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"Fake News meinst du? Also früher hat man Lügen gesagt und jetzt sagt man Fake News dazu"
eine qualitative Studie zu Senior*innen im Umgang mit Desinformation
Ann-Sophie Donsbach
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Julia Wippersberg
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.77607
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26064.16794.970011-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie Senior*innen Strategien zur Erkennung von Fake News und Deep Fakes anwenden und welche Faktoren die Effektivität dieser Erkennungsstrategien beeinflussen. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Desinformation in digitalen Medien stellen ältere Erwachsene eine besonders gefährdete Gruppe dar, die häufig über weniger Erfahrung im Umgang mit digitalen Informationen verfügt. Ziel der Studie ist es, die Erkennungsstrategien der Senior*innen zu analysieren und ihre Effektivität zu bewerten. Zur Untersuchung wurden zwei Fokusgruppen mit insgesamt 16 Teilnehmer*innen im Alter von 65 Jahren und älter durchgeführt. Die qualitative Analyse wurde durch einen quantitativen Fragebogen zur Erhebung demographischer Daten ergänzt. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und mit Hilfe des Elaboration-Likelihood-Modells (ELM) in zentrale und periphere Verarbeitungsstrategien unterteilt. Die Analyse ergab, dass Strategien der zentralen Verarbeitungsroute - wie Quellenüberprüfung, Faktencheck und Plausibilitätsbeurteilung - deutlich effektiver sind als Strategien der peripheren Route, wie das Vertrauen auf das eigene Bauchgefühl oder die Bekanntheit einer Nachricht. Die zentrale Route erfordert mehr Motivation und kognitiven Aufwand, zeigte aber eine deutlich höhere Erfolgsquote bei der Erkennung von Desinformation. Die periphere Route hingegen wurde vor allem dann gewählt, wenn die Teilnehmer*innen unsicher waren oder keine spezifischen Erkennungsstrategien zur Verfügung standen. Die Ergebnisse der Studie betonen die Notwendigkeit gezielter Medienbildungsmaßnahmen, die ältere Erwachsene darin unterstützen, ihre Medienkritikfähigkeit zu verbessern und sich effektiv gegen Desinformation zu schützen. Auf Grundlage der Erkenntnisse werden spezifische Empfehlungen für die Praxis gegeben, die insbesondere die Förderung einer kritischen Haltung sowie die systematische Anwendung von Faktenchecks und Quellenbewertung in den Fokus stellen.
Abstract
(Englisch)
This study examines how senior citizens use strategies to recognise fake news and deep fakes and which factors influence the effectiveness of these recognition strategies. In view of the increasing spread of disinformation in digital media, older adults represent a particularly vulnerable group that often has less experience in dealing with digital information. The aim of the study is to analyse the detection strategies of senior citizens and evaluate their effectiveness. Two focus groups were conducted with a total of 16 participants aged 65 and over. The qualitative analysis was supplemented by a quantitative questionnaire to collect demographic data. The results were analysed using Mayring's qualitative content analysis and divided into central and peripheral processing strategies using the Elaboration Likelihood Model (ELM). The analysis showed that strategies of the central processing route - such as source checking, fact checking and plausibility judgement - are significantly more effective than strategies of the peripheral route, such as relying on one's own gut feeling or the familiarity of a message. The central route requires more motivation and cognitive effort but showed a significantly higher success rate in recognising disinformation. The peripheral route, on the other hand, was mainly chosen when participants were unsure or had no specific recognition strategies at their disposal. The results of the study emphasise the need for targeted media education measures to help older adults improve their media literacy and effectively protect themselves against disinformation. Based on the findings, specific recommendations for practice are made, focussing in particular on the promotion of a critical attitude and the systematic use of fact-checking and source evaluation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Desinformation Elaboration-Likelihood-Modell Massenkommunikation Medienkompetenz Informationskompetenz
Schlagwörter
(Englisch)
Fake News Elaboration-Likelihood-Model Information Literacy
Autor*innen
Ann-Sophie Donsbach
Haupttitel (Deutsch)
"Fake News meinst du? Also früher hat man Lügen gesagt und jetzt sagt man Fake News dazu"
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Studie zu Senior*innen im Umgang mit Desinformation
Paralleltitel (Englisch)
"You mean fake news? Well we used to say lies and now they say fake news"
Paralleluntertitel (Englisch)
a qualitative study on how senior citizens deal with disinformation
Publikationsjahr
2025
Umfangsangabe
171 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Julia Wippersberg
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation. Massenmedien. Allgemeines
AC Nummer
AC17418317
Utheses ID
74420
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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