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Zweitsprachenerwerb und Autismus
Bedürfnisse, Stigmata und Potenziale von DAZ-Schüler*innen im Autismus-Spektrum
Jasmin Tretthann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) Unterrichtsfach Deutsch Unterrichtsfach Englisch
Betreuer*in
Thomas Fritz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77579
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-23392.06036.239095-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Zweitsprachenerwerb bei Schüler*innen im Autismus-Spektrum wird nicht nur durch individuelle kognitive und soziale Besonderheiten beeinflusst, sondern auch durch den häufigen Mangel an offiziellen Diagnosen, der gezielte Unterstützungsmaßnahmen erschwert. Umso erstaunlicher ist es, dass dieses Thema in der Forschung noch keinen Einzug gehalten hat, sodass diese Arbeit es sich zum Ziel setzt, die Problematiken zu beschreiben und nach Lösungswegen zu suchen. Die Forschungsfragen beziehen sich hauptsächlich auf die spezifischen Problematiken von DAZ-Schüler*innen im Autismus-Spektrum, deren Lösung und ob DAZ-Schüler*innen seltener mit Autismus-Spektrum-Störungen diagnostiziert werden und warum, sowie welche Probleme dies mit sich bringt. Dieses Ziel wird durch die Durchführung von fünf Expert*innen-Interviews, die maßgeblich zur Beantwortung der Forschungsfragen beitragen und schließlich mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Kuckartz bearbeitet werden, erreicht. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass Schüler*innen im Autismus-Spektrum beim Zweitsprachenerwerb vor spezifischen Herausforderungen stehen, darunter Schwierigkeiten in der Pragmatik, Orthographie und Graphomotorik sowie beim Verständnis von Mimik, Gestik und Bildinhalten. Effektive Unterstützung umfasst den Einsatz von Schutzräumen, angepassten Materialien, digitaler Hilfsmittel sowie Nachteilsausgleichen. Gleichzeitig wird die Bedeutung von Diagnosen klar, da deren Fehlen zu unzureichender Förderung, fehlenden Unterstützungsangeboten und sozialer Ausgrenzung führt. Barrieren für Diagnosen reichen von systemischen Hürden über soziale und finanzielle Faktoren bis hin zu geschlechtsspezifischen Unterschieden, wobei allerdings nicht eindeutig gesagt werden kann, dass dies mit einer Sprachbarriere aufgrund eines Status als DAZ-Schüler*in festgemacht werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass der Zweitsprachenerwerb von Schüler*innen im Autismus-Spektrum stark von Diagnosen und gezielter Unterstützung abhängt. Fehlende Diagnosen führen zu unzureichender Förderung, was die Notwendigkeit eines besseren Diagnosesystems und einer sensibilisierten Lehrerausbildung unterstreicht. Für eine erfolgreiche Inklusion sind strukturelle Veränderungen und individuelle Anpassungen im Unterricht essenziell.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
DAZ Autismus-Spektrum-Störung Autismus DAZ-Unterricht Zweitsprachlicher Unterricht
Autor*innen
Jasmin Tretthann
Haupttitel (Deutsch)
Zweitsprachenerwerb und Autismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
Bedürfnisse, Stigmata und Potenziale von DAZ-Schüler*innen im Autismus-Spektrum
Paralleltitel (Englisch)
Second language acquisition and autism
Paralleluntertitel (Englisch)
needs, potentials, and stigmas regarding students on the autism spectrum learning German as a second language
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
vii, 259 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Thomas Fritz
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
80 Pädagogik > 80.25 Sonderpädagogik. Allgemeines
AC Nummer
AC17417557
Utheses ID
74176
Studienkennzahl
UA | 199 | 506 | 507 | 02
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1