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Tārīḫ as-Ṣaydala und der Pharmazietransfer ins Abendland
eine wissenshistorische Darstellung von arabischer Pharmazie bis hin zur Rezeption in Europa, 2.-10. A.H/ca. 8.-16. Jahrhundert
Nour Saber
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Interdisziplinäres Masterstudium Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsgeschichte
Betreuer*in
Rüdiger Lohlker
DOI
10.25365/thesis.77040
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29856.51118.743417-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit nähert sich der Pharmaziegeschichte und berücksichtigt im Zentrum die arabisch-islamische Welt und ihren Beitrag für die Pharmazieentwicklung im Westen. Obwohl dieses Themengebiet weitestgehende Ignoranz im HPS-Diskurs erfährt, konnte dessen Relevanz für wissenshistorische Fragestellungen nachgewiesen werden. Mit der Auswahl der Methoden zur Zirkulation von Wissen konnte nachgewiesen werden, dass pharmazeutisches Wissen über geographische, ethnische, sprachliche und religiöse Grenzen hinweg zirkulierte und von Bagdad nach Cordoba viele Regionen erreichte, in denen unterschiedliche Heilslehren existierten. Hinsichtlich des Denkstil- und Denkkollektiv gehörte das Wissen dem „Kollektiv“ und trotz dem Bestehen von großen und anerkannten Gelehrten in der Arabischen Welt, waren diese selbstlos und lenkten ihren Fokus auf die Wissensgenerierung, wovon die breite Menschheit profitieren könnte. Obwohl die Gelehrten aus der Arabischen Welt selbst viel von der indischen, griechischen und lokalen Bevölkerung übernommen haben, zögerten diese nicht, sie zu würdigen und beim Namen zu nennen. Mit der Anwendung der Quellenanalyse konnten die Profession des Ṣaydalanī und die Pharmazie als von der Medizin losgelöste Disziplin durch eine quellennahe Auseinandersetzung nachgewiesen werden. Mit der Berücksichtigung des Global Middle Ages-Paradigmas erlaubt ein Perspektivenwechsel die Berücksichtigung der zeitgenössischen arabischen Wissenschaftstheorie, unabhängig und losgelöst vom westlichen Verständnis von Wissenschaft. Dies umfasst die Annahme, dass die arabische Welt bereits einen eigenständigen und definierten Wissenschaftsbegriff seit der vor-Moderne hatte sowie die Betrachtung einer arabischen Pharmaziegeschichte als Wissenschafts- und Wissensgeschichte sowie die Berücksichtigung des islamischen Mondkalenders. Weiters kommt die Arbeit zum Ergebnis, das die Wissensgeschichte bisher von der Wissenschaftsgeschichte unbeantwortete Fragen erklärt, vor allem hinsichtlich des arabisch-islamischen Einflusses auf Europa und die Pharmazieentwicklung.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Wissensgeschichte Pharmaziegeschichte arabisch-islamische Welt 8.-16.Jahrhundert HPS-Diskurs
Autor*innen
Nour Saber
Haupttitel (Deutsch)
Tārīḫ as-Ṣaydala und der Pharmazietransfer ins Abendland
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine wissenshistorische Darstellung von arabischer Pharmazie bis hin zur Rezeption in Europa, 2.-10. A.H/ca. 8.-16. Jahrhundert
Paralleltitel (Englisch)
History of -harmacy (Tārīḫ aṣ-Ṣaydala) and the transfer of pharmaceutical knowledge to the West
Paralleluntertitel (Englisch)
a historical study of Arab pharmacy and its reception in Europe, 2nd-10th AH/8th-16th centuries CE
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
162 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rüdiger Lohlker
Klassifikation
15 Geschichte > 15.22 Geschichte der Entdeckungen
AC Nummer
AC17364008
Utheses ID
73408
Studienkennzahl
UA | 066 | 944 | |
