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Interpersonale Gewalt an Schiedsrichter*innen im österreichischen Handballsport
Wahrnehmungen, Präventionsmöglichkeiten und Ableitungen für die pädagogische Praxis
Matthias Bruckner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) Unterrichtsfach Bewegung und Sport Unterrichtsfach Mathematik
Betreuer*in
Rosa Diketmüller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77454
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23329.86678.346171-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit verfolgt die Zielsetzung, die Thematik der interpersonalen Gewalt an Schiedsrichter*innen im österreichischen Handballsport abzubilden. In unregelmäßigen Abschnitten rücken gewaltvolle Übergriffe von Zuschauer*innen, Trainer*innen oder Spieler*innen an Schiedsrichter*innen ins Zentrum der medialen Berichterstattung. In den meisten Fällen betreffen derartige Vorfälle den Fußballsport, doch auch andere Formen des organisierten Sports sind vor Gewaltvorkommnissen nicht gefeit. Dies wirft unweigerlich die Frage auf, wie Spielleiter*innen selbst die aktuelle Situation beurteilen. Genau an dieser Stelle setzt die Forschung im Rahmen dieser Arbeit an. Neben den Wahrnehmungen der aktiven Schiedsrichter*innen des Österreichischen Handballbundes, sollen insbesondere Präventionsmaßnahmen und Ableitungen für die pädagogische Praxis diskutiert werden. Es zeigt sich, dass es sich bei der Thematik der interpersonalen Gewalt im Handballsport um ein nahezu gänzlich neues Forschungsfeld handelt. Um einen Beitrag zur Erschließung dieses Forschungsgebietes zu leisten, sind Leitfadeninterviews mit sieben aktiven Schiedsrichter*innen des Österreichischen Handballbundes mit nationaler und zum Teil internationaler Erfahrung durchgeführt worden. Die im Zuge der Ergebnisanalyse gewonnenen Daten weisen darauf hin, dass der österreichische Handballsport ein Problem, hinsichtlich der interpersonalen Gewalt gegenüber Schiedsrichter*innen, hat. Vor allem in der Kategorie der psychischen Gewalt sind die Befragten mit Verhaltensweisen, wie Beschimpfungen und Bedrohungen, konfrontiert, die einen die eigene Tätigkeit infrage stellen lassen und den Spaß rauben. In diesem Punkt greifen die bis dato gesetzten Präventionsmaßnahmen zu kurz und die Notwendigkeit einer vertiefenden Auseinandersetzung wird sichtbar. Dabei könnte der Schulsport ein wichtiger Lernort für faires Verhalten als Spieler*innen und Zuschauende sowie für die verantwortungsbewusste Übernahme verschiedener Funktionen wie Spielleiter*innen oder Schiedsrichter*innen sein. Alles in allem verdeutlichen die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit, dass es bei der Thematik der interpersonalen Gewalt an Schiedsrichter*innen um viel mehr geht als die Beschreibung von Vorfällen. Es geht darum, ein strukturelles Problem in den Griff zu bekommen, um zu verhindern, dass Jugendspiele ohne Schiedsrichter*innen ausgetragen werden müssen, wie es in den letzten Jahren im Österreichischen Handballbund wiederholt passiert ist. Fasst man die Ansichten der Interviewteilnehmenden zusammen, erkennt man deutlich, dass ein enger Zusammenhang zwischen interpersonaler Gewalt und dem Mangel beziehungsweise Drop-Out von Schiedsrichter*innen besteht.
Abstract
(Englisch)
The aim of this Master's thesis is to illustrate the topic of interpersonal violence against referees in Austrian handball. At irregular intervals, violent attacks on referees by spectators, coaches or players take centre stage in media coverage. In most cases, such incidents concern football, but other forms of organised sport are not immune to acts of violence. This inevitably raises the question of how match officials themselves assess the current situation. This is precisely where the research in this thesis comes in. In addition to the perceptions of the active referees of the Austrian Handball Federation, preventive measures and derivations for pedagogical practice will be discussed. It turns out that the topic of interpersonal violence in handball is an almost entirely new field of research. In order to contribute to the development of this field of research, guided interviews were conducted with seven active referees from the Austrian Handball Federation with national and, in some cases, international experience. The data obtained in the course of analysing the results indicate that Austrian handball has a problem with regard to interpersonal violence towards referees. Above all in the category of psychological violence, the respondents are confronted with behaviour such as insults and threats that make them question their role as a referee and take the fun out of it. In this respect, the prevention measures implemented to date have fallen short and the need for a more in-depth approach is becoming apparent. School sport could be an important place to learn about fair behaviour as players and spectators and how to take on various roles responsibly, such as match official and referee. All in all, the results of this research make it clear that the issue of interpersonal violence against referees is about much more than just describing incidents. It is about getting to grips with a structural problem in order to prevent youth matches from having to be played without referees, as has happened repeatedly in the Austrian Handball Federation in recent years. Summarising the views expressed in the interviews, it is clear that there is a close connection between interpersonal violence and the lack or drop-out of referees.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Interpersonale Gewalt Schiedsrichterwesen Österreichischer Handballsport Gewaltprävention
Autor*innen
Matthias Bruckner
Haupttitel (Deutsch)
Interpersonale Gewalt an Schiedsrichter*innen im österreichischen Handballsport
Hauptuntertitel (Deutsch)
Wahrnehmungen, Präventionsmöglichkeiten und Ableitungen für die pädagogische Praxis
Paralleltitel (Englisch)
Interpersonal violence against referees in Austrian handball
Paralleluntertitel (Englisch)
perceptions, preventive measures and derivations for pedagogical practice
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
106 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Diketmüller
Klassifikation
76 Sport > 76.11 Sportsoziologie. Sportpsychologie
AC Nummer
AC17398259
Utheses ID
73922
Studienkennzahl
UA | 199 | 500 | 520 | 02
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1