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Der Tod vor der Kamera - Dokumentation oder Manipulation?
wie haben sich die Manipulationsmöglichkeiten innerhalb der Kriegsfotografie über die Zeit geändert?
Sonja Bachmayer
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Studium Generale - Das nachberufliche Studium an der Universität Wien (MA)
Betreuer*in
Jana Salat
DOI
10.25365/thesis.78080
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-21843.16968.228136-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit widmet sich der Untersuchung der Manipulationsmöglichkeiten in der Kriegsfotografie und deren Entwicklung im historischen, technischen und gesellschaftlichen Kontext. Ziel der Arbeit ist es, die vielschichtigen Dimensionen der Kriegsfotografie - von ihrer dokumentarischen Funktion bis zu ihrem Einsatz als Propagandainstrument - zu analysieren und aufzuzeigen, wie Manipulationspraktiken die Wahrnehmung von bewaffneten Konflikten in der Öffentlichkeit beeinflussen. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der zentralen Forschungsfrage: „Wie haben sich die Manipulationsmöglichkeiten innerhalb der Kriegsfotografie im Laufe der Zeit geändert?“ Zur Bearbeitung dieses Themas wurden verschiedene methodische Ansätze kombiniert. Neben einer umfassenden theoretischen Aufarbeitung wurden qualitative Experteninterviews durchgeführt, um Einblicke in die redaktionellen Selektions- und Bearbeitungsprozesse zu gewinnen. Außerdem erfolgte eine visuelle Analyse ikonischer Kriegsfotografien basierend auf dem 3-Stufenmodell von Erwin Panofsky, um die manipulativen und emotionalen Ebenen der Bilder exemplarisch zu beleuchten. Ein systematischer Vergleich historischer und moderner Manipulationstechniken, insbesondere im Kontext der „Embedded Photography“, rundet die Untersuchung ab. Die Ergebnisse zeigen, dass Manipulation in der Kriegsfotografie sowohl technische als auch kontextuelle Dimensionen umfasst. Während frühere Manipulationen durch Retusche und Inszenierungen geprägt waren, erlauben digitale Technologien heute subtilere und umfassendere Eingriffe. Die Analyse verdeutlicht, dass der technische Fortschritt Manipulation erleichtert, aber auch die ethischen Herausforderungen verschärft. Zudem hat die Zusammenarbeit zwischen Medien und Militär im Rahmen der „Embedded Photography“ neue Formen der Einflussnahme ermöglicht, die die Objektivität der Kriegsberichterstattung infrage stellen. Die Arbeit zeigt auf, dass Manipulation in der Kriegsfotografie nicht nur eine technische Frage darstellt, sondern auch ethische und politische Implikationen hat. Sie beeinflusst die öffentliche Wahrnehmung von Konflikten und trägt zur Meinungsbildung bei, wobei die Grenze zwischen Information und Propaganda oft fließend bleibt. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, Manipulationspraktiken kritisch zu hinterfragen und ethische Richtlinien für die journalistische Praxis anzupassen, um die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung zu gewährleisten. Diese Untersuchung leistet einen Beitrag zum Verständnis der Dynamik von Kriegsfotografie und ihrer Wirkung in einer zunehmend digitalisierten und medial geprägten Welt. Sie bietet eine Grundlage für weitere Forschung zu den Herausforderungen und Chancen eines verantwortungsvollen Umgangs mit Bildmaterial in der Kriegsberichterstattung.
Abstract
(Englisch)
This master thesis examines the evolution of manipulation techniques in war photog-raphy within historical, technical, and societal contexts. The study aims to analyze the multifaceted dimensions of war photography - from its documentary function to its use as a propaganda tool - and to illustrate how manipulation practices influence public perception of armed conflicts. A central focus lies on the research question: "How have manipulation techniques in war photography changed over time?" A combination of methodological approaches was employed to address this topic. Alongside an extensive theoretical review, qualitative expert interviews were conduct-ed to gain insights into editorial selection and processing practices. Additionally, a visual analysis of iconic war photographs was carried out using Erwin Panofsky’s three-stage model to exemplify the manipulative and emotional layers of images. A system-atic comparison of historical and modern manipulation techniques, particularly in the context of "embedded photography", further enriched the study. The findings reveal that manipulation in war photography encompasses both technical and contextual dimensions. While early manipulations relied on retouching and staging, modern digital technologies enable more subtle yet comprehensive altera-tions. The analysis highlights that technological advancements have facilitated manipulation while also intensifying ethical challenges. Furthermore, the collaboration between media and military through "embedded photography" has introduced new forms of influence, raising questions about the objectivity of reporting. The thesis demonstrates that manipulation in war photography is not merely a technical issue but also carries significant ethical and political implications. It shapes public perceptions of conflicts and contributes to opinion formation, often blurring the line between information and propaganda. The findings emphasize the necessity of critically examining manipulation practices and adapting ethical guidelines in journal-istic practice to preserve the credibility of reporting. This study makes a significant contribution to understanding the dynamics of war photography and its impact in an increasingly digital and media-driven world. It provides a foundation for further research into the challenges and opportunities of responsibly handling visual material in war reporting.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Fotografie Kriegsfotografie Manipulation Journalismus
Autor*innen
Sonja Bachmayer
Haupttitel (Deutsch)
Der Tod vor der Kamera - Dokumentation oder Manipulation?
Hauptuntertitel (Deutsch)
wie haben sich die Manipulationsmöglichkeiten innerhalb der Kriegsfotografie über die Zeit geändert?
Paralleltitel (Englisch)
Death on camera - documentation or manipulation?
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
VIII, 163 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jana Salat
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein. Sonstiges ,
73 Ethnologie > 73.49 Sozialethnologie. Sonstiges
AC Nummer
AC17481535
Utheses ID
74379
Studienkennzahl
UA | 992 | 499 | |