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Sympathy for the Devil
ein Vergleich zwischen True Crime-Dokumentationen und Filmbiografien hinsichtlich ihrer möglichen Effekte auf parasoziale Interaktion, Identifikation und Sympathie
Cheyenne Selina Scheuch
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Jörg Matthes
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77826
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11700.16722.243514-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Dokumentationen und Filmbiografien sind populäre Gattungen innerhalb des Genres True Crime. Ein systematischer Vergleich der Wirkungsweisen verschiedener Mediengattungen im Kontext des Genres fehlt jedoch bislang. Auch die Anwendung einschlägiger Konstrukte aus dem Bereich der Rezeptionsforschung auf die Protagonisten solcher Erzählungen ist bisher kaum erfolgt. Diese Arbeit untersucht daher, wie die beiden unterschiedlichen Darstellungsformen, in Anbetracht ihrer bezeichnenden inszenatorischen Mittel, die Entstehung von Parasozialer Interaktion, Identifikation und Sympathie der Zuschauer:innen mit dem Serienmörder-Protagonisten beeinflussen. Im Zuge dessen wird thematisiert, wie Rezipient:innen diese ambivalenten Inhalte verarbeiten, und welche kognitiven sowie affektiven Empfindungen diese Prozesse begleiten. Für dieses Forschungsvorhaben wurde ein qualitatives Design gewählt. Zehn semi-strukturierte Interviews wurden durchgeführt und mittels einer inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Filmbiografie durch narrative Tiefe und emotionalisierte Perspektiven eine stärkere Affinität für den Protagonisten erzeugt, insbesondere durch die Perspektivübernahme und die Darstellung seiner Vorgeschichte. Die Dokumentation hingegen fördert Verständnis vor allem durch eine sachliche, faktische Darlegung von Motiven und Tatsachen, bleibt jedoch emotional distanzierter. Während die Filmbiografie also intensivere emotionale Bindungen ermöglicht, betont die Dokumentation eher realistische und reflektierende Zugänge. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Identifikation und Sympathie stärker vom filmbiografischen Setting profitieren. Das Auftreten Parasozialer Interaktion ist weniger gattungsabhängig. Die Untersuchung leistet einen essenziellen Beitrag zur Differenzierung und Erweiterung der kommunikationswissenschaftlichen Konstrukte im Kontext von True Crime. Sie bietet auch Perspektiven für weiterführende Forschung zur Medieninszenierung von maliziösen, realen Personae.
Abstract
(Englisch)
Documentaries and biographical pictures are popular film styles in the true crime genre. However, a systematic comparison of different types of media formats and their effects in the context of the genre has been neglected. In addition, the application of relevant constructs within the field of reception research onto the protagonists of such stories has been scarce. This thesis therefore examines how the two different forms of portrayal, in view of their characteristic scenic devices, influence the emergence of parasocial interaction, identification and sympathy of the viewer with the serial killer protagonist. Within that, the focus lies on how recipients process this ambiguous content, and the cognitive and affective responses that accompany these processes. A qualitative design was chosen for the research project. Ten semi-structured interviews were conducted and analysed using qualitative text analysis by Kuckartz. It is shown that the biopic generates a stronger affinity for the protagonist through narrative depth and emotionalised perspectives, especially through the adoption of the protagonist’s point-of-view and the depiction of his backstory. The documentary, on the other hand, promotes understanding primarily through an objective, verifiable presentation of motives and facts, but remains more emotionally closed-off. While the biopic enables more intensive emotional connections, the documentary emphasises more realistic and reflective approaches. Results indicate that identification and sympathy thrive more in the biopic’s setting. Parasocial interaction is less dependent on the mode of portrayal. The study provides an essential contribution to the differentiation and expansion of the con-structs within communication science in the context of the true crime genre. It also suggests further perspectives for research on the media presentation of malicious, real-life personae.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Parasoziale Interaktion Identifikation Sympathie True Crime True-Crime-Genre Rezeptionsforschung Filmgattung Medienwissenschaft Gattung Dokumentation Filmbiografie Serienmörder Kriminologie Kommunikationswissenschaft
Schlagwörter
(Englisch)
Parasocial Interaction Identification Sympathy Reception Research Biopic Documentary Serial Murderer Criminology True Crime Communication Science
Autor*innen
Cheyenne Selina Scheuch
Haupttitel (Deutsch)
Sympathy for the Devil
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich zwischen True Crime-Dokumentationen und Filmbiografien hinsichtlich ihrer möglichen Effekte auf parasoziale Interaktion, Identifikation und Sympathie
Paralleltitel (Englisch)
Sympathy for the Devil
Paralleluntertitel (Englisch)
a comparison between true crime-documentaries and biopics with regard to their possible effects on parasocial interaction, identification and sympathy
Publikationsjahr
2024
Umfangsangabe
216 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jörg Matthes
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein. Allgemeines
AC Nummer
AC17454217
Utheses ID
74276
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1