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Unterschiede in standardisierter Werbung?
eine vergleichende Untersuchung am Beispiel von Markenprodukten im Bereich Kosmetik in Österreich und Italien
Karin Teubl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Robert Tanzmeister
DOI
10.25365/thesis.8147
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29044.98084.136562-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Zuge der Globalisierung gibt es immer mehr Unternehmen, die ihre Produkte
international vertreiben (vgl. Codeluppi, 2004, S. 23). Insbesondere internationale
Markenprodukte der Kosmetikindustrie erzielten in den letzten Jahren einen
großen Aufschwung auf dem österreichischen und italienischen Markt. Eine
funktionierende internationale Werbung ist hierbei ausschlaggebend, wobei
zwischen standardisierter – formal und inhaltlich identischer – und differenzierter
– an das jeweilige Land angepasster – Werbung zu unterscheiden ist (vgl.
Dmoch, 2003, S. 280). Fragwürdig ist, ob eine Standardisierung in allen Ländern
erfolgreich umgesetzt werden kann. Zahlreiche Faktoren im Hinblick auf
länderspezifische Eigenheiten – wie die Kultur, zugrunde liegende Werte und die
Gesellschaftsform – spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Den Grundstein der Standardisierung bildet eine identische Kernbotschaft – die an
das Publikum gerichtet ist und als Ziel – in allen Ländern – die indirekte
Beeinflussung verfolgt. Somit stellt die Werbebotschaft den Entscheidungsträger
über Erfolg oder Nicht-Erfolg der Werbung bzw. Konsum oder Nicht-Konsum des
Produkts dar. Heutzutage werden dem Produkt weniger funktionale, sondern
vorwiegend subjektive Eigenschaften angehaftet (vgl. Borello, 1998, S. 84), die
das Hervorrufen von Emotionen bewirken sollen. Dies gilt insbesondere für
Markenprodukte, da diese versuchen Vertrauen zu schaffen und eine Bindung
zum Konsumenten aufzubauen. Da jedoch oft formale und inhaltliche Elemente
des Werbespots – je nach Kultur – unterschiedliche Interpretationen und
Emotionen hervorrufen können, ist besonders bei der Gestaltung von
standardisierten Werbespots auf länderspezifische Merkmale und Unterschiede zu
achten. Es ist jedoch möglich diese kulturellen Besonderheiten zu umgehen,
indem auf universal appeals zurückgegriffen wird (vgl. Caroli, 2004, S. 451). Zu
diesen allgemeingültigen Themen zählt unter anderem Schönheit, und im Zuge
dessen auch die Kosmetikbranche mit ihren Körperpflegeprodukten.
Die vorliegende Arbeit hat sich nun mit der Frage beschäftigt, inwieweit die
Werbespots im Kosmetik- und Körperpflegebereich im internationalen Vergleich
zwischen Österreich und Italien standardisiert sind
Die Analyse ergibt, dass die Spots teilweise unterschiedliche emotionale
Werbebotschaften beinhalten. Lediglich einzelne Wertvorstellungen, die in beiden
Ländern gleich verstanden werden, sind identisch. Zudem werden
unterschiedliche, sich an die Bedürfnisse und Eigenheiten der nationalen Märkte
angepasste Werte eingebaut. Somit trifft die Annahme der wertfreien Kosmetikund
Körperpflegeprodukte nur bedingt zu. Die Vermittlung dieser
unterschiedlichen Werte erfolgt jedoch weniger auf visueller und akustischer,
sondern vorwiegend auf verbaler Ebene. Der Text ist meist verstärkt durch
differenzierte ausdrucksstarke Hochwertwörter sehr unterschiedlich und produziert
dadurch verschiedene emotionale Werbebotschaften. Bei der Verbreitung des
jeweiligen Inhalts auf visueller Ebene ist jedoch zu kritisieren, dass die Elemente –
in der Arbeit sind dies die verwendeten Farben – teilweise abwertend konnotierte
Aussagen vermitteln. Solche „Störfaktoren" können negative und nicht eingeplante
emotionale Werbebotschaften aussenden, die die eigentliche positive Aussage
abzuschwächen drohen und infolgedessen ablehnende Auswirkungen auf die
Kaufbereitschaft der Rezipienten verursachen könnten.
Die verwendeten – fast – standardisierten Werbespots beinhalten somit gezielte
Differenzierungen, die auf die Bedeutung der kulturellen Rahmenbedingungen
hinweisen.
Für eine erfolgreiche standardisierte Werbung ist es von großer Bedeutung, die
Eigenheiten der jeweiligen Länder zu kennen (vgl. Thoma, 1986, S. 113) und eine
gemeinsame Basis zu finden. Um jedoch einem lediglich oberflächlichen Interesse
vorzubeugen, sind zudem kulturelle Besonderheiten – die speziell auf das Land
zugeschnitten sind – einzubinden (vgl. Dmoch, 2003, S. 280). Zu beachten ist
außerdem, dass mit einer steigenden Anzahl an Ländern der Komplexitätsgrad
des Standardisierungsprozesses ansteigt, da – wie im Vergleich zwischen
Österreich und Italien ersichtlich – bereits zwei Märkte eine Vielzahl an
unterschiedlichen Werten aufweisen.
Nur unter Berücksichtigung der oben genannten Punkte und mit Hilfe einer
umfangreichen und analytischen Vorbereitung ist es möglich, standardisierte
Werbung effektiv einzusetzen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
internationale Werbung interkulturelle Kommunikation emotionale Werbebotschaft standardisierte und differenzierte Werbung Erlebnisgesellschaft
Autor*innen
Karin Teubl
Haupttitel (Deutsch)
Unterschiede in standardisierter Werbung?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Untersuchung am Beispiel von Markenprodukten im Bereich Kosmetik in Österreich und Italien
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
IV, 133 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Robert Tanzmeister
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.14 Vergleichende Sprachwissenschaft
AC Nummer
AC08031891
Utheses ID
7341
Studienkennzahl
UA | 236 | 349 | |
