie Handelspolitik zu identifizieren. Darüber hinaus wurden ausgewählte, besonders relevante Quellen einer Detailanalyse unterzogen. Die Ergebnisse zeigen, dass durch die Anwendung einer globalen Perspektive auf das verfügbare Quellenmaterial sowie die Kontextualisierung des mittelalterlichen Wiener Handels in den größeren afro-eurasischen Wirtschaft neue Erkenntnisse gewonnen und Zusammenhänge identifiziert werden können, welche in der bisherigen Literatur weitgehend vernachlässigt wurden. Zunächst nahm Wien bis ins 13. Jahrhundert, obwohl es bereits in ein umfangreiches europaweites Handelsnetz eingebettet war, eine Randlage in der Weltwirtschaft ein. Ab dem frühen 14. Jahrhundert wurden Wiener Kaufleute zu wichtigen Zwischenhändlern für den Handel mit böhmischem Silber und anderen Metallen nach Venedig, während sie gleichzeitig versuchten, den Zugang Mitteleuropas zu Venedig und somit den Waren des asiatischen Marktes zu kontrollieren. Als sich der Metallmarkt veränderte und im mittleren 14. Jahrhundert verschiedene einschneidende Veränderungen stattfanden, gelang es den Wiener Händlern sich einigermaßen anzupassen, während sich Interventionen und handelspolitische Eingriffe der Habsburger häuften um die Position Wiens als dominanter mitteleuropäischer Handelsknotenpunkt zu schützen. Die Analyse zeigt, dass Wiens Wirtschaft und das Schicksal seiner Kaufleute trotz ihres peripheren Status maßgeblich von globalen Entwicklungen beeinflusst wurden, an die sie sich wiederum anpassten. Trotzdem kam es um 1400 zu einem Rückgang des Wiener Fernhandels. Trotz dieser gewonnenen Erkenntnisse verdeutlicht diese Arbeit auch die Grenzen der Anwendung vom Globalgeschichte auf das Mittelalter, insbesondere aufgrund der Art der verfügbaren Quellen, der grundlegenden Unterschiede im Handel, der Kommunikation und der Infrastruktur sowie der Gefahr, das Mittelalter durch die Linse späterer oder gegenwärtiger Zeiten zu interpretieren.
Abstract
(Englisch)
This thesis takes the comparatively novel approach of applying global history to a medieval context in order to gain new insights about Vienna’s long distance trade connections from around 1200 to 1450. For this, a total of 166 relevant primary sources were identified via searches in primary source collections, digitized archives and the scholarly literature. These sources were then categorised and horizontally analysed to identify trade routes, mentioned goods as well as related context such as trade policies. Additionally, particularly relevant sources were subjected to an in-depth analysis. The results show that by applying a global perspective to the available source material and placing the medieval Viennese trade into the larger Afro-Eurasian context, new insights can be gained which have largely been missed by the existing literature. By the 13th century, Vienna was embedded within a substantial European exchange network but remained peripheral in the larger Afro-Eurasian economy. From the early 14th century, however, thanks to its favourable geographic position and various policy measures, Viennese merchants became important intermediaries for the trade of Bohemian silver and other metals toward Venice, while in turn becoming the dominant intermediary of Venice in Central Europe, controlling access to the goods of the Asian market. When the metal market shifted and various monumental changes occurred in the mid-14th century, Vienna managed to adapt somewhat while Habsburg rulers undertook various measures to protect the position of Vienna as an important Central European trade hub, controlling access to Venice and thus the Afro-Eurasian markets. The analysis shows that, despite its peripheral status, Vienna’s trade relationships and the fortunes of its merchants were significantly influenced by global developments, to which they in turn adapted. However, Vienna’s involvement in long distance trade declined around 1400. Despite these insights, this thesis also illustrates the limitations of applying global history to the medieval era, especially due to the nature of the available sources, the significant differences in trade, communications and infrastructure and the risk of interpreting the Middle Ages through the lens of later or current times.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Globalgeschichte Fernhandel Mittelalter Wien Metalhandel Handel Venedig Globales Mittelalter
Schlagwörter
(Englisch)
Global history Long-distance trade Middle Ages Vienna Metal trade Venice Globalisation Global Middle Ages
Autor*innen
Benedict Anthony Raho
Haupttitel (Englisch)
Long-distance trade connections of medieval Vienna
Hauptuntertitel (Englisch)
a global perspective
Paralleltitel (Deutsch)
Eine globalhistorische Perspektive auf die Wiener Fernhandelsbeziehungen im Mittelalter
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
152 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Juliane Schiel
Klassifikation
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte
AC Nummer
AC17393855
Utheses ID
73299
Studienkennzahl
UA | 066 | 805 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1