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"Der König gendert nicht"
gendergerechte Sprache beim Simultandolmetschen - eine korpusbasierte Analyse im Sprachenpaar Spanisch-Deutsch
Madita Zehentner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Spanisch
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77073
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13583.82872.393757-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht die Gendersensibilität spanischer und deutscher Simultandolmetschungen im Vergleich zu den Ausgangsreden auf Deutsch bzw. Spanisch mittels einer Korpusanalyse. Die Auswertung umfasst einen quantitativen Teil, der durch eine qualitative Analyse anhand konkreter Beispiele ergänzt wird. Das erste Kapitel dient als Einführung in grundlegende Definitionen zu den Themen Übersetzen und Dolmetschen sowie Gender, Geschlecht, Sprache und Kultur. Darauf aufbauend erfolgt im zweiten Kapitel ein historischer und gesellschaftlicher Einblick in die spanische Kultur, bevor anschließend Leitfäden und Empfehlungen zur Verwendung gendersensibler Sprache in Österreich und Spanien vorgestellt werden. Die insgesamt 100 analysierten Redebeiträge des FEMM Committees des Europäischen Parlaments zeigen deutlich, dass sowohl die deutschen Dolmetschungen als auch die Ausgangstexte gendersensibler sind als die spanischen. Die spanischen Dolmetschungen und Ausgangsreden zeichnen sich durch die Verwendung des generischen Maskulinums und einen geringen Anteil genderneutraler Formulierungen aus. Vor allem in Form von Pronomen zeigen sich im spanischen AT genderunsensible Strategien. Weitere interessante Beobachtungen können hinsichtlich des kontextuell implizierten Genders „alle“ (a) festgehalten werden. In den spanischen Dolmetschungen wird zu 45,4% das generische Maskulinum verwendet, in den deutschen nur zu 14,5%. Diese Ergebnisse sind vor allem im Kontext der großen Meinungsverschiedenheiten in Spanien zum Thema Gendern und der Verwendung gendersensibler Ansätze (wie die Verwendung des -e, -x oder -@) von besonderem Interesse, denn Spanien befindet sich in einer widersprüchlichen Situation. Mit der Verabschiedung des Ley Trans positioniert sich das Land einerseits als Vorreiter im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit, andererseits lehnt die Real Academia Española genderinklusive Formulierungen ab und auch der König von Spanien, Felipe VI., gendert nicht.
Abstract
(Englisch)
This master thesis examines the degree of gender-sensitive language in German and Spanish simultaneous interpretations compared to the original speeches in Spanish and German. The evaluation comprises a quantitative part that is complemented by a qualitative analysis using concrete examples. The first chapter serves as an introduction to basic definitions of translating and interpreting as well as gender, sex, language and culture. The second chapter gives historical and societal insights into Spanish culture before examining recommendations on the use of gender-sensitive language in Austria and Spain. The analysis of 100 speeches from the FEMM Committee of the European Parliament shows that both the German interpretations and the original speeches are more gender-sensitive than the Spanish ones. The Spanish interpretations and speeches tend to apply the generic masculine form more frequently than gender-neutral expressions. In the Spanish speeches, especially the use of pronouns exhibits gender-insensitive strategies. Further observations concern the contextually implicit gender “all” (a). While 45.4% of the Spanish interpretations use the generic masculine, only about 14.5% of German interpretations do so. These findings seem to be of great importance considering the discussions on the use of gender-sensitive approaches (the use of -e, -x or -@) in Spain, as the country finds itself in a contradictory situation. On the one hand Spain positions itself as a role model in terms of gender equality by adopting the Ley Trans, on the other hand the Real Academia Española rejects gender-inclusive approaches and even King Felipe VI of Spain does not use gender-sensitive expressions.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Korpusanalyse Simultandolmetschen Gender Europäisches Parlament Gendersensibilität Spanisch Deutsch
Schlagwörter
(Englisch)
Corpus analysis Simultaneous interpreting Gender European Parliament Gender sensitivity Spanish German
Autor*innen
Madita Zehentner
Haupttitel (Deutsch)
"Der König gendert nicht"
Hauptuntertitel (Deutsch)
gendergerechte Sprache beim Simultandolmetschen - eine korpusbasierte Analyse im Sprachenpaar Spanisch-Deutsch
Paralleltitel (Englisch)
"The king does not use gender-sensitive language"
Paralleluntertitel (Englisch)
simultaneous interpreting and gender-sensitive language - a corpus analysis in the language pair Spanish-German
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
243 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC17367080
Utheses ID
73492
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 351 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1