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Adelige Frauen des 11. Jahrhunderts als Gönnerinnen und Stifterinnen am Beispiel von Judith von Flandern, Beatrix und Mathilde von Tuszien, Margareta von Schottland und Adela von Blois
Maria Magdalena Schweifer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Anton Scharer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.8247
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29284.89458.747570-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Meine Untersuchungen über das Gönner- und Stiftertum adeliger Frauen aus dem 11. Jahrhundert brachte mir die Erkenntnis, dass dieses Thema noch ein weites Feld für Forschungen darstellt. Dass in den verschiedenen kulturellen und geografischen Räumen West- und Mitteleuropas eine unterschiedliche Entwicklung stattgefunden hat, möchte ich verneinen. Allzu ähnlich sind die Voraussetzungen für das Gönnertum: adelige Herkunft, damit verbunden Reichtum und Ansehen, tiefe Religiosität, ein für die Zeit relativ hoher Bildungsgrad (Lese- und Schreibkenntnisse, Latein und andere Sprachen), eine starke Bindung zur Amtskirche (besonders bei Beatrix und Mathilde von Tuszien) und zu den Klöstern (es wurden vorherrschend die Benediktiner, Zisterzienser und Augustiner-Chorherren gefördert). Bemerkenswert ist eine starke Reisetätigkeit: Reisen nach Rom und innerhalb des römisch- deutschen Reiches bei Mathilde und Beatrix von Tuszien, Margareta kam von Ungarn nach Schottland, Judith von Flandern nach England und Bayern, Adela bereiste ihre Besitzungen in Frankreich. Allerdings habe ich keine Beweise einer persönlichen Begegnung der adeligen Frauen gefunden. Affinitäten und Kontexte bestehen aber in ihrer Sorge um Arme und Kranke, um das Seelenheil ihrer Verstorbenen und bezüglich ihrer Schenkungstätigkeit, die sich folgendermaßen aufgliedert: Stiftung und Förderung von Kirchen und Klöstern, Schenkung von Landbesitz an die neugegründeten Klöster (in großem Ausmaß), Ausstattung der Kirchen, Klöster und Kapellen mit wertvollem Reliquien, Reliquienschreinen, Kunstgegenständen, Altären, Evangeliaren, liturgischen Gewändern und Bibeln. Die adeligen Frauen bereicherten die Kunst des 11. Jahrhunderts durch ihre Auftragstätigkeit. Sie gaben die Schätze in selbstloser Weise an die kirchlichen Institutionen weiter (an keine anderen!). Persönlich wichtig waren ihnen der Ort der Grablege und das Hauskloster, diese wurden bevorzugt mit reichen Schätzen ausgestattet. Wir müssen uns mit dem Wort „Schatz“ begnügen, in den Quellen sind selten genauere (detailliertere) Angaben zu finden. Ausführliche Beschreibungen haben wir von den Evangeliaren, die zum Teil noch vorhanden sind, sowie von den Urkunden, soweit diese überliefert wurden. Das Bild der frommen und wohltätigen Herrscherin hat sich bestätigt, auch wenn das Wort „Mäzenatentum“ dafür vielleicht nicht passend ist, können wir doch von einem großen Gönntertum adeliger Frauen im 11. Jahrhundert sprechen. Die historischen Methoden als Ergebnisse eines langen Forschungsprozesses wurden allgemein akzeptiert, die Forschungsintensität blieb in den letzten Jahren konstant. Hervorheben möchte ich die Historiker Werner und Elke Goez (Publikationen von 1995, 1997 und 2006), Patrick McGurk (The Anglo- Saxon Gospelbooks, 1998), Rebecca Rushforth (St Margaret´s Gospel book, 2007) und Kimberly LoPrete (Adela of Blois, 2007), die mir wertvolle Hinweise und Grundlagen für meine Diplomarbeit geliefert haben.
Abstract
(Englisch)
During my research about the patronage of aristocratic medieval women I arrived at the conclusion that the source material and the literature about it are not satisfying and that in this subject area much more research needs to be done. It is still a ripe field of inquiry. There´s no reason for the assumption that there had been different development in the various cultural and geographical regions of Europe since the preconditions are similar: noble origin, a high level of education (knowledge of Latin and other languages, abilities of reading and writing), an intense engagement to church (especially Beatrix and Mathilde of Tuscany) and to monastery (mainly Benedictines, Cistercians and Augustine friars were patronized). Very noticeable are the travelling activities: they travelled to Rome, from Germany to Italy (Beatrix and Mathilde of Tuscany), Margaret travelled the long route from Hungary to Scotland, Judith from Flanders to England and further on to Bavaria, however, I am sure they never met personally. Additionally, they all had their care for poor and sick people in common and the responsibility for the salvation of their dead relatives. There are different kinds of patronage: patronage and promotion of churches and abbeys donation of land to the new founded monasteries equipment for churches, monasteries and chapels, including relics and reliquaries, pieces of art, altars, gospels, ecclesiastical vestment and bibles. Noble women enriched the art of the eleventh century by their orders. They did not keep pieces of art for themselves but offered them to clerical institutions. Important for them was their own cloister, the place where they wished to be buried and therefore they offered those abbeys lots of treasures. We have to acknowledge the word “treasure”, because there is not more detailed information in the sources. We find more exact descriptions in the gospels or diplomas which still exist. Finally, I come to the conclusion that the patronage of noble medieval women is one of the few domains in which a public role for women was sanctioned and that the patronage increased their reputation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
patronage donation
Schlagwörter
(Deutsch)
Gönnerinnen Stiftertum Judith von Flandern Beatrix von Tuszien Mathilde von Tuszien Margareta von Schottland Adela von Blois
Autor*innen
Maria Magdalena Schweifer
Haupttitel (Deutsch)
Adelige Frauen des 11. Jahrhunderts als Gönnerinnen und Stifterinnen am Beispiel von Judith von Flandern, Beatrix und Mathilde von Tuszien, Margareta von Schottland und Adela von Blois
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
122 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anton Scharer
Klassifikation
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte
AC Nummer
AC08031951
Utheses ID
7433
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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